CSU-Abgeordnete fordern Zeitschiene für Gesamtausbau der Bahn
Kritik an Äußerungen des Bundesverkehrsministers in Mühldorf- Angebot zum Dialog

Erschienen: 15.10.2007

Mühldorf/Altötting.(gö)

Die Stimmkreisabgeordneten des Bundes und des Freistaats Bayern üben heftige Kritik an der Aussage von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD), der Komplettausbau der Bahnlinie München-Mühldorf-Freilassing-Österreich bzw. Burghausen-Tüßling sei erst dann erforderlich, wenn der Verkehr nach Fertigstellung des Brenner-Basistunnels zunimmt.

Tiefensee hatte dies bei seinem Besuch am 29. September in Mühldorf angekündigt. Gleichzeitig bieten MdB Stephan Mayer, MdL Ingrid Heckner und MdL Dr. Marcel Huber dem Minister an, ihm im persönlichen Gespräch die Faktenlage vorzulegen.

Die Abgeordneten zitieren aus dem in Burghausen vorgestellten Masterplan Schiene, der bis zum Jahr 2015 eine Steigerung des Güteraufkommens von heute rund 3 auf dann 6 Millionen Jahrestonnen prognostiziert.
Bundestagsabgeordneter Stephan Mayer: "Die größte Steigerung erfolgt bereits in den kommenden vier Jahren. Deshalb müssen sofort Maßnahmen ergriffen werden, welche die Transportkapazitäten speziell des Streckenabschnitts München-Mühldorf-Burghausen erhöhen."

Der Mühldorfer Landtagsabgeordnete Dr. Marcel Huber ergänzt, dass dies nur machbar sei, wenn sofort mit der Planung und dem Bau von Begegnungsabschnitten begonnen werden: "Ich bin enttäuscht vom Besuch des Bundesministers, der offenbar nicht einmal eine fachliche fundierte Auskunft eingeholt hat, wo uns der Schuh drückt."

MdL Ingrid Heckner stößt ins gleiche Horn. Es sei nicht einzusehen, dass das Bundesverkehrsministerium die Realisierung des Brennerbasistunnels abwarten und dann erst mit der Planung des Bahnausbau beginnen wolle: MdL Heckner: "Wie lange dies dauern kann, sieht man, dass seit dem Spatenstich für den Abschnitt Mühldorf-Mettenheim ein halbes Jahr vergangen ist, ohne dass konkret gebaut wurde."