Verkehrsunfallstatistik der Polizeiinspektion Mühldorf für das erste Halbjahr 2010
Erschienen am: 23.07.2010

Eine durchwachsene Entwicklung ist bei den Verkehrsunfällen im Bereich der PI Mühldorf im ersten Halbjahr 2010 zum Vergleichszeitraum 2009 (Zahlen in Klammern) zu beobachten.

Zwar stieg die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle um 13,6 % von 640 auf 727 unverhältnismäßig hoch an, aber die Anzahl der Unfälle mit Personenschäden sank von 110 auf 102. Bei diesen 102 Unfällen wurden 129 (154) Personen verletzt, davon 100 (117) leicht und 29 (37) schwer; fünf Menschen kamen ums Leben. Herausragend im negativen Sinn waren zwei Verkehrsunfälle im Monat Mai mit jeweils zwei Toten im Bereich von Schwindegg und Neumarkt-Sankt Veit. Desweiteren verteilen sich die Unfälle auf 168 (151) Unfälle mit schwerem Sachschaden, das sind in der Regel Unfälle , bei denen gegen den Verursacher eine Ordnungswidrigkeitenanzeige erstattet wird, z. B. bei Vorfahrtsmissachtungen und auf 457 (379) Kleinunfälle, d.h. Unfälle, bei denen ein Verwarnungsgeld bis 35.- Euro fällig wird. Mehr als die Hälfte der Kleinunfälle, nämlich 272, waren Wildunfälle, die für den Verursacher unvermeidbar waren.

Nach wie vor Besorgnis erregend ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten, die um 13,7 % von 95 auf 108 anstiegen. Den Verkehrsteilnehmern ist offensichtlich immer noch nicht bewusst, daß sie wegen einer kleinen Delle oftmals Führerscheinverlust, Punkte in Flensburg und/oder empfindliche Geldstrafen riskieren. Auch Ausreden, man hätte den Unfall nicht bemerkt, lassen die Richter meist nicht gelten oder sind mit einfachen Mitteln zu widerlegen. Die Aufklärungsquote liegt im hiesigen Dienstbereich bei über 45 %, d.h. fast jeder Zweite wird erwischt. In diesem Zusammenhang möchte sich die Polizei bei den aufmerksamen Passanten bedanken ohne deren Mithilfe eine so hohe Aufklärungsquote nicht möglich wäre.

Bei den Alkoholunfällen zeichnet sich langsam eine positive Entwicklung ab. Nicht zuletzt durch die verstärkten Alkoholkontrollen konnte ein Rückgang von 16 auf 11 Unfälle festgestellt werden. Die Dunkelziffer dürfte trotzdem noch sehr hoch sein, vor allem bei den Verkehrsunfallfluchten zur Nachtzeit. Im ersten Halbjahr 2010 wurden bei Kontrollen 63 Trunkenheitsfahrten und 10 Fahrten unter Drogeneinfluß erkannt, in 27 Fällen konnte eine Trunkenheitsfahrt noch verhindert werden.

Brennpunkt des Unfallgeschehens war in Ampfing die sog. „Manghofer Kreuzung“ (Waldkraiburger Straße/Mühldorfer Straße) mit vier Unfällen, bei denen drei Personen verletzt wurden, in Mühldorf die „Innkanalkreuzung“ (Bürgermeister-Hess-Straße/Innere-Neumarkter-Straße) mit vier Unfällen und vier Verletzten und die Kreuzung Kapellenstraße/Nordtangente mit fünf Unfällen und zwei Verletzten. Obwohl diese Gefahrenstellen seit Jahren bekannt sind und in der Vergangenheit immer wieder als Unfallhäufungsstellen auffielen wurden noch keine optimalen Lösungen gefunden, bzw. konnten aus Kostengründen nicht verwirklicht werden.