„Wie erreiche ich Familien?“ – mit dieser zentralen Frage setzen sich Familienbildungsanbieter im Landkreis Mühldorf aktiv auseinander. Aufbauend auf das Familiensymposium vergangenen September beschäftigten sich interessierte Teilnehmer in zwei Diskussionsforen mit den Themen „Zugang und Erreichbarkeit der Familien“ sowie „Familienbildung im Landkreis Mühldorf ortsnah, transparent und flächendeckend gestalten“.
Große Einigkeit bestand in beiden Gruppen darüber, Kindertagesstätten zu informellen Unterstützungsorten für Eltern zu öffnen. Ziel der beiden Foren war, für den Schwerpunkt Familienbildung des regionalen Bildungsprojektes Lernen vor Ort Handlungsempfehlungen zu definieren. |
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An den beiden Diskussionsforen nahmen Vertreter von Kindergärten, des Amtes für Jugend und Familie, der Gemeinden und Kreispolitik sowie weiterer sozialer Einrichtungen teil.
In Forum eins nannten die Teilnehmer Aspekte, die sie für die Weiterentwicklung der Familienbildung im Landkreis Mühldorf wesentlich halten: Die Kinder-Ferienbetreuung sollte bestenfalls kostenlos sein und auch für größere Kinder sowie für Kinder mit Behinderung angeboten werden. Ein Ausbau der betrieblichen Ferienbetreuung wäre ebenfalls sinnvoll. Das Familienbildungs-Angebot sollte zudem bereits in der Schwangerschaft ansetzen und damit die Eltern durch modular aufgebaute Kurse unterstützen. Dem Wunsch der Diskussionsrunde entsprechend bereitet Referentin Tanja Hoprich im Moment einen Fragebogen vor, um Wünsche und Bedürfnisse der Eltern dahingehend zu erfassen. So können Angebote zielgenauer entwickelt oder geändert werden. Eine Abbildung aller Familienbildungs-Einrichtungen auf einer Art „Bildungslandkarte“ fanden alle Teilnehmer sinnvoll.
Nicht nur im ersten Forum, sondern auch in der Diskussionsrunde zu „Familienbildung im Landkreis ortsnah, transparent und flächendeckend gestalten“ wurde für den Ausbau von Familienbildungsangeboten an vertrauten Orten, zum Beispiel Kindergärten, plädiert. Zudem forderte die Gruppe eine Veränderung der bisherigen Angebotsstruktur: man müsse die Eltern direkt aufsuchen und sich weg von „Frontal-Vorträgen“ hin zu eher zwanglosen Treffen in bereits bekannten Einrichtungen bewegen. Das Amt für Jugend und Familie bietet beispielsweise das Pilotprojekt „Elternsprechstunde“ (aufsuchend und kostenlos) in zwei Kindergärten an.
Nähere Informationen erhalten Sie bei der Referentin für Familienbildung, Tanja Hoprich, unter tanja.hoprich@lra-mue.de oder 08631-699-306.
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