Ein erfreuliches „Weihnachtsgeschenk“ erhielt nun die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Altötting: Der Bayerische Naturschutzfonds, eine Stiftung des Öffentlichen Rechts, hat für das von der Behörde ausgearbeitete BayernNetzNatur-Projekt „Mittleres Alztal“ eine Förderung von bis zu 600.000 Euro zugesagt.
Das auf fünf Jahre angelegte Projekt „Mittleres Alztal - Sicherung, Vernetzung und Renaturierung mit Schwerpunktbereich „Brennen“ hat vorrangig den Kauf von ökologisch wertvollen Flächen zum Ziel. Das ca. 1.000 Hektar große Projektgebiet erstreckt sich von Emmerting bis zur Landkreisgrenze bei Gramsham: Das mittlere Alztal mit seinen Auwäldern ist einer der naturschutzfachlich bedeutendsten Landschaftsräume im Landkreis Altötting. Besonders wertvoll sind die sog. „Brennenstandorte“ im Alztal - Kalkmagerrasen auf kalkreichen Flussschottern. Diese Brennenstandorte sind durch erhöhte Kiesaufschüttungen nach Alz-Hochwassern entstanden, weisen eine geringe Humusauflage auf und sind extrem trocken. Diese nährstoffarmen und wasserdurchlässigen Böden bieten Lebensraum für die artenreichsten und vielfältigsten Pflanzengesellschaften Bayerns.
Hervorzuheben ist der große Anteil an seltenen und bedeutenden Pflanzenarten in diesem Bereich, darunter die Pyramiden-Hundswurz und das Alpen-Leinkraut. Landrat Erwin Schneider: „Im mittleren Alztal finden sich noch viele Pflanzenarten, die auf der Roten Liste als vom Aussterben bedroht geführt werden. Deshalb erhalten wir zu den Gesamtkosten von 800.000 Euro auch eine solch hohe Förderung von 75 %. Die von der Förderung nicht abgedeckten 200.000 Euro stellt der Landkreis Altötting zur Verfügung.“
Nach Erwerb größerer Flächen ist in einem zweiten Schritt geplant, den Landschaftspflegeverband Altötting zu beauftragen, in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde wertvolle Lebensräume für besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten neu zu schaffen oder bereits vorhandene zu vernetzen.
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