Altötting und Mühldorf: Konjunkturmotor läuft auf Hochtouren
Unternehmen bleiben in Investitionslaune / Fachkräftemangel torpediert Wirtschaftswachstum

Mühldorf – Nach einem starken Jahresauftakt startet die Wirtschaft in den Landkreisen Altötting und Mühldorf optimistisch in den Sommer. Wie aus der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage für die zwei Landkreise hervorgeht, sind fast 60 Prozent der Betriebe mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden und nur sechs Prozent unzufrieden. „Die Geschäfte laufen damit weiterhin sehr gut, auch wenn die Euphorie vom Jahresbeginn etwas verflogen ist“, freut sich Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Regionalausschusses Altötting-Mühldorf.

„In den kommenden Monaten dürfte das Wachstum wieder anziehen, denn noch immer rechnet ein Drittel der Unternehmen mit einer Belebung und nur sieben Prozent mit einer Eintrübung seiner Geschäfte. Die Betriebe sind äußerst zuversichtlich“, so die Unternehmerin aus Schwindegg. Per Saldo klettern die Geschäftserwartungen von 20 auf 27 Punkte. Das ist ein Höchststand, seit im Herbst 2015 die erste eigene Konjunkturauswertung für die zwei Landkreise veröffentlicht wurde. „Unsere Unternehmen wollen mehr investieren und auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen“, erläutert die IHK-Vizepräsidentin. Rund ein Drittel (34 Prozent) plant Investitionen, mehr als jedes Vierte (27 Prozent) will neue Mitarbeiter gewinnen. Das wird jedoch für die Unternehmen zur Herausforderung, denn der Fachkräftemangel besteht fort, so dass 62 Prozent darin ein Geschäftsrisiko sehen. Fehlende Fachkräfte sind das Wachstumshemmnis Nummer Eins für die beiden Landkreise.

Als weitere Bremse erweisen sich fehlende Gewerbeflächen. Aktuell hat knapp ein Drittel der Betriebe, die sich in der Fläche erweitern wollen, Probleme, dafür geeignete Flächen zu finden. „Nicht nur die Flächen fehlen unserer Wirtschaft, auch unzählige restriktive Regelungen zum Beispiel beim Lärmschutz oder Vorgaben bei der Geschossbebauung, erschweren eine intensivere Nutzung der verfügbaren Flächen durch die Wirtschaft“, beklagt Obermeier-Osl. Mehr Fläche sei auch notwendig, um bezahlbaren Wohnraum für die zusätzlichen Fachkräfte zu schaffen, die die Wirtschaft für die Region gewinnen will, so die Vorsitzende. „Es ist ein Fakt: ohne Zuzug werden wir den Fachkräftemangel nicht ansatzweise beheben können. Wenn wir im Wettbewerb mit Österreich und der Region München punkten wollen, müssen wir künftig auch viel stärker die Attraktivität der beiden Landkreise als Arbeits- und Wohnort bewerben“, lautet die Forderung von Obermeier-Osl.
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