[jti] Die Schulmannschaft des Ruperti-Gymnasiums erreichte in Berlin bei den diesjährigen Finalkämpfen des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“, bei dem aus jedem Bundesland die beste Schule an den Start gehen darf, einen ausgezeichneten 8. Platz. War schon die Qualifikation für dieses Finalturnier ein hartes Stück Arbeit (wir berichteten), so wurde es in Berlin nicht leichter. In eine Gruppe mit dem Favoriten des Sport- und Leistungszentrums Berlin und den Teams aus Sachsen-Anhalt und Thüringen gesetzt, hieß es gleich im ersten Spiel gegen Sachsen-Anhalt Farbe bekennen. Schon um 8:00 Uhr erfolgte der erste Ballwechsel.
Die Jungs als Mühldorf fanden sehr gut ins Spiel und überraschten die Gegner mit effektive Angriffen über die Mitte und starken Aufschlägen. Zwar konnten sich die Spieler aus Sachsen-Anhalt im Laufe des Spiels immer besser auf die Innstädter einstellen, doch der erste Satz ging mit 25:19 an das Ruperti-Gymnasium. Im zweiten Satz stellte der Gegner dann seine Abwehr um, konnte damit die Aufschläge der Bayern immer besser annehmen.
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Die Mühldorfer hatten ihrerseits immer größere Schwierigkeiten mit der Annahme und der Verwertung ihrer Angriffe. Schnell gingen die Sätze 2 und 3 mit 16:25 und 10:15 und damit auch das Spiel mit 1:2 verloren. Das ergab natürlich für das zweite Spiel gegen den hohen Turnierfavoriten aus Berlin eine schwierige Ausgangsposition. In dem Leistungszentrum werden die besten Sportler von vielen Sportarten zusammengezogen, sie kommen aus so traditionell guten Vereinen, wie dem SCC Berlin (Dritte der deutschen Meisterschaft), dem TSC Berlin (2. Bundesliga) und dem SV Rudow Berlin.
Die Berliner durch einen Satzverlust beim C-Jugendturnier gegen das Team des TSV Mühldorf gewarnt, gingen voll zur Sache. Die Mühldorfer ohne drei Vereinsspieler (sie besuchen nicht das Mühldorfer Gymnasium) hatten im ersten Satz nicht den Hauch einer Chance. 12 direkte Aufschlagspunkte zählte Coach und Betreuer Joachim Tille, die restlichen Bälle oft so schlecht, dass der Gegner gleich im ersten Angriff den sicheren Punkt erzielte. 2:25 hieß es nach 9 Minuten. Im zweiten Satz wechselte der Gegner zwei seiner Besten aus und sofort änderte sich das Geschehen. Die Mühldorfer wollten sich zum Einen nicht noch mal so abschlachten lassen und spielten nun verbessert in allen Bereichen und der Gegner konnte nicht mehr so viel Druck entfalten. Mit 21:25 erzielten die Mühldorfer ein sehr respektables Ergebnis.
Nun hieß es: das letzte Gruppenspiel gegen Thüringen musste unbedingt gewonnen werden, sonst würde es nur mehr um die Plätze 13 – 16 gehen. Im ersten Satz lähmte unsere Spieler dieses Gewinnen müssen und er ging mit 21:25 an den Gegner. Im zweiten Satz konnten die Rupertianer ihre Lethargie zum Einen und ihre Verkrampfung zum Anderen abschütteln und spielten doch das Volleyball, das sie können. Klar wurden der zweite und dritte Satz mit 25:16 und 15:11 gewonnen. Damit hatte man den dritten Platz in der Gruppe erreicht und sich damit die große Chance erspielt im Überkreuzvergleich gegen den Gruppenzweiten bei einem Sieg sogar um die Plätze 5 bis 8 zu spielen.
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Aber zuerst war mal Pause für die Spieler und der Nachmittag wurde zum Sightseeing genutzt. Geschichte des Potsdamer Platz, Sony-Center, KaDeWe, Gedächtniskirche, Kurfürsten Damm und Hard Rock Café standen auf dem Programm, dann zurück zur Unterkunft. Abendessen und mentales Vorbereiten auf das wichtige Qualifikationsspiel gegen das Team aus Angermünde (Brandenburg) folgten. Am Donnerstag um 8:00 Uhr erfolgte der Anpfiff zum Entscheidungsspiel. Die Geschichte verlief sehr spannend. Schlechter Start zu Beginn, miese Annahme, wenig Druck bei den Aufschlägen, Zuspiel verbesserungswürdig, Angriffe drucklos. Ergebnis 15:25 zugunsten von Angermünde. Doch im zweiten Satz zeigten sich die Jungs um Mannschaftskapitän Hauke Ferch deutlich verbessert. Die Annahme von Thomas Brandstetter, Hauke Ferch, Christoph Seidl, sowie Daniel Thomas und das Zuspiel von Peter Steiglechner und Frederic Krieger wurde immer besser. Im Angriff konnten sich Hauke Ferch und Christoph Seidl immer besser durchsetzen.
Von der Bank feuerten allen voran Sebastian Wapler, sowie Alexander Demcenko und Wolfgang Himmel unser Team immer weiter an. Schließlich war man mit 23:20 in Führung und der Rest schien nur noch Formsache, aber Angermünde kam zurück ins Spiel und hatte beim Spielstand von 23:24 einem Matchball. Doch ein Aufschlagfehler der Brandenburger brachte den Ausgleich zum 24:24. Ein gelungener Angriff der Angermünder brachte den zweite Matchball, aber auch diesen konnten die Innstädter abwehren und schließlich mit zwei guten Aufschlägen und Angriffen den 27:25 –Sieg sicherstellen. Im Entscheidungssatz ging es bis zum 11:10 knapp zu, doch dann konnten sich die Rupertianer absetzen und mit 15:10 gewinnen. Das bedeutete, sie waren in der Runde der letzten Acht.
Im Viertelfinale war nun die Schulmannschaft des Sportgymnasiums Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) der Gegner. Sie siegten in der Gruppe D knapp vor dem Sportgymnasium Dresden (Sachsen). Beide Sätze verliefen in etwa gleich. Zu Beginn jeweils gute Aktionen auf beiden Seiten, starke Angriffe wechselten sich mit leichten Fehlern und so konnten die Mühldorfer bis jeweils zum 10:10 gut mithalten, einmal ein unglückliche Schiedsrichterentscheidung gegen uns, dann eine Aufschlagserie der Schweriner ließen jeweils die Sätze kippen und beide wurden mit 16:25 und 18:25 verloren. Das bedeutete die nächsten zwei Spiele entschieden über einen Platz zwischen fünf und acht. Im ersten Spiel war wiederum Sachsen-Anhalt unser Gegner. Leider konnten wir dieses Spiel nicht mehr so offen gestalten.
Vor allem Schwächen in der Annahme machten dem Gegner das Spiel leicht und führten zum 13:25 und 17:25. Das Platzierungsspiel und den Platz 7 oder 8 führte nun die Teams aus Mühldorf und Sachsen zusammen. Das Sportgymnasium Dresden, eine der Talentschmieden des Ostens, hatte den besseren Start führte schnell mit 15:10. Doch die Mühldorfer kämpften sich heran, wehrten mehrere Satzbälle ab und verloren aber schließlich doch noch unglücklich mit 30:32. Auch der zweite Satz war hart umkämpft, aber auch hier setzte sich das Sportgymnasium mit 23:25 durch. Betreuer Joachim Tille: Mit diesem achten Platz können wir hochzufrieden sein. Schon in der Gruppenphase hatten wir es sehr schwer, aber auf diesem Niveau gibt es keine leichten Gegner mehr. Wir können stolz auf unsere Platzierung sein und haben Bayern und unsere Schule würdig vertreten, vor allem, wenn man bedenkt, dass auch das Internat Kempfenhausen mit seinen vielen Bayernauswahlspielern nur den fünften Platz erreichen konnte.
Sieger wurde das Sport- und Leistungszerntrum Berlin vor dem Sportgymnasium Schwerin und dem Eugen Bolz-Gymnasium Rottenburg, dem Nachwuchs des Bundesligisten TV Rottenburg.
Freitags gab es noch mal mit der Ausstellung „Zwanzig Jahre Mauerfall“ am Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Pariser Platz, Reichstagsgebäude, Hauptbahnhof, Besuch der Ausstellung „The Story of Berlin“ mit dem Besuch des Atomschutzbunkers und der „East Side Gallery“ (einer Ausstellung von bemalten Mauerresten von internationalen Künstlern) Kultur in der Hauptstadt. Abends fand für die 2000 Schüler des Bundesfinales eine großartig inszenierte Abschlussfeier mit Siegerehrungen und Showteilen statt, die mit einer Disco endete. Am Samstag in der früh hieß es für die Rupertianer wieder Abschiednehmen von Berlin nach einer anstrengenden Woche mit spannenden Wettkämpfen und viel Kultur.
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