Ewald Schurer: „Es ist eine Schande für unser Land, dass Frauen nach wie vor bei den Durchschnittseinkommen schlechter gestellt sind als Männer.“ Laut EU-Bericht zur „Einkommensentwicklung 2008“ verdienen Frauen in Deutschland im Schnitt 23% weniger als Männer. Das sind bei einem Durchschnittseinkommen monatlich netto 500 Euro weniger. EU-weit liegt das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen bei 16,6 Prozent.
Die Zahlen zur allgemeinen Lohnentwicklung sind ebenfalls besorgniserregend. Die gesamte Lohnentwicklung in Deutschland ist im Vergleich zu anderen EU-Staaten deutlich schlechter. In dem EU-Bericht zählt Deutschland bei der Lohnentwicklung europaweit zu den Schlusslichtern:
Während die Reallöhne im EU-Durchschnitt 2008 um 1,3 Prozent gestiegen sind, erhöhten sie sich in Deutschland nur um 0,1 Prozent.
Ähnlich sah es bereits 2007 aus. In der EU stiegen die Löhne durchschnittlich um 3,6 Prozent, in Deutschland fielen sie sogar um 0,1 Prozent zurück.
Auch bei den nominalen Lohnerhöhungen, in die Preissteigerungen nicht eingerechnet sind, liegt Deutschland hinten. Während bei uns die Löhne 2008 nominal um 2,9 Prozent stiegen, erhöhten sie sich im EU-Durchschnitt um 6,6 Prozent. Nur Arbeitnehmer in Zypern, Dänemark und Malta verzeichneten geringere Lohnsteigerungen.
Ewald Schurer: „Die Aufsichtsräte und Vorstände einiger Unternehmen genehmigen sich schon wieder hohe Gehälter und unverhältnismäßige Bonuszahlungen. Die Lohnentwicklung bei den Arbeitnehmerinnen bleibt gleichzeitig auf der Strecke. Diese Abzocke müssen wir stoppen.“
Die SPD steht für eine Reallohnentwicklung, die sich wieder stärker am Produktivitätswachstum orientieren muss. Dazu brauchen wir starke Sozialpartner, die verbindliche Flächentarifverträge vereinbaren. Wir werden in möglichst vielen Branchen allgemeinverbindliche tarifliche Mindestlöhne einführen. Unser Ziel ist ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn, der eine Grenze markiert, unter die Löhne nicht fallen dürfen. Und wir wollen gleiche Löhne für gleiche Arbeit für Männer und Frauen. Da freiwillige Vereinbarungen mit der Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit weitgehend folgenlos geblieben sind, wollen wir verbindliche gesetzliche Regelungen mit konkreten Zielvorgabe.
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