Die Schwangerenberatungsstelle am Gesundheitsamt:
Ansprechpartner für Jugendliche bei Fragen rund um Sexualität
Erschienen am: 24.11.2010
Die erste Liebe, der erste Kuss und ein Gefühl wie tausend Schmetterlinge im Bauch. Auf dem Weg zum Erwachsenwerden gibt es für Teenager wohl kaum ein spannenderes Thema als Liebe, Partnerschaft und Sexualität. Doch wohin mit allen Fragen und Unsicherheiten, gerade im Bereich Verhütung? Eine Stelle, die neben dem Elternhaus, der Schule oder dem Gynäkologen eine immer wichtigere Bedeutung erfährt sind Beratungsstellen – immerhin elf bis 14 Prozent aller Jungen und Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren haben schon einmal eine Beratungsstelle aufgesucht.

Auch die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Gesundheitsamt Mühldorf erreicht mit seinen sexualpädagogischen Projekten, vor allem an Schulen, jährlich ca. 1200 Teenager im Landkreis.

„Nach der neuesten Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) werden die meisten jungen Leute von den Eltern oder über die Schule aufgeklärt.
Das Team der Schwangerschaftsberatungsstelle, von links: Sylvia Wimmer, Petra Houy, Britta Barth, Carola John-Hofmann

Das Team der Schwangerschaftsberatungsstelle, von links: Sylvia Wimmer, Petra Houy, Britta Barth, Carola John-Hofmann

Unsere Sexualpädagogik Workshops spielen hier eine wichtige Rolle“, erläutert Britta Barth, Dipl.-Sozialpädagogin von der Schwangerenberatungsstelle.

Aus der Studie der BZgA geht unter anderem hervor, dass das Durchschnittsalter beim ersten Geschlechtsverkehr nach oben geht – die Annahme, dass immer mehr junge Menschen immer früher sexuell aktiv werden, hat sich nicht bestätigt. Das „erste Mal“ wird zudem in der Regel in einer festen Beziehung erlebt.

„Auch das Verhütungsverhalten der Jugendlichen hat sich verändert“ weiß die Dipl.- Sozialpädagogin Carola John-Hofmann. „3/4 der Jugendlichen benützen beim ersten Mal ein Kondom – das einzige Mittel, das sowohl vor ungewollten Schwangerschaften als auch vor einer Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Bei unseren Workshops setzen sich die jungen Leute intensiv mit den verschiedenen Verhütungsmethoden auseinander. Sie zeigen dabei durchaus die Bereitschaft, Verantwortung für sich und den Partner zu übernehmen.“

Bei den Workshops der Schwangerenberatungsstelle geht es aber nicht nur um Verhütung, Schwangerschaft und AIDS, sondern vielmehr auch um Beziehungen und Partnerschaft. Die Erfahrung zeigt, was auch eine Studie des Bayerischen Rundfunks bestätigt: die Jugend von heute ist bei weitem nicht so oberflächlich, wie es ihr oft nachgesagt wird. Werte wie Treue, Zuverlässigkeit, Liebe sind ihnen viel wichtiger als z. B. ein Leben in Luxus oder eine berufliche Machtposition.

Eng verbunden mit dem Thema Sexualität ist die Problematik um HIV und AIDS. Und nicht nur zum Welt-AIDS-Tag am 01. Dezember sollten sich möglichst viele – nicht nur junge – Menschen mit der Thematik auseinandersetzen.

Mit beiden Themen – Sexualität und AIDS - werden sich am 15.Dezember auch Lehrer und Pädagogen bei einer sogenannten Multiplikatorenschulung befassen. Die Fortbildung wird vom Gesundheitsamt Mühldorf in Kooperation mit dem Schulamt durchgeführt und findet in Waldkraiburg statt. Ansprechpartner ist die Sozialpädagogin Veronika Romeder, Telefon 08631/699518.