Für viele Rentnerinnen und Rentner im Landkreis Mühldorf sieht es finanziell schlecht aus. „Um nicht zu verarmen, jobben immer mehr Rentner“, so der DGB-Vorsitzende der Region Südost-Oberbayern Günter Zellner.
Die jüngsten Daten der DGB Region zeigen:
1.192 Ältere über 65 Jahre hatten 2007 im Landkreis Mühldorf einen Minijob. Gegenüber 2003 hat sich ihre Zahl um 193 Personen bzw. 19,3% erhöht.
Diese Fakten hat der DGB durch eine Sonderauswertung der amtlichen Statistik ermittelt.
Viele Rentner seien bei niedriger Rente auf einen Minijob angewiesen, um finanziell über die Runden zu kommen; denn die Renten sind in den letzten Jahren preisbereinigt deutlich gesunken. Auch für langjährig Versicherte lag die Altersrente in 2007 im Durchschnitt im Westen bei 1.143,21Euro pro Monat und 933,74 Euro im Osten. Langjährig Beschäftigte, die zuletzt auf Hartz IV angewiesen waren, erhalten im Schnitt eine um 20 - 30 % niedrigere Rente. 2007 mussten sie sich im Westen mit 809,29 Euro zufrieden geben, im Osten erhielten sie nur 761,56 Euro im Monat.
Auch für langjährig Erwerbstätige sind die Renten in den letzten Jahren im Schnitt spürbar gesunken und zwar um 32 Euro pro Monat bzw. 3,4 % im Osten bzw. 50 Euro pro Monat oder 4 % im Westen. Hinzu kommt die Preissteigerungsrate, die die Kaufkraft zusätzlich vermindert.
„Mit der Ausweitung von Niedriglohn und prekärer Beschäftigung droht sich der Anteil der Rentner weiter zu erhöhen, die jobben müssen, um möglichst nicht zu verarmen“, so der DGB-Regionsvorsitzende Günter Zellner. Zugleich steigt die Zahl jener, die noch vor Erreichen des Ruhestandes in eine prekäre Lebenssituation geraten. Im Juli 2008 waren im Landkreis Mühldorf bereits 812 Menschen im Alter von 50 – 65 Jahren auf Hartz IV angewiesen. Trotz noch guter Konjunktur ist ihre Zahl gegenüber dem letzten Jahr um 40 bzw. -5,3 % gestiegen.
Anfang 2007 wurden die Rentenversicherungsbeiträge für sie halbiert. Für ein volles Jahr des Hartz IV-Bezugs steigen die monatlichen Rentenanwartschaften nur noch um 2,19 Euro. Für viele von ihnen droht sich die Armut ins Rentenalter fortzuschreiben.