Mühldorf war kürzlich Gastgeber für über 30 Landräte und Vertreter aus ganz Bayern zur 15. Tagung des Plenums des Bayerischen Innovationsrings in Mühldorf. Unter dem Namen "Bayerischer Innovationsring" haben sich zu Beginn des Jahres 1997 15 Landkreise zusammengeschlossen, um im Rahmen des Pilotprojekts "Verwaltungsreform" unter dem Dach des Bayerischen Landkreistags Handlungsempfehlungen für die Modernisierung der Kreisverwaltungen zu erarbeiten. Mittlerweile ist die Zahl der mitwirkenden Landkreise auf 21 angewachsen, die allesamt vom Erfahrungsschatz der erarbeiteten Lösungen profitieren.
Inhaltlich lässt die Bildung von themenbezogenen Projektgruppen erkennen, dass sich der Bayerische Innovationsring neben Fragestellungen im Bereich des eGovernment und der Organisation von Landratsämtern schwerpunktmäßig zunehmend mit betriebswirtschaftlichen Themen befasst, angefangen von der Einführung betriebswirtschaftlicher Elemente über den Ausbau des interkommunalen Leistungsvergleichs bis hin zur Umstellung auf ein doppisches Buchführungssystems zur Modernisierung des kommunalen Rechnungswesens. So waren auch diese Themen Schwerpunkte bei der Tagung im Landratsamt Mühldorf a. Inn.
Landrat Georg Huber begrüßte die hochrangigen Vertreter der anderen Landkreise, des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes sowie des Bayerischen Landkreistages in Mühldorf und präsentierte in einem kurzen Vortrag den Landkreis Mühldorf und seine Einrichtungen. „Wir alle profitieren vom Wissen des jeweils anderen Landkreises und können gemeinsam viel bewegen“, so Landrat Georg Huber wörtlich. Die konkreten Projekte im Rahmen der Prozessoptimierung mit E-Government und Modernisierung des kommunalen Rechnungswesens stellte Reinhard Deinböck, Leiter der Stabsstelle Betriebswirtschaftliches Management, Controlling und E-Government, vor. Der Landkreis Mühldorf a. Inn nimmt hier eine Vorreiter-Rolle ein.
Das Landratsamt Mühldorf hat als eines der ersten Landratsämter das doppische Rechnungswesen mit Ergebnisrechung und Finanzrechung, einer Kosten- und Leistungsrechnung sowie die Budgetierung eingeführt. „Die Umstellung bedeutet nicht nur ein neues Buchungssystem, sondern liefert darüber hinaus auch Informationen für eine bessere, bürgerorientierte Steuerung“, so Reinhard Deinböck.
Erster Vizepräsident des Bayerischen Landkreistags und Landrat des Landkreises Miltenberg, Roland Schwing, war sehr erfreut über die Gastfreundschaft in Mühldorf und konnte lebhafte Diskussionen und Wortbeiträge zu Themen wie E-Government im Landkreis Mühldorf, Erfahrungen aus der Umstellung zum doppischen Haushalt sowie Ergebnisse aus dem interkommunalen Leistungsvergleich in geordnete Bahnen lenken. „Die Verwaltungsmodernisierung ist kein Projekt, sondern ein Prozess“, so Schwing wörtlich. Gemeinsames Ziel ist es, im Meinungs-, Erfahrungs- und Informationsaustausch Handlungsempfehlungen für die Modernisierung der Kreisverwaltungen zu erarbeiten. Angestrebt werden mit der Modernisierung eine Steigerung der Effizienz der Kreisverwaltungen und eine Orientierung dieser Verwaltungen an den Interessen sowohl der Bürger als auch der Mitarbeiter.
„Gemeinsam an einem Strang ziehen und vorwärts in die Zukunft blicken, - das muss unser aller Ziel sein“, sagte Landrat Georg Huber zum Abschluss der gelungenen Veranstaltung und wünschte allen Beteiligten eine gute Heimreise.