Es ist das Jubiläums-Rennen: Heuer feiert die Bayern-Rundfahrt ihren 30. Geburtstag. Die erste Etappe des hochkarätigen Profi-Radrennens am 27. Mai führt von Kelheim über Rottenburg a. d. Laaber und Dingolfing nach Mühldorf a. Inn.
Einst als Senioren-Rennen ins Leben gerufen, hat sich die Bayern-Rundfahrt längst im Rennzirkus der weltbesten Radprofis etabliert. Jedes Jahr, traditionell in der letzten Mai-Woche, geht es in fünf Etappen durch den Freistaat. Heuer kommt dem Rennen eine ganz besondere Bedeutung zu: Wegen der Absage der Deutschland-Tour ist die Bayern-Rundfahrt dieses Jahr das wichtigste Etappen-Radrennen auf deutschem Boden.
Dementsprechend groß ist das Interesse der weltbesten Profi-Mannschaften, deren Sponsoren ihre Logos selbstverständlich auch in Deutschland zeigen wollen. Die Hälfte aller 16 Teams mit je sieben Fahrern, die sich bei Rundfahrtleiter Ewald Strohmeier beworben hatten, werden im Juli auch an der Tour de France teilnehmen. Milram kommt mit Vorjahressieger Christian Knees, dem Top-Sprinter Gerald Ciolek und Linus Gerdemann, vor zwei Jahren Etappensieger und Träger des Gelben Trikots bei der Tour de France.
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Der Streckenverlauf der ersten Etappe. Den Zeitplan gibts hier zum Download als PDF
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Columbia-High Road wird voraussichtlich Zeitfahr-Weltmeister Bert Grabsch und den schnellen André Greipel ins Rennen schicken. Cervélo hofft auf Etappensiege von Heinrich Haussler, zuletzt Etappensieger bei Paris–Nizza und Zweiter bei Mailand–San Remo. Agritubel kommt mit Frankreichs Radsporthelden Christophe Moreau. Eine gute Rolle wollen auch die spanischen Kletterspezialisten vom Team Euskaltel spielen. Und Saxo Bank (einst CSC), in den letzten Jahren stets das erfolgreichste Team auf der Pro-Tour, wird vermutlich Stuart O’Grady (Sieger des Klassikers Paris–Roubaix) als Kapitän für die Bayern-Rundfahrt nominieren.
Der Wettbewerb „David gegen Goliath“ ist das Erfolgsgeheimnis der Bayern-Rundfahrt. „Die kleinen Mannschaften wollen es den großen zeigen“, weiß Rundfahrtleiter Strohmeier. „Die jungen Fahrer wollen auf sich aufmerksam machen. Jedes Radrennen ist so schwer, wie es von den Fahrern gemacht wird. Und bei der Bayern-Rundfahrt wird vom ersten bis zum letzten Kilometer Gas gegeben.“
Vorjahressieger Christian Knees ist begeistert von der Atmosphäre an der Strecke: „Ein ganz tolles Rennen! Und das sage ich nicht, weil ich letztes Jahr gewonnen habe. Bei der Bayern-Rundfahrt sind immer wahnsinnig viele Zuschauer an der Strecke, da kommt was rüber. Es macht unheimlich Spaß, hier zu fahren.“
Gänsehaut-Atmosphäre wird es während der ersten Etappe reichlich geben. Bei den SDK-Zwischensprints in Rottenburg a. d. Laaber und Dingolfing wird hart um Prämien, Punkte und Zeitgutschriften gekämpft werden. Der Dreifaltigkeitsberg bei Weng muss zweimal bezwungen werden. Gelegenheit für die Kletterer, sich wichtige Punkte fürs Franken Brunnen Bergtrikot zu sichern. Danach sind es noch gut 100 Kilometer zum Ziel in Mühldorf. Zeit genug, eventuelle Ausreißer wieder einzufangen. Die kupierte und von ständigen Richtungswechseln geprägte Etappe mit ihren zahlreichen Steigungen lädt ambitionierte junge Fahrer geradezu ein, ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Dies insbesondere, weil die erste Etappe einer Rundfahrt häufig dazu dient, einen Ausleseprozess im Fahrerfeld herbeizuführen. Kampf ist also angesagt. In Mühldorf geht es dann richtig zur Sache. Um den Zuschauern mehr Action zu bieten, gibt es bei der Bayern-Rundfahrt drei Zieldurchfahrten, und jedes Mal wird mit knapp 70 km/h um Punkte und Prämien gesprintet, ehe dann der Etappensieger geehrt wird. Scharfrichter für die Sprinter könnte da der dreimal zu befahrende Stadtberg mit seinen 30 Höhenmetern sein, der innerhalb der letzten 1000 Meter vor dem Ziel liegt.
Mehr Informationen, genaue Streckenpläne mit Höhenprofilen und Durchfahrtszeiten finden Sie im Internet unter www.bayern-rundfahrt.com.
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