Citrusbockkäfer
Gefürchteter Quarantäneschädling an importierten Zierbäumen aufgetaucht

Erschienen am: 25.06.2008

JKI-Presseinformation vom 19.6.2008

Julius Kühn-Institut bittet Bevölkerung um Mithilfe

Gleich in zwei deutschen Bundesländern schlüpfte er aus neu gekauften Fächerahornbäumen: der Citrusbockkäfer, Anoplophora chinensis. Er zählt in seiner asiatischen Heimat zu den gefährlichsten Schädlingen vor allem an Zitruspflanzen, aber auch an Laubbäumen. Die befallenen Pflanzen stammen aus dem Bestand einer großen Supermarktkette, die im Mai 2008 mehr als 100.000 Fächerahornbäume deutschlandweit verkaufte. Die Bäume sind mit der Bezeichnung Acer palmatum ausgezeichnet. Es ist zu befürchten, dass weitere befallene Bäume in vielen Privathaushalten angepflanzt wurden. Das Julius Kühn-Institut (JKI) bittet daher alle Personen, die in den letzten Monaten junge Acer palmatum in einer Baumschule oder einem Supermarkt gekauft haben, dringend, ihre Pflanzen ab sofort mehrfach wöchentlich auf Spuren von Bohrspänen, Ausbohrlöcher bzw. erwachsene Käfer (siehe Bilder im Anhang) zu kontrollieren und verdächtige Pflanzen oder Käfer dem nächsten zuständigen Pflanzenschutzdienst ihres Bundeslandes zu melden. Ist dies der Fall, sollte der komplette Baum nebst Topf oder Wurzel in einem stabilen Müllsack gut verschlossen werden.

Gefundene Käfer müssen eingefangen werden, um zu verhindern, dass sie sich ausbreiten und heimische Bäume befallen.

Die Larven des Citrusbockkäfers leben ein bis zwei Jahre versteckt im Holz der Bäume. Daher sind befallene Bäume oft erst an den nahezu runden, ein bis 1,5 Zentimeter großen Löchern meist in der Nähe der Wurzeln, aber auch an den Wurzeln zu erkennen, aus denen sich die Käfer aus dem Holz herausbohren.

Vor dem Schlupf der Käfer kann man teilweise auch Bohrspäne am Stammfuß, auf der Erdoberfläche oder im Bodenstreu sehen. Der Hauptflug der Käfer beginnt in Deutschland jetzt im Juni.

Der Citrusbockkäfer steht in der Europäischen Union seit vielen Jahren auf der Liste der Schadorganismen, deren Einschleppung in die Mitgliedsstaaten der EU verboten und deren Ausbreitung innerhalb der EU verhindert werden muss. Der Käfer befällt viele hiesige, auch völlig gesunde Laubbäume wie Ahorn, Buche, Weide, Birke, Platane, Haselnuss, Rosskastanie oder Apfelbäume und kann sie zum Absterben bringen. Die jetzt verdächtigen Pflanzen stammen aus einer im Dezember 2007 aus China in die Niederlande eingeführten Sendung bzw. zum Teil aus einer Baumschule in den Niederlanden.
Dort wurden nach ersten Funden des Käfers die Kontrollen seit Anfang des Jahres massiv verstärkt.

Das Julius Kühn-Institut Bundesforschungsinstitut
für Kulturpflanzen - ist die Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), die auf nationaler Ebene die Maßnahmen gegen Quarantäneschädlinge koordiniert. Die Pflanzenschutzdienste der Bundesländer wurden um verstärkte gezielte Kontrollen gebeten, da derzeit nicht sichergestellt werden kann, dass direkt oder indirekt eingeführte Ahornpflanzen aus China ohne Befall sind.

Den Befall bzw. den Verdacht eines Befalls melden Sie bitte an die

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenschutz, IPS 4c Lange Point 10, 85354 Freising

Tel.: 08161 / 71-5715
Email: carolin.boegel@lfl.bayern.de

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Wolfgang Kreckl, LD

Karin Westermeier-Ebner

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenschutz IPS 3e Kreuzbreite 4, 85354 Freising

Tel.: 08161 / 71 - 5197
Fax.: 08161 / 71 - 5198
Mail: karin.westermeier-ebner@lfl.bayern.de
https:// www.lfl.bayern.de
Mit freundlichen Grüßen

Dr.Wolfgang Kreckl, LD
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Institut für Pflanzenschutz Arbeitsgruppe IPS 3e Lange Point 10
85354 Freising

Tel.: 08161 / 71 - 5199
Fax: 08161 / 71 - 5198
Email: wolfgang.kreckl@lfl.bayern.de
https://www.LfL.bayern.de