Mühldorf, Ecksberger Werkstätten
Die Dienstleistung ist neu. Aber sie ist so erfolgreich, dass eine Abteilung in den Ecksberger Werkstätten eigens dafür eingerichtet wurde. „Mögen die neu ausgestatteten Räume den Menschen Freude bereiten, die darin arbeiten“, so Religionspädagogin Ann-Kathrin Lenz-Honervogt bei der Einweihungsfeier.

Wolfgang Specht ist einer dieser Arbeiter im Bereich „Scanndienstleistung“. Er berichtet stolz von den 200.000 Seiten, die er zusammen mit seinen Kollegen bereits gescannt und auf CD gebrannt hat. Die Papierformulare werden anschließend unter Wahrung des Datenschutzes fachgerecht entsorgt. Dass Hans eine erworbene Behinderung hat, gibt seinem Arbeitsengagement nur noch mehr Motivation. „Neu ist auch der große Scanner für die Zeichnungen und Baupläne“, weiß Wolfgang. Und sein Gruppenleiter Josef Kammergruber ergänzt: „Mit der Neuanschaffung können wir sogar große Papiere bis DIN A0 auf Datenspeicher bannen.“

Claudia Wackerbauer hat die Chance für ihre Ampfinger Maschinenbaufirma wahrgenommen: „In einem Kooperationsvertrag haben wir die Ecksberger Werkstätten beauftragt, unsere wichtigen technischen Zeichnungen zu archivieren. Wir sparen uns Platz und Zeit.“ Dann gerät sie in nostalgisches Schwärmen: „Die alten Zeichnungen sind von meinem Opa. Die gibt es nur einmal! Die sind so wichtig für die Tradition unseres Familienunternehmens.“ So sind für die Firma Wackerbauer bereits 500 Pläne im Großformat archiviert. „Ich kann mir als kleines Unternehmen keinen großen Scanner anschaffen. Das rechnet sich nicht. Also vergebe ich den Auftrag an einen verlässlichen Partner in der Region“ Hier kommt das soziale Herz der Jungunternehmerin zum Vorschein: „Ich tue ich etwas wertvolles, indem ich den Auftrag an die Ecksberger Werkstätten vergebe. Da wir selbst in der Firma keine behinderten Mitarbeiter haben, sparen wir uns zugleich das Geld für die Ausgleichsabgabe.“

Durch enge Zusammenarbeit mit einer führenden Entwicklungsfirma für Software, wurde ein hochwertiges Arbeitsangebot für Wolfgang Specht und die anderen Mitarbeiter seiner Gruppe geschaffen. Deren Leben hat sich durch Unfall oder Krankheit verändert. Dennoch haben sie den Ehrgeiz, hochwertige Arbeit zu leisten. Vor ihrer Schädel-Hirn-Verletzung hatte jeder einen guten Beruf. Nun stellen sie den Kunden als Endprodukt ein platzsparendes EDV-Archiv zur Verfügung. Der Ecksberger Werkstattleiter Klaus Licht weiß weitere Argumente zur elektronischen Speicherung: „Die Schränke im Büro werden durch uns entrümpelt und stehen als wertvoller Arbeitsplatz zur Verfügung. Durch eine professionelle Texterkennung beim Einlesen der Papiere, kann über einen Suchbegriff jedes Dokument spielend leicht wiedergefunden werden. So entfällt auch das zeitraubende Suchen in den alten Papierordnern. Und Claudia Wackerbauer ergänzt: „Wir haben zehn Jahre Aufbewahrungsfrist für die Zeichnungen. Dabei müssen wir gewährleisten, jedes Teil nachbauen zu können. Auch die Luftrettung ist Kunde bei uns. Ersatzteile für bewährte Hubschraubertypen müssen wir nachbauen, auch nach dreißig Jahren. Die damaligen Zeichnungen gibt es noch nicht in Elektronikform.“ Und sie fordert die Ecksberger auf: „Ihr müsst euere Möglichkeit zur großformatigen Digitalisierung unbedingt anbieten! Gerade Bauunternehmen oder Schreiner können durch die Dienstleistung Unterstützung erhalten. Das ist doch interessant für alle kleinen Betriebe, ob für Elektropläne oder Architekturzeichnungen.“

Wolfgang Specht und seine Kollegen freuen sich nun auf weitere Kunden aus Wirtschaft und Industrie. Informationen rund um die Servicedienstleistung Scannen in den Ecksberger Werkstätten erteilt Josef Kammergruber unter Telefon 08631 / 617-442.

Bild: Gruppenleiter Josef Kammergruber (links), Werkstattleiter Klaus Licht und Mitarbeiter Wolfgang Specht (rechts) scannen einen Plan. Die Ecksberger Werkstätten bieten diese neue Dienstleistung an. Digitale Archivierung bis zur Größe DIN A0 ist interessant für alle Handwerksbetriebe und Baufirmen.