[wan] An was fehlt es den Waldkraiburger Handballern? Ist es mangelndes Selbstvertrauen oder sind sie bereits am Leistungszenit angelangt? Die Saisonvorbereitung war nicht schlecht, konditionell wirken fast alle Spieler gut austrainiert, der Start in die Punktespiele war mit zwei Siegen gegen Altötting und Moosburg verheißungsvoll.
Doch bereits das Spiel in Pfaffenhofen brachte den Abwärtstrend. Dann folgte noch ein kurzes Aufbäumen, doch die klare Niederlagenserie von drei Spielen gab bereits zu bedenken. Nun hatte man mit dem TSV Mainburg den Tabellenzweiten der Bezirksoberliga zu Gast und wollte sich nicht erneut blamieren.
Allerdings mußte Trainer Axel Selent auf Sergej Gerber krankheitsbedingt verzichten. Dafür sollten Florian Unger und Matthias Papert die Rolle im Angriff übernehmen. Doch bereits die ersten Minuten des Spiels zeigten die Aggressievität der Mainburger Abwehr, die ein flüssiges Angriffsspiel des VfL nicht zuließ.
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Mit Tobias Wethanner kam zwar wieder mehr Schwung ins Spiel, doch der gesamten Mannschaft fehlt das Selbstvertrauen. [Foto: wan] |
Fünf Minuten waren gespielt und es stand bereits 1:4 für die Gäste. Dies schien die Hausherren wachgerüttelt zu haben! Dreimal in Folge war Tobias Wethanner zur Stelle und verkürzte auf 4:5. Aber bereits die Anfangsphase deutete wieder auf die Unsicherheit im Abschluß beim VfL hin. Ob Florian Unger, Thorsten Bauer und Tobias Wethanner, alle scheiterten mit ihren klaren Chancen. Zudem schlichen sich erneut zu viele technische Fehler ein, die dem Gegner die Chance gaben durch Gegenstöße zu leichten Treffern zu kommen. 5:10 nach 15 Minuten.
In den nächsten fünf Minuten zeigte der VfL, daß er mithalten kann. Arthur Terre "kurbelte" sen Angriff an, erzielte zwei wichtige Treffer und Tobias Wethanner brachte seine Mannschaft sogar auf 9:11 heran. Dann allerdings eine Phase, in der die beiden jungen Schiedsrichter aus Moosburg und Altenerding "seltsame Dinge" entschieden. Dies nutzte der TSV Mainburg wieder um auf 9:14 zu erhöhen. Während Arthur Terre diesmal seinen Strafwurf sicher "versenkte", scheiterte Tobias Wethanner mit einem 7-Meter kurz vor der Halbzeit. Pausenstand 11:15, also noch nicht aussichtslos! Entweder war die "Gardinenpredigt" in der Kabine so deutlich, daß sich die Spieler noch nicht richtig davon erholt hatten, denn Arthur Terre vergab wieder einmal die Chance durch einen vergebenen 7-Meter.
Zwei Minuten später dann ein herrliches "Kempator" von Florian Unger, das auch die Zuschauer begeisterte. Doch die Gäste bauten ihre Führung auf 12:18 aus, wobei die VfL-Abwehr nur wenig Gegenwehr zeigte. Zudem hatten die Torhüter nicht gerade ihren besten Tag erwischt. Erneute Chance durch einen Strafwurf den Anschlußtreffer zu erzielen. Diesmal machte es Matthias Papert besser, blieb allerdings im Spiel hinter seiner bisher gezeigten Leistung zurück. Der Tabellenzweite wirbelte weiter vor der VfL-Abwehr und hatte keine Mühe die devensiv eingestellte Formation zu überwinden. 40 Minuten waren gespielt - 13:22 - die Auszeit beim VfL war fällig! Nun spielten die Nerven erneut eine Rolle. Matthias Papert scheiterte mit einem Strafwurf am Torhüter, Thorsten Bauer machte es kurz darauf besser und Michael Stamp verkürzte auf 16:22.
Dann wieder eine kuriose Schiedsrichterentscheidung, die nach Reklamation von Trainer Axel Selent diesem eine Zweiminutenstrafe einbrachte. Mannschaft und Zuschauer waren aufgebracht und die Nervosität übertrug sich auf die Spieler. Erneut scheiterte Arthur Terre mit einem 7-Meter und stärkte so den Gegner. Die Gäste konnten unbeschwert ihren Vorsprung ausbauen. Auf beiden Seiten wurden das Spiel ruppiger, was zu vermehrten Zeitstrafen führte. Ein kleiner Lichtblick dann in der 55. Minute, als Sebastian Ertl einen Strafwurf unschädlich machen konnte.
Eine unschöne Szene dann noch in der 59. Minute, als sich Tobias Wethanner und Andreas Stephan von den Gästen "in die Haare" kamen und beide dafür die "rote Karte" sahen. Letztlich völlig unnötig, denn der Endstand von 24:31 für den TSV Mainburg war klar und deutlich. Erneut mußte man feststellen, daß kaum ein Spieler seine Normalform erreichte. Die Unsicherheiten in der Ballbehandlung und das mangelnde Selbstvertrauen muß jedoch schnellstens beseitigt werden, will man nicht noch weiter in den "Abstiegsstrudel" geraten.
Der VfL spielte mit Chris Michel und Sebastian Ertl im Tor, Florian Unger (4), Matthias Papert (3), Arthur Terre (3), Michael Papert, Thomas Liess, Thorsten Bauer (2), Daniel Kick, Michael Stamp (3), Tobias Wethanner (4).
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