Mehr Krankmeldungen während der Corona-Pandemie

Mühldorf, 12.06.2020 - Einen deutlichen Anstieg der Krankmeldungen verzeich-nete die AOK Bayern während der Corona-Pandemie. So waren zwischen 16. März und 5. April 2020 im Durchschnitt 54 Prozent mehr AOK-Mitglieder krankge-schrieben als im Vorjahr. Die Diagnose Corona selbst spielt in diesem Zeitraum mit durchschnittlich 1,5 Pro-zent eine untergeordnete Rolle. „Uns liegt darüber hin-aus noch keine Auswertung nach Krankheitsursachen vor, aber schon jetzt lässt sich sagen, dass sich wäh-rend der Hochphase der Corona-Pandemie deutlich mehr Versicherte krank gemeldet haben als in den Vor-jahren“, so AOK-Direktor Andreas Santl. In den Osterfe-rien (6. bis 19. April) hat sich die Zahl der Krankmeldun-gen dann wieder normalisiert – und lag sogar im Schnitt um 4 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum.

Im Landkreis Altötting gab es 2019 gleich viele Krankmeldungen wie im Vorjahr

Während für 2020 noch keine detaillierte Analyse der Krankenstandszahlen vorliegt, stehen aktuelle Auswer-tungen für 2019 jetzt zur Verfügung. Demnach sind AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis Mühldorf gesünder als im bayernweiten Vergleich. Mit 4,6 Prozent liegt der Krankenstand unter dem Bayernwert von 4,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich gleich viele Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand blieb konstant.

Atemwegserkrankungen sind der häufigste Grund für Krankschreibungen. 42,6 Krankmeldungen je 100 er-werbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr im Landkreis wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es 44,5 Krankmeldungen. Auf Muskel-/Skelett-erkrankungen entfielen 29,3, auf Erkrankungen des Ver-dauungssystems 14,4 und auf Verletzungen 16,1 Ar-beitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Er-krankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkran-kungen von allen Krankheitsarten immer noch die meis-ten Ausfalltage“, so Regina Rasch, AOK-Geschäfts-stellenleiterin in Waldkraiburg. Statistisch gesehen war deswegen 2019 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Landkreis 5,4 Tage krankgeschrieben. 2,4 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3 Krankheits-tage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,5 Kalendertage krank, im Landkreis Mühldorf waren es im Schnitt 16,9 Tage.

Mühldorf deutlich über Oberbayernschnitt

Mit 4,6 % lag der Krankenstand im Kreis Mühldorf deut-lich über dem Oberbayernschnitt von 4,2%, allerdings gleichauf mit den Nachbarlandkreisen Erding und Traunstein. Der Kreis Rosenheim (ohne Stadt) hatte mit 4,2 % einen deutlich niedrigeren Krankenstand. Im Kreis Altötting lag er mit 4,7 % etwas höher (s. Grafik).

„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unter-stützen wir seit über 20 Jahren Unternehmen aus unse-rer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanage-ment“, so Direktor Santl. Allein im Bereich der AOK-Direktion Altötting/Mühldorf nutzen jährlich rund 60 Un-ternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im vergangenen Jahr 2.800 Unternehmen. Vor allem kleinere und mittelständische Unternehmen profitieren von individuellen Angeboten für einen gesunden Ar-beitsplatz. 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Quelle: AOK
Zuletzt geändert am:
15.06.2020
um 12:57 Uhr
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