Am Samstag, 27.06.09, wurden einem 32-jährigen Traunreuter in seiner Heimatstadt auf der Straße von einem Unbekannten aus einem Auto heraus zwei angeblich echte Goldringe angeboten. Nach entsprechenden Verhandlungen tauschte der Traunreuter sein 50-Euro-Handy gegen die zwei Ringe ein. Dass er damit alles andere als ein Schnäppchen gemacht hatte, bemerkte der Käufer kurz darauf selbst. Der Goldschmuck stellte sich nämlich bei näherer Betrachtung als wertloser Plunder heraus. Der Betrogene ging zur Polizei.
Drei Tage später hatte sich die Betrügerbande in dem schwarzen Mercedes einen 59-jährigen Rentner in Waldkraiburg als potentielles Opfer ausgeschaut. Wieder aus dem Auto heraus sprach eine Frau den Passanten an und bot wiederum „Goldschmuck“ an. Der 59-Jährige erkannte wohl, dass der Schmuck nicht echt war und bezahlte deswegen nur einen geringen Betrag dafür. Die Gewinnspanne war den Betrügern offensichtlich zu gering. Zwei Frauen verwickelten den Waldkraiburger nochmals in ein Gespräch und lenkten ihn damit ab. So gelang es, dem Opfer die Geldbörse aus dem Rucksack zu ziehen. Auch hier verschwand die Bande vorerst unerkannt.
Am Montag, 06.07.09, kam der Polizei dann „Kommissar Zufall“ zu Hilfe. Das Betrugsopfer aus Traunreut entdeckte den schwarzen Mercedes am Nachmittag in Traunreut und meldete sofort seine Beobachtung. Von Beamten der Polizeistation Traunreut und der Zivilen Einsatzgruppe konnte das Fahrzeug tatsächlich entdeckt und angehalten werden. Die drei rumänischen Insassen, ein 19-jähriger Mann und zwei 17- und 28-jährige Frauen, wurden vorläufig festgenommen. Bei der Durchsuchung kam schnell das eingetauschte Handy des Geschädigten zum Vorschein. Die Frauen trugen speziell angefertigte Taschenschürzen, wie sie erfahrungsgemäß für Trick- und Ladendiebstähle benutzt werden. Darin befanden sich mehrere Schmuckstücke, deren Herkunft noch nicht geklärt ist.
Die weiteren Ermittlungen übernahm das Kommissariat Grenze der Kripo Traunstein. Sowohl der 32-jährige Traunreuter, als auch der 59-jährige Waldkraiburger konnten die Tatverdächtigen identifizieren. Es ist nicht auszuschließen, dass dem Trio noch weitere Opfer auf den Leim gegangen sind. Geschädigte werden gebeten, sich beim Kommissariat Grenze unter Telefon 08651/9700 oder der nächsten Polizeidienststelle zu melden.