[wan] Die Bezirksoberligamänner der Waldkraiburger Handballer starteten nach dem überraschenden sofortigen Wiederaufstieg sehr selbstbewußt in die neue Saison. Allerdings führte der Weg zum Saisonstart gleich zum TV Altötting, der den Lokalderbycharakter von Beginn an wiederspiegelte. Eine Halbzeit der Zurückhaltung, vor allem in der Abwehr, eröffnete den Gastgebern fast ungestört ihre Kreise vor der VfL-Abwehr zu ziehen.
Erst als die Gästeabwehr in der zweiten Halbzeit aggressiver zu Werke ging, drehte sich die Partie zugunsten des VfL Waldkraiburg. Erste Neuigkeiten bei den Wallfahrtstädtern: Trainer Manfred Rudolf saß nicht mehr auf der Bank, sondern sah sich das Spiel von der Tribüne aus an. Dafür wird der altgediente Trainer Alois Maier nun von Peter Malz und Peter Specht unterstützt. Beim VfL hat sich sowohl von Trainerseite, als auch der Mannschaft nichts verändert.
Die Gäste aus Waldkraiburg begannen recht forsch, leisteten sich aber gleich einen kapitalen Fehlpaß und den Gegenstoß konnte Florian Unger nur noch durch ein Foul unterbinden. Gelbe Kate und Strafwurf für Altötting - gespielt waren gerademal 40 Sekunden. Christian Maier ließ sich die Chance nicht entgehen und sorgte für die Heimführung. Fast im Gegenzug dann eine ähnliche Szene, die die beiden Schiedsrichter vom ASV Dachau sofort mit Strafwurf ahndeten, den Tobias Wethanner zum Ausgleich verwandelte. Kaum 30 Sekunden später ein herrliches Anspiel an den Kreis, wiederum zu Tobias Wethanner, der die Gäste in Führung brachte. Dann die erste Bewährungsprobe für Christian Schindler im VfL-Tor, der einen Strafwurf parierte. Noch war das Spiel der Gäste zu brav, sowohl in der Abwehr, als auch iim Angriff.
Kleine Fehler schlichen sich ein, die sofort vom TV bestraft wurden.4:2 für die Gastgeber in der 7. Minute, doch der VfL kämpfte sich wieder heran und es stand nach 18 Minuten 8:7. In dieser Phase ließ Tobias Wethanner zwar die Chance eines 7-Meters aus, trug sich aber nebn Sergej Gerber und Florian Unger in die Torschützenliste ein. Als dann Altöttings Torhüter Andre Bauch bei einem Steilangriff, der durch Tobias Wethanner zum Ausgleich 8:8 führte, unkontrolliert aus dem Tor lief und den VfL-Spieler foulte, gab es nach der neuen Regelauslegung für die Schiedsrichter nur noch eine Maßnahme: die "rote Karte"! Doch dies schien die Einheimischen geradezu zu beflügeln, denn sie zogen in Unterzahl auf 11:8 davon. Dabei waren wieder einige technische Fehler in Reihen des VfL zu beobachten. Zeit für das erste Time-Out durch Axel Selent auf der VfL-Bank. Aber auch in der Folgezeit gelang es dem VfL nicht, bis zur Pause einen 17:13 Rückstand zu vermeiden.
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Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchte Artur Terre seine Fähigkeiten als Angrifsmotor unter Beweis zu stellen, doch die Gastgeber hielten dagegen und erhöhten sogar auf 20:15. Die zahlreich mitgereiste Fangemeinde des VfL verstummte zusehends! War dies bereits die Entscheidung? Sie war es nicht, denn der VfL glich innerhalb von fünf Minuten zum 20:20 aus. Nun wurde es im Gäste-Zuschauerblock wieder lauter, wobei man auch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden sein konnte. Das Spiel wurde rasanter, die VfL-Abwehr spielte offensiver und nahm damit dem TV-Rückraum die Durchschlagskraft.
Zudem trafen nun auch die Angreifer besser. 49. Minute: erneuter Ausgleich 25:25! Torhüter Sebastian Ertl kommt für Christian Schindler und hält mit einigen wichtigen Paraden seiner Mannschaft den "Rücken frei". Es dauerte fünf Minuten, ehe Sergej Gerber den VfL erstmals in der zweiten Spielhälfte in Führung bringt. Doch Altötting bleibt dran! Tobias Wethanner wird gefoult, mit dem fälligen Strafwurf scheitert er jedoch. Auf der Gegenseite war es erneut Sebastian Ertl, der gerade den erfahrenen TVA-Spielern "den Nerv" zog.
In der Schlußphase behielten dann die Gäste die Nerven, schlossen ihre Angriffe sicher ab und siegten letztlich verdient, aber etwas zu hoch, mit 26:31. Jubel beim VfL Waldkraiburg und seinem Anhang, Niedergeschlagenheit bei Altöttings Trainer Alois Maier und seinen Mannen, die das Spiel nur 55 Minuten ausgeglichen gestalten konnten, was der TV-Chouch auf die jugendliche Unerfahrenheit seines Teams zurückführte. Das Trainerduo Axel Selent/Ingo Becker war trotz des Sieges mit der Gesamtleistung ihrer Mannschaft nicht ganz zufrieden und wird den Spielern sicher noch eine Leistungssteigerung abverlangen müssen, um bereits am kommenden Samstag (16.00 Uhr) zuhause gegen die SG Moosburg bestehen zu können.
Der VfL spielte mit Chris Michel und Sebastian Ertl im Tor, Tobias Wethanner (7), Florian Unger (3), Matthias Papert (7), Artur Terre (1), Michael Stamp, Sergej Gerber (9), Michael Papert, Thomas Liess, Thorsten Bauer (4), Daniel Kick.
Bild: Der VfL-Rückraum mit Sergej Gerber, Tobias Wethanner und Matthias Papert war nicht zu bremsen. |
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