Innovationsachse und Wirtschaftsraum A94 -
Bayerischer Wirtschaftsminister Aiwanger unterstützt Zukunftsprojekt des Landkreises

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Auf Einladung des Stimmkreisabgeordneten Sascha Schnürer besuchte der Bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kurzfristig den lärmgeplagten Autobahnabschnitt im Landkreis Mühldorf a. Inn. Landrat Max Heimerl, Landtagsabgeordneter Sascha Schnürer und Wirtschaftsförderer Thomas Perzl stellten das Konzept zum „Zukunftsprojekt Innovationsachse und Wirtschaftsraum A94“ vor. An dem Ortstermin in Schwindegg nahmen außerdem Anton Meier, Geschäftsführer der Isentalautobahn GmbH & Co. KG, Schwindeggs Bürgermeister Roland Kamhuber sowie die Landtagsabgeordneten Markus Saller und Werner Schießl teil, die das Vorhaben des Landkreises Mühldorf a. Inn ebenfalls unterstützen.

Ziel des Projekts ist es, die Autobahnböschungen und den privilegierten 200-Meter-Korridor entlang der Autobahn für die Energiegewinnung durch Photovoltaikanlagen zu nutzen. Um die Lärmbelästigung für die Anwohnerinnen und Anwohner zu reduzieren, sollen gleichzeitig Lärmschutzmaßnahmen mit integrierten PV-Modulen realisiert werden. Darüber hinaus plant der Landkreis mit Hilfe von Elektrolyseuren Wasserstoff-Speichermöglichkeiten direkt an der Autobahn zu schaffen, um Wasserstofftankstellen betreiben zu können.
MdL Werner Schießl, MdL Sascha Schnürer, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Landrat Max Heimerl und Anton Maier, Geschäftsführer der Isentalautobahn GmbH & Co. KG, an der A94, an der zukünftig nicht nur Energie gewonnen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden sollen (von links nach rechts).

MdL Werner Schießl, MdL Sascha Schnürer, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Landrat Max Heimerl und Anton Maier, Geschäftsführer der Isentalautobahn GmbH & Co. KG, an der A94, an der zukünftig nicht nur Energie gewonnen, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen werden sollen (von links nach rechts).
„Teil des Konzepts ist es auch, die Ansiedlung von Unternehmen entlang unserer A94 bewusst zu steuern. Wir betrachten dabei nicht jede einzelne Kommune für sich, sondern die Strecke entlang der A94 als gesamten Wirtschaftsraum. Als Landkreis mit dem stärksten Bevölkerungswachstum ist es unser langfristiges Bestreben, dass es genug attraktive Arbeitsplätze vor der eigenen Haustür gibt und unsere Einwohner nicht in die Landeshauptstadt pendeln müssen, um Geld zu verdienen“, erklärte Wirtschaftsförderer Thomas Perzl. Und weiter: „Es liegen bereits eine Vielzahl von Anfragen von Gewerbetreibenden vor.“

Im ersten Schritt wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie durch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE die PV-Potentiale entlang der A94 betrachtet. Konkret wurden die Bereiche bis 40m, bis 200m sowie bis 500m anhand eines digitalen Geländemodells, der jährlichen Sonneneinstrahlung sowie unter Berücksichtigung von Restriktionen (z.B. Ausschluss von Ökokontoflächen) für jeden Monat simuliert und berechnet. Die technischen Potenziale gilt es in der weiteren Detailplanung unter anderem im Hinblick auf mögliche Standorte und wirtschaftliche Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. „Mit unserem Plan packen wir die Energiewende im Landkreis gemeinsam mit den Kommunen aktiv an. Nach den Berechnungen steckt an und neben unserer Autobahn ein enormes Energiepotential an technisch installierbarer Leistung", sagte Landrat Max Heimerl mit Blick auf die entsprechenden Flächen auf der Landkreiskarte.

Landtagsabgeordneten Sascha Schnürer war es wichtig, dass sich der Staatsminister persönlich ein Bild von der einmaligen Chance macht: "Herr Staatsminister, der Landkreis hat den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt, den müssen wir nun auch verwandeln." Schnürer sieht eine historische Chance: "Wir befinden uns in einem Korridor von wenigen Jahren, in dem sich Anlieger sowie Grundeigentümer, betroffene Gemeinden, regionale Wirtschaft und der Landkreis eng verzahnen und gemeinsam etwas bewegen wollen."

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht im Vorhaben des Landkreises Mühldorf eine Blaupause für viele Autobahnen in ganz Deutschland. Für ihn ist die Gründung einer Projektgruppe der konsequente nächste Schritt: „Wir müssen das Projekt ganzheitlich denken: energiepolitisch, wirtschafts- und auch gesellschaftspolitisch unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte." Für die Pilotphase sei jetzt wichtig, alle beteiligten Stellen - vom Anlieger über den Investor bis zu den Behörden - an einen Tisch zu holen.
Zuletzt geändert am:
07.05.2024
um 11:52 Uhr
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