Landrat Georg Huber und BJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Vocke eröffneten Ausstellung „Lebendige Vielfalt im Thalhamer Moos“
Blaukehlchen, Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Knabenkraut – kaum einer kennt diese seltenen Tier- und Pflanzenarten, die fast direkt vor unserer Haustür einen Lebensraum finden. Zahlreiche seltene und bedrohte Arten sind im Thalhamer Moos zuhause. Das Thalhamer Moos liegt in der Flussaue der Isen, südlich des Weilers Walkersaich bei Schwindegg im Landkreis Mühldorf. In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das Niedermoorgebiet zur Streu- und Torfgewinnung genutzt. Seitdem hat sich das Leben im Moor stark verändert. Ein Mosaik aus verschiedensten Lebensräumen ist entstanden.
Landrat Georg Huber und Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbands eröffneten am 21. Juni die Ausstellung „Lebendige Vielfalt im Thalhamer Moos“, die in einer nach altem Vorbild erbauten Torfhütte untergebracht ist. „Ziel ist es, der Bevölkerung die Bedeutung des größten Niedermoores im Landkreis zu verdeutlichen und so das Bewusstsein für diesen sensiblen Lebensraum zu schärfen“, so Landrat Georg Huber.
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Auf dem Foto sind zu sehen (von links nach rechts): Landrat Georg Huber Angelika Vago und Eva von Lospichl von Treffpunkt Wildland, Prof. Dr. Jürgen Vocke, Präsident des Bayerischen Jagdverbandes
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Prof. Vocke freut sich, dass die Torfhütte nun mit Leben erfüllt ist und für Veranstaltungen im Rahmen der Umweltbildung genutzt werden kann. Besonders im Jahr der Biodiversität zeigt sich, wie hoch der Wert solcher Naturrefugien wie das Thalhamer Moos zum Erhalt unserer Flora und Fauna sind.
Die Ausstellung beinhaltet sowohl naturkundliche Themen, wie typische Pflanzen- und Tierarten im Niedermoor und die Besonderheiten des Gebietes, als auch die historische Bedeutung und Entwicklung durch den Menschen. Schautafeln, Geräte aus vergangener Zeit und Naturfotografien sind Inhalt der Ausstellung. An einem dafür gebauten „Sinnestisch“ können Besucher das Moor ertasten und erschnuppern.
Zusätzlich bietet ein eigens für Lehrzwecke eingerichteter Torfstich die Gelegenheit, die schweißtreibende Arbeit früherer Landwirtsgenerationen zur Gewinnung von Brenntorf am eigenen Leib zu erfahren.
Mit viel Engagement und Ausdauer hat Eva von Lospichl unter Anleitung und mit Unterstützung der Biologin und Pädagogin Angelika Vago das Projekt im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres bei Treffpunkt Wildland umgesetzt. In den nächsten Wochen werden Schulkassen aus Schwindegg die Ausstellung besuchen. Ziel ist es, die Torfhütte als Umweltinformationsstelle zu nutzen. Exkursionen im Rahmen von BayernTourNatur und Schulkassenführungen sollen auch in Zukunft angeboten werden.
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