LANDKREISE ALTÖTTING UND MÜHLDORF. Unter der Federführung von Staatsanwaltschaft Traunstein und Kripo Mühldorf wurden am Dienstag, 08.12.09, überwiegend in den Landkreisen Altötting und Mühldorf 29 Anwesen durchsucht. Hintergrund waren umfangreiche Ermittlungen zu bandenmäßigen Betrugsdelikten und Verstößen nach dem Waffengesetz. Fünf Tatverdächtige wurden festgenommen.
Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen einer extra für die Straftatenserie eingerichteten Arbeitsgruppe bei der Kripo Mühldorf. Es ging dabei um eine Vielzahl offensichtlich fingierter Verkehrsunfällen und um illegale Waffen. Über 100 Fälle stehen derzeit auf der Liste der Ermittler, bei denen Verkehrunfälle vorgetäuscht oder mit gegenseitiger Absprache herbeigeführt worden sein sollen. Ziel dabei war es, unberechtigt Versicherungsleistungen zu beziehen.
Derzeit geht man von mindestens 25 beteiligten Tatverdächtigen aus. Zur Beweissicherung wurden mit entsprechenden Durchsuchungsbeschlüssen am Dienstagvormittag zeitgleich 29 Objekte durchsucht, überwiegend Privatanwesen, aber auch einige Firmen. Auch zwei Objekte im Landkreis Landshut waren darunter. Im Einsatz waren insgesamt etwa 150 Beamte von Kripo Mühldorf, umliegenden Polizeidienststellen und der Bereitschaftspolizei, sowie Beamte aus Niederbayern.
Mehrere Staatsanwälte leiteten die Maßnahmen. Auch die Steuerfahndung war am Einsatz beteiligt. Es wurden eine ganze Reihe von Unterlagen, Kraftfahrzeuge und mögliches Beutegeld sichergestellt. Auch wurden mehrere illegale Waffen gefunden, darunter einige Maschinenpistolen.
Bereits im Vorfeld waren gegen vier Männer wegen dringenden Tatverdachts des bandenmäßigen Betruges Untersuchungshaftbefehle ergangen. Der 47-jährigen mutmaßlichen Haupttäter, und drei Männer im Alter von 56, 50 und 38 Jahren aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf konnten festgenommen werden. Zusätzlich wurde noch ein 62-jähriger Mann aus dem Landkreis Landshut vorläufig festgenommen. Bei ihm wurden mehrere Schusswaffen, darunter auch drei Maschinenpistolen gefunden und sichergestellt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist von mehreren hunderttausend Euro Betrugsschaden auszugehen.
Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft sind noch nicht abgeschlossen und laufen auf Hochtouren weiter.