Vorgehensweise bei Verdacht auf Kindesmisshandlung diskutiert
Erschienen am: 21.02.2011
Kindesmisshandlung – ein Thema das bewegt – und am 03. Februar den Sitzungssaal des Landratsamtes bis auf den letzten Raum gefüllt hat. Rund 230 Interessierte waren der Einladung des Gesundheitsamts gefolgt und informierten sich über mögliche Hinweise auf Kindesmisshandlung und die sinnvolle Vorgehensweise bei Verdachtsmomenten.

Claudia Oehme, Ärztin am Institut für Rechtsmedizin LMU München gab zunächst einen Überblick über die typischen Verletzungsmuster bei Kindesmisshandlungen und ging auf die Probleme beim Schütteltrauma ein. Besonders betonte sie die Bedeutung der Anamnese für den Nachweis einer Misshandlung. Nur durch den Abgleich zwischen Verletzungen des Kindes mit der vorgebrachten Krankheitsgeschichte könne die Rechtmedizin valide Aussagen machen, ob eine vermutliche Misshandlung vorliegt.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit der Kinderärztin Frau Dr. Liebezeit, Frau Lohmair vom Amt für Jugend und Familie, Amtsrichter Zölch, Herrn Schätz von der Kripo Mühldorf, Frau Blechta von der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche der Caritas und der Referentin wurden die möglichen Vorgehensweisen im Landkreis transparent gemacht. Moderiert wurde die Veranstaltung, die nach Aussage von vielen Beteiligten ein großer Gewinn war, von Sylvia Wimmer vom Gesundheitsamt und Karin Mußner, von Koki.