Trotz Verletzungsmisere 30:25 Sieg gegen SSV Schrobenhausen
Waldkraiburger Handballer mit toller Mannschaftsleistung
Erschienen am: 14.02.2011
[wan] Noch einen Tag vorher wollte Waldkraiburgs Handballcoach Axel Selent das Bezirksoberligaspiel seiner Männer gegen den SSV Schrobenhausen absagen. Was war der Grund? Nun, das ist schnell erklärt! Neben dem langzeitverletzten Florian Unger (Bänderriß), war definitiv auch der Einsatz von Matthias Papert nicht möglich (Bänderdehnung). Zudem wurde die Verletztenliste immer größer.

Torhüter Chris Michel trat im Training auf einen Ball und verdrehte sich den Fuß. Tobias Wethanner laboriert immer noch an einer Schulterverletzung. Sergej Gerber hat mit seiner Außenbandverletzung am linken Fuß zu kämpfen und Thorsten Bauers linkes Knie ist immer noch lädiert.

Der stark dezimierte Rückraum mit Sergej Gerber und Thorsten Bauer spielte stark auf. [Fotos wan]

Der stark dezimierte Rückraum mit Sergej Gerber und Thorsten Bauer spielte stark auf. [Fotos wan]

Zudem mußte Thomas Liess wegen Grippe die Segel streichen. Letztlich entschloß man sich trotzdem mit dem reduzierten und geschwächten Kader anzutreten, wobei Andreas Schwaiger zu seinem Debüt in dieser Saison kam. Und die Überraschung war groß, da sich dieses "Lazarett" von Beginn an an ihre Leistungsmöglichkeit erinnerte und konzentriert und vor allem diszipliniert mit einer herzhaften Spiellaune auftrat. 

Hätte man diese Spielweise bereits in der Hinrunde an den Tag gelegt, müßte man zum jetzigen Zeitpunkt nicht um den Klassenerhalt zittern. Wichtig war wohl auch, daß Torhüter Sebastian Ertl die ersten beiden Bälle "unschädlich " machen konnte und im Verlauf des Spieles zum Rückhalt seiner Mannschaft wurde. Sergej Gerber, nach dem letzten Spiel noch gescholten, war trotz seiner Verletzung kaum wieder zu erkennen, kämpfte verbissen um jeden Ball und erzielte die wichtigen Treffer.

Der Anfang war noch etwas nervös! Tobias Wethanner verstolperte zu hastig einen Steilangriff, doch Thorsten Bauer, der ebenfalls angeschlagen ins Rennen ging, erzielte das 2:0. Der SSV Schrobenhausen wirkte etwas zu statisch und so gelang es der aggressiven VfL-Abwehr immer wieder den Ball zu erobern. Daniel Kick, Sergej Gerber und Michael Stamp erhöhten auf 5:2. Dann legten die Gastgeber allerdings wieder einmal eine kleine Pause ein, die es dem Gegner erlaubte auf 5:4 heran zu kommen.

Doch der VfL hatte sich schnell wieder gefangen. Dreimal Michael Stamp und es stand 9:6, nachdem auch die Gäste nicht untätig blieben. Sebastian Ertl hatte mit seinen Paraden in dieser Phase großen Anteiel am Vorsprung seiner Mannschaft. Arthur Terre brachte diesmal wesentlich mehr Druck auf die gegnerische Abwehr und so war es immer wieder Sergej Gerber, der in Wurfposition gebracht werden konnte. Daneben strapazierten Daniel Kick und Arthur Terre auch noch die Latte des Gästegehäuses. Halbzeitstand 16:10! Wird der VfL auch die zweite Halbzeit so diszipliniert durchspielen können?

Nun, die ersten fünf Minuten nach der Pause gehörten den Gästen. Thorsten Bauer und Sergej Gerber scheiterten mit ihren Würfen, hinzu kamen unerklärliche Abspielfehler, der SSV Schrobenhausen verkürzte auf 16:13. Dann Strafwurf für die Gäste, doch Sebastian Ertl parierte. Erneut Pfostenknaller von Thorsten Bauer, dann Abspielfehler im VfL-Angriff, doch Sebastian Ertl im VfL-Tor ist erneut auf der Hut.

Während sich das Spiel der Gastgeber wieder einpendelte und der Vorsprung auf 19:13 ausgebaut werden konnte, biß sich der SSV am VfL-Torhüter "die Zähne" aus. Die Einheimischen konnten den Vorsprung halten, bis zur 45. Minute sogar auf 23:15 ausbauen. So langsam merkte man. daß die Kräfte nachlassen, doch der Einsatzwille war enorm. Jeder Spieler kämpfte verbissen um jeden Ball und stellte einmal mehr unter Beweis, daß vor allem die Spieldisziplin letztlich den Ausschlag für einen Erfolg gibt. 

Die Fouls häuften sich, doch das Spiel blieb dank der guten Leitung von Uwe Bastian und Dominik Stelzer (Unterpfaffenhofen/Germering und DJK Taufkirchen) fair bis zum Schluß. Immer wieder war es der von seinen Nebenleuten gut in Szene gebrachte Sergej Gerber, der von der SSV-Abwehr nicht in den Griff zu bekommen war. Nach dem 28:23 in der 54. Minute durch Tobias Wethanner versuchten es die Gäste noch einmal mit einer Manndeckung. Doch auch hier spielte der VfL sehr clever und verteidigte den Vorsprung, wobei Sebastian Ertl noch einen weiteren Strafwurf entschärfte. 

Mit 30:25 siegte der VfL hochverdient mit einer Rumpfmannschaft die mannschaftlich geschlossen auftrat und den Fans zeigte, daß sie verbissen kämpfen werden, um den Klassenerhalt noch zu schaffen. Der VfL spielte mit Sebastian Ertl und Chris Michl im Tor, Arthur Terre (3), Tobias Wethanner (1), Michael Stamp (6), Andreas Schwaiger, Sergej Gerber (11), Rudolf Wiebe, Thorsten Bauer (6), Daniel Kick (3).