Das war mehr Krampf als Kampf, was Waldkraiburgs Handballer bei ihrem letzten Auswärtsspiel gegen den TSV Karlsfeld boten. Die Gastgeber zeigten von Beginn an ihre Kämpferqualitäten, mußten sie doch unbedingt punkten, um sich von den Abstiegsrängen entfernen zu können. Der VfL-Anhang war wieder stark vertreten und erwartete von seiner Mannschaft ebenfalls einen Sieg, der zum Ende der Saison sogar noch zu Platz vier reichen könnte. Ohne Tobias Wethanner ,Arthur Terre und Axel Selent mußte der VfL antreten.
Dies machte sich vor allem im Mittelfeld bemerkbar, wo der nötige Druck auf das gegnerische Tor fehlte. Der erste Treffer für die Gastgeber fiel bereits nach 20 Sekunden, nachdem die VfL-Abwehr noch nicht orientiert war. Auf der Gegenseite der erste Strafwurf für den VfL, den Karel Duffek sicher verwandelte. Immer wieder legte Karlsfeld einen Treffer vor, da Waldkraiburgs Abwehr zu spät eingriff. Zu schnell der Abschluß von Florian Unger, der den Ball über das Tor beförderte. Als dann Markus Laerm nur die Latte traf und Karel Duffek mit seinem Strafwurf ebenfalls den Pfosten strapazierte, legte der TSV einem "Zahn" zu und erhöhte zum 7:5. Auszeit für die Gäste, Trainer Hubert Kamrad mußte seine Spieler "aufwecken", obwohl schon 10 Minuten gespielt waren.
Doch der Rückstand vergrößerte sich. Daniel Kick traf erneut nur die Latte, Florian Unger mußte 2 Minuten auf die Bank und der lachende Dritte war der TSV Karlsfeld, der auf 8:5 davonzog. Wieder ein "Lattenkracher", diesmal von Hubert Kamrad, der das 9:5 einleitete. Doch der VfL kämpfte weiter und es waren Karel Duffek und Rico Kober, die den Abstand nicht zu groß werden ließen.
Dann zwei Abspielfehler von Florian Unger und Rico Kober scheiterte mit einem 7-Meter am Torhüter. Es wollte einfach nichts klappen! Doch bis zur Pause arbeitete sich der VfL wieder auf 12:14 heran. Es waren keine leisen Töne, die aus der Waldkraiburger Kabine zu hören waren. Die Leistung der ersten 30 Minuten war inakzeptabel. Das mußte sich in der zweiten Halbzeit ändern. Und erneut war es der kraftvolle Karel Duffek, der mit einem Strafwurf den Anschluß herstellte. Kurz darauf ein Schlag ins Gesicht von Karel Duffek und Christian Paunert vom TSV sah dafür die rote Karte.
Das Spiel wurde ausgeglichener, doch es blieb zerfahren. Zu viele Fouls stellten auch die beiden Schiedsrichter Erhart und Köcher auf eine harte Probe. Und immer wieder waren es vor allem Rico Kober am Kreis und Karel Duffek im rechten Rückraum, die hart attackiert wurden. Zumeist blieben die Strafen hierfür aus. Als der VfL in der 38. Minute dann erstmals mit 19:18 in Führung ging,glaubte man bereits an eine Wende des Spieles. Doch kurz darauf dezimierten sich die Gäste, als Hubert Kamrad und Florian Unger eine Strafe absitzen mußten. Der TSV drehte den "Spieß" wieder um und hatte leichtes Spiel gegen diese sehr devensive VfL-Abwehr.
Nun wollte man es mit Gewalt wissen, doch während Markus Laerm am Torhüter scheiterte, stand den Gastgebern erneut der Pfosten Pate. 22:23 und Karel Duffek hatte die Chance zum Ausgleich, scheiterte jedoch wieder einmal an der Latte. Noch einmal ein Aufbäumen beim VfL und in der 55. Minute gelang dem fleißigen Karel Duffek der Anschluß, ehe Rico Kober mit zwei Treffern zum 25:25 ausglich. 59. Minute - auch die TSV-Spieler zeigten Nerven und VfL-Keeper Jiri Kral parierte einen Strafwurf, kann allerdings den folgenden nicht halten. Wieder Führung der Hausherren zum 25:26. In der Schlußphase war es wieder einmal Hubert Kamrad, der 20 Sekunden vor Spielende im Alleingang, trotz Foulspiel des Gegners den Ausgleich zum 26:26 erzielte.
Letztlich hätte der VfL Waldkraiburg dieses Spiel gewinnen müssen, zählt man die wiederholt vergebenen Chancen und eine eklatante Abwehrschwäche zusammen. Ob der Punktgewinn dem TSV Karlsfeld nun endgültig zum Klassenerhalt reichen wird, kann wohl erst am letzten Spieltag entschieden werden. Waldkraiburg spielte mit Kral und Ertl im Tor, Unger (2), Köber, Bauer, Kamrad (3) , Bauer, Kick (2), Duffek (11), M. Laerm (1), R. Laerm, Kober (7).