Jahresabschlußinterview mit Buchbachs Trainer Pongratz
Erschienen am: 28.11.2008
(hai) Am kommenden Samstag laufen die Bayernliga-Schützlinge von Trainer Matthias Pongratz zum letzten Mal in diesem Jahr vor heimischem Publikum gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt auf. Wir haben dies zum Anlass genommen, mit Trainer Pongratz das folgende Interview zu führen.

1. Herr Pongratz, Ihre Mannschaft hat sich im bisherigen Saisonverlauf im ersten Bayernliga-Jahr hervorragend verkauft. Mit mittlerweile 27 Punkten steht Ihre Elf vor dem letzten Heimspiel am kommenden Samstag gegen den FC Ingolstadt II auf dem 8. Tabellenplatz. Wie stufen Sie diese Leistung Ihrer Mannschaft ein ?

Man kann vor der Truppe nur den Hut ziehen. Die Mannschaft hat sich nach dem Aufstieg noch einmal gehörig weiter entwickelt. Normalerweise zahlt man als Bayernligaaufsteiger viel Lehrgeld. Gerade in den ersten Spielen war das aber überhaupt nicht der Fall, so dass wir gleich von Anfang an wertvolle Punkte einfahren konnten. Dieser klasse Start war extrem wichtig, denn wer in dieser starken Liga einmal hinten hineinrutscht, für den wird es unglaublich schwer.
v.l.n.r.: Sportlicher Leiter Walter Bootz, Florian Trojovsky, Helmut Wirth, Trainer Matthias Pongratz und Co-Trainer Michael Ostermaier

Foto (hai) Buchbachs Trainer Matthias Pongratz ist mit dem bisher in der Bayernliga erreichten Ergebnis sehr zufrieden.

Die bisherige Saison hat aber auch gewaltig an den Kräften der Jungs gezehrt und wir bekommen jetzt deutlich vor Augen geführt, wie schwer die Punkte in der Bayernliga zu holen sind. Von daher sind 27 Punkte eine großartige Ausbeute auf unserem Weg zum gesteckten Ziel: Klassenerhalt!

2. In den letzten Spielen hat man gesehen, dass einige Spieler an ihre Grenzen gehen müssen. Wie stark ist Ihrer Ansicht nach der Substanzverlust der Mannschaft auf Grund der doch oft grenzwertigen Belastung ?

Im Gegensatz zu manchem Ligakonkurrenten sind wir keine Profis. Trotzdem müssen wir so professionell wie möglich arbeiten, um konkurrenzfähig zu sein. Für die Spieler bedeutet das neben ihrer Berufstätigkeit eine extrem hohe körperliche Belastung. Zudem ist es auf diesem hohen Niveau in jedem Spiel nötig, an seine Grenzen zu gehen. Wir hatten nach dem Aufstieg nur 2 Wochen Pause und jetzt 19 Spiele in den Knochen. Dass hier die Akkus einiger Spieler einmal etwas leerer werden, ist völlig normal.

3. Besonders zum Ende der Vorrunde haben sich doch einige im wahrsten Sinne schmerzliche Verletzungen z.B. bei Chris Kagerer und Markus Gibis eingestellt. Manuel Neubauer kommt zwar langsam wieder in Schwung, doch bei Thomas Kasparetti und Florian Trojovsky wird es sicherlich noch bis zum Punktspielbeginn im neuen Jahr dauern, bis sie wieder voll an der Mannschaft sind. Sehen Sie auch notwenige personelle Veränderungen in der Winterpause, da der Kader mit 18 Spielern doch eher dünn angesiedelt ist ?

Als Trainer wünscht man sich natürlich einen möglichst großen und ausgeglichenen Kader, um einen gesunden Konkurrenzkampf zu haben oder dem einen oder anderen Leistungsträger auch einmal eine Pause gönnen zu können. Dies war im Verlauf der Vorrunde speziell im offensiven Bereich kaum möglich. Aber ich bin auch Realist. Oder kennen Sie einen Bayernligastürmer vom Kaliber eines Stefan Hillinger, der in der Nähe von Buchbach wohnt? Auf diesem Niveau wird das Eis eben dünn. Außerdem finde ich die Philosophie des TSV Buchbach absolut richtig, nur auf Spieler aus der Umgebung zu setzen.

4. Abenteuer Bayernliga ! Seit einem halben Jahr ist der TSV Buchbach in der bayerischen Königsklasse. Wie haben Sie persönlich diese Monate empfunden ?

Das ist doch ein absolutes Highligt. Alle Heimspiele, aber auch die Auswärtsspiele bei den zahlreichen Traditionsclubs  muss man einfach genießen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein heimischer Club in der Bayernliga spielt. Mir persönlich wird besonders der 4:1-Sieg gegen die SpVgg Bayreuth im 1. Bayernliga-Heimspiel vor weit mehr als 2000 Zuschauern im Gedächtnis bleiben.

5. Buchbach ist Zuschauerkrösus in der Bayernliga. Die Fans strömen ins Stadion an der Jahnstraße. Mittlerweile gibt es sogar schon einen eignen Fanclub. Auf was führen Sie diese Begeisterung für den Buchbacher Fußball zurück ?

Jedes Heimspiel in Buchbach ein Spektakel. Hier muss man den Verantwortlichen und den zahlreichen Helfern rund um den Platz ein dickes Lob aussprechen. Natürlich trägt auch die Mannschaft einen großen Teil dazu bei. Die Mischung aus Leidenschaft und Klasse überträgt sich auf die Zuschauer. Es freut uns unglaublich und macht uns auch stolz, dass der TSV Buchbach auch in der Bayernliga der Zuschauerkrösus ist. Selbstverständlich wollen wir die einzigartige Unterstützung durch die Fans auch in Zukunft durch attraktive Spiele zurückzahlen.

6. Letzte Frage, Herr Pongratz: Wie werden Sie sich nach der Winterpause auf die noch anstehenden Punktspiele vorbereiten und wie sehen Sie die Position Ihrer Mannschaft für den restlichen Saisonverlauf ?

Wir werden 5 Wochen lang fast täglich trainieren und akribisch arbeiten. Darüber hinaus wird es ein Trainingslager im witterungssicheren Portugal geben. Herausragende Fitness und gutes taktisches Verhalten sind grundlegend für den Erfolg. Für mich wäre der Klassenerhalt in der Bayernliga ein noch größerer Erfolg als der ohnehin schon sensationelle Aufstieg. Um uns diesen Traum zu erfüllen, werden wir alles geben.

Herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Pongratz. Wir wünsche Ihnen und der Mannschaft für das Spiel am Samstag alles Gute und natürlich eine erholsame Winterpause.