Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf reagiert mit neuem Angebot auf großen Bedarf • am 15. Juni um 19 Uhr Informationsabend
Immer wieder erreichten Schulleiter Erwin Gäb Anfragen berufstätiger Frauen und Männer, ob die Ausbildung zur Erzieherin auch berufsbegleitend möglich sei. Für viele ist das die einzige Möglichkeit, die Ausbildung realisieren zu können. Um diesem großen Bedarf besser gerecht zu werden, initiierte die Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf des Diakonischen Werks Traunstein ein neues Angebot, das erstmals eine berufsbegleitende Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher ermöglicht. Dass damit auch dem deutlich erkennbaren Fachkräftemangel im Erziehungsbereich entgegen gewirkt wird, ist mehr als nur ein schöner Nebeneffekt. Um über das genaue Anmeldungs- und Ausbildungsprocedere zu informieren, findet am Dienstag, 15. Juni um 19 Uhr an der Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf, Starkheim 3, für alle Interessenten ein Informationsabend statt. Bei diesem Termin können auch individuelle Fragen geklärt werden.
„Noch bevor wir mit dem neuen Angebot in die Werbung gehen konnten, erreichten uns schon neun Voranmeldungen für den neuen Ausbildungsgang. Besser kann der große Bedarf doch gar nicht dokumentiert werden“, freut sich Erwin Gäb, Schulleiter der Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf. Ab dem kommenden Schuljahr wird daher erstmals auch berufsbegleitend eine Vollzeitausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher angeboten. Der Start kann mit mindestens 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erfolgen, die Genehmigung seitens der Regierung von Oberbayern wurde bereits erteilt.
Vollzeitausbildung gewährleistet
Obgleich die Ausbildung berufsbegleitend erfolgt, wurde der Ausbildungsumfang nicht verkürzt. 2.400 Stunden Fachunterricht müssen im Rahmen der zweijährigen Ausbildungszeit vermittelt werden. Die Vermittlung erfolgt durch erfahrene Dozentinnen und Dozenten der Fachakademie für Sozialpädagogik Mühldorf jeweils freitags und samstags an voraussichtlich 28 Wochenenden sowie in zusätzlichen Blöcken in den Räumen der Bildungseinrichtung. Nach dieser Zeit schließt ein einjähriges Berufspraktikum an, das jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auf ein halbes Jahr verkürzt werden kann.
Mittlerer Bildungsabschluss erforderlich
Die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum staatlich anerkannten Erzieher bleiben auch bei dem berufsbegleitenden Ausbildungsweg gleich, ein mittlerer Schulabschluss ist unbedingt erforderlich. Tätigkeiten im sozialen oder pflegerischen Bereich können als Zugangsvoraussetzung anerkannt werden.
Eine wichtige infrastrukturelle Maßnahme
Bereits seit einigen Jahren herrscht im Raum Südostoberbayern ein eklatanter Fachkräftemangel im sozialen Bereich, so manche Stelle kommunaler oder freier Träger konnte in der Vergangenheit nicht besetzt werden. Mit dem neuen Ausbildungsgang des Diakonischen Werks Traunstein erhalten berufstätige Frauen und Männer eine realistische Chance zur Ausbildung zum Erzieher. Da vor allem in der Erziehungsarbeit persönliche Lebenserfahrung und Reife wichtige Voraussetzungen sind, profitieren davon Studierende wie Träger sozialer Einrichtungen.