Neue Hoffnung für Fachakademie
Kultusminister und Landräte finden Kompromiss für zukünftige Studierende

In einem Gespräch am vergangenen Dienstag in München haben sich die Landräte Georg Huber, Mühldorf a. Inn, Erwin Schneider, Altötting, und Hermann Steinmaßl, Traunstein, mit dem Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Siegfried Schneider, auf eine Lösung verständigt, die trotz des bevorstehenden Aufnahmestopps an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Mühldorf den Studierenden einen Weg zum angestrebten Berufsziel Erzieher/in eröffnet. Weiteres Fazit des Gespräches: Eine Sicherung der Schule in Stark-heim kann nur in privater Trägerschaft realisiert werden. Eine Verstaatlichung oder eine ge-meinsame kommunale Lösung der Landkreise seien nicht realisierbar, so die Gesprächsteilnehmer.

Um den Studierenden auch weiterhin Perspektiven in Südostbayern bieten zu können, erklärte sich Kultusminister Schneider bereit, an den staatlichen Berufsfachschulen für Kinderpflege in Mühldorf a. Inn und Traunstein zusätzliche Schüler aufzunehmen. Damit wird nach dem Aufnahmestopp an der Fachakademie für das kommende Schuljahr eine Alternative in der Region geboten. Die staatlichen Berufsfachschulen für Kinderpflege ermöglichen den Schülern den gleichen Abschluss, den sie auch nach den ersten beiden Jahren an der Fachakademie im Rahmen des Sozialpädagogischen Seminars erwerben. Somit können die Schüler mit mittlerem Schulabschluss nach dem erfolgreichen Besuch der Berufsfachschule in die Vollzeitausbildung der Fachakademie einsteigen.

„Wenn wir dann zeitnah eine erfolgreiche Privatisierung realisieren können, ergeben sich für die jungen Menschen in der Regi-on keine negativen Auswirkungen“, zeigte sich Landrat Georg Huber erfreut über das Ange-bot des Freistaates. Kultusminister Schneider unterstützt auch weiterhin die Übernahme durch die Diakonie Traunstein. Sollte die Minderheit der Lehrer diesen Weg auch weiterhin blockieren, müssten die Schüler den Weg in die nächstgelegenen Fachakademien für Sozialpädagogik in Kauf nehmen. Dies sei aber dann zumutbar, zumal die meisten Schüler dann bereits volljährig seien, erklärten die Gesprächsteilnehmer übereinstimmend.

Landrat Georg Huber fordert alle Interessenten für eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum staatlich anerkannten Erzieher aus der Region auf, sich mit den staatli-chen Berufsfachschulen in Mühldorf und Traunstein in Verbindung zu setzen und dort in einem ersten Schritt eine Ausbildung zur Kinderpflegerin bzw. Kinderpfleger zu beginnen. „Selbstverständlich werden wir auch weiterhin alles versuchen, um das Ausbildungsangebot der Fachakademie in Mühldorf aufrechtzuerhalten“, sagte Landrat Huber.

Aktuell würden auch Überlegungen angestellt, ob und wie die Schülerinnen und Schüler den Kindergärten in der Region weiterhin als Praktikanten zur Verfügung gestellt werden könn-ten, so Huber weiter. Hintergrund dieser Bemühungen ist die Tatsache, dass der Unterrichtsanteil an der Berufsfachschule höher ist als im sozialpädagogischen Seminar an der Fachakademie.