Die amnesty international Gruppe Altötting/Mühldorf zeigt in der Stadtbücherei Mühldorf die Anti-Folter-Ausstellung „Die Würde des Menschen ist (un)antastbar“. Die Wanderausstellung über Ursachen, Formen und Folgen der Folter wurde von der Ulmer ai-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem Behandlungszentrum für Folteropfer Ulm erstellt.
Dem Konzept der Ausstellung liegt zugrunde, dass man Folter nicht »ausstellen«, ja nicht einmal beschreiben kann. Nach Jean Améry, einst Insasse eines deutschen Konzentrationslagers, wäre es der Versuch, »das Unbeschreibliche zu beschreiben«, weil »die Gefühlsqualität des Erleidens sich prinzipiell der Mit-Teilung entzieht«. Der Menschenrechtsorganisation amnesty international liegen unzählige Dokumente der Folter vor. Aussagen von Opfern, präzise, technische Erläuterungen ehemaliger Täter und Fotografien entstellter Körper. Man könnte sie vergrößern und an eine Wand heften. Nur - es wäre wenig damit gewonnen. Für die einen wäre der Inhalt solcher Dokumente kaum zu ertragen, für andere vielleicht nur ein Ausdruck jener reißerischen Sensationsgier, von der manche Medien leben. amnesty international beschränkt sich daher auf das Notwendigste. Wenn es eine Ausstellung sein kann, dann eine Ausstellung von Andeutungen. Nicht mehr. Und mehr sollte auch nicht notwendig sein.
Die amnesty international Gruppe Altötting/Mühldorf würde sich sehr freuen, wenn möglichst viele Besucher die Ausstellung ansehen und ihr Anliegen unterstützen würden. In der Ausstellung gibt es Möglichkeiten, sich gegen die beschriebenen Missstände auszusprechen. Besucher können ausgelegte Petitionen unterschreiben und vorbereitete Postkarten an die Verantwortlichen schicken. Außerdem liegt allgemeines Informationsmaterial zu der Thematik auf.
Die Ausstellung ist vom Dienstag, 8. Juni bis Samstag, 26. Juni 2010 während der Öffnungszeiten im 1. Stock der Stadtbücherei im Kornkasten zu sehen. |
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