Sammlungen von Zeitzeugenberichten befinden sich heute weit verstreut in Archiven und Einrichtungen unterschiedlichster Art: in Forschungsinstituten, Museen oder Heimatsammlungen. Oft ist die Existenz dieser Quellenbestände nur wenigen Betroffenen und einem kleinen Kreis von Spezialisten bekannt.
Mit der Erstellung eines „Wegweisers“ erschließt und präsentiert das Projekt „Zeitzeugenberichte zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ erstmals diese verstreuten Bestände, so dass sie für die Öffentlichkeit zugänglich und für folgende Generationen besser nutzbar werden.
Aus diesem Grund besuchte die Kulturwissenschaftlerin Dr. Regina Löneke, Waldkraiburg vom 26. bis 28. Januar 2010. Mit Hilfe des Stadtarchivars Konrad Kern tauchte sie ein in die Welt der Stadtarchivbestände, des Adlergebirgsheimatarchivs und dem Haidaer-Archiv.
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Dr. Regina Löneke und Konrad Kern
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„Waldkraiburg hat wunderbare Dokumente. Vor allem die Zeitzeugenberichte aus den 50er und 60er Jahren von Schülern, die sich mit den Erinnerungen ihrer Eltern auseinander gesetzt, teilweise Fluchtwege gezeichnet und nachgemalt haben, sind etwas sehr besonderes.“, schwärmt Dr. Regina Löneke. „Die großen Bestände des Adlergebirgsarchiv sind einmalig in ganz Deutschland.“, Löneke weiter.
Ziel des Wegweisers ist es die Dokumente vor Ort zu belassen, jedoch allen Interessierten den Weg in die Archive zu öffnen und einen Einblick zu verschaffen. Inhaltlich beschränkt sich das Projekt „Zeitzeugenberichte zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa“ nicht nur auf die Flucht, sondern auch auf das Leben in den früheren Gebieten, die Vertreibung, den Neuanfang und die Integration der Menschen.
Die Aufbewahrungsorte vieler Erinnerungen und Zeitzeugenberichte sind noch unbekannt. Deshalb ist das Bundesinstitut für Ihre Mithilfe dankbar. Informationen und Hinweise über Sammlungen mit Berichten von Zeitzeugen sind herzlich willkommen.
Kontakt. Heinke.kalinke@uni-oldenburg.de
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