InnKlinikum: Durch die große Zahl der stationären COVID-Patienten die Grenze der Belastbarkeit erreicht
Thomas Ewald: „Noch können wir die Herausforderung bewältigen, aber wir benötigen die Unterstützung der Bevölkerung.“

Altötting 25.11.2020 – „Die Lage im InnKlinikum ist sehr ernst, aber alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geben ihr Bestes, damit sie beherschbar bleibt”, so Thomas Ewald, Vorstandsvorsitzender des InnKlinikum Altötting und Mühldorf. Die zweite Corona-Welle trifft auch das InnKlinikum mit voller Wucht und sorgt für eine außerordentlich hohe Auslastung mit positiv getesteten COVID-Patienten und Verdachtsfällen. Stand Mittwoch, 25. November, verzeichnet der Klinikverbund der Landkreise Altötting und Mühldorf stationär 78 Positivfälle und 13 Verdachtsfälle. Acht Patienten befinden sich aktuell auf den Intensivstationen, sieben davon müssen beatmet werden.

„Wir haben auf den IMC- und Intensivstationen kaum noch Plätze frei, was dazu führt, dass die Patientenversorgung immer schwieriger wird”, so Thomas Ewald. Es sei ein Trugschluss zu denken, das würde nur COVID-Patienten betreffen, denn bei einer Vollbelegung der Häuser könnten irgendwann auch andere Patienten nicht mehr hinreichend versorgt werden, die beispielsweise mit einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder nach einem Verkehrsunfall ein Intensivbett in den Kliniken benötigen würden.

Ewald: „Wir haben planbare Operationen bereits deutlich reduziert und fahren diese ständig weiter herunter. Gleichzeitig passen wir unsere Häuser stetig an die veränderte Situation an.” So sind innerhalb weniger Tage in Burghausen zwei komplette Stationen, die so genannte „H3” und „H4” für insgesamt 40 COVID-Patienten freigemacht und das dafür erforderliche Personal aus anderen Fachabteilungen rekrutiert worden. Doch schon jetzt sind diese Betten nahezu voll belegt. Deshalb werden diese beiden Stationen um insgesamt weitere zehn Betten aufgestockt. Darüber hinaus plant das InnKlinikum in Altötting eine COVID-Station mit 36 Betten.
Vorstandsvorsitzender Thomas Ewald

Vorstandsvorsitzender Thomas Ewald

„Anders als im Frühjahr ist es nur schwer möglich, Patienten in die Kliniken anderer Landkreise zu verlegen, denn auch diese sind am Limit”, so Ewald. Sorgen bereiten dem Vorstandsvorsitzenden zudem COVID-Ausbrüche in regionalen Pflegeheimen, durch die eine weitere Zuspitzung der Belegungssituation im InnKlinikum zu erwarten sei. „Die kommenden Wochen werden für das InnKlinikum und alle anderen an der regionalen Gesundheitsversorgung beteiligten Kräfte eine enorme Herausforderung darstellen.”

Seinen größten Respekt zollt Ewald den vielen Beschäftigten des InnKlinikum, die sich bewundernswert bis zum Rande der Erschöpfung um die Patienten kümmern. „Ich kann unseren Mitarbeitern nicht genug für ihren hohen persönlichen Einsatz danken. In der aktuellen Extremsituation schaffen wir es nur durch dieses Engagement der Kolleginnen und Kollegen, den Kopf über Wasser zu halten.” An die Bürger der Landkreise Altötting und Mühldorf appelliert der Klinik-Vorstandsvorsitzende, ihren Beitrag zur Bewältigung dieser Krise zu leisten. Ewald: „Bitte halten Sie sich an die AHA-Regeln und an die Vorgaben der Politik – auch wenn diese persönliche Einschränkungen bedeuten. Jede vermiedene Corona-Ansteckung hilft den Mitarbeitern in den Kliniken bei der Bewältigung der Patientenversorgung.”
Zuletzt geändert am:
27.11.2020
um 10:46 Uhr
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