TSV 1860 Mühldorf - Volleyball: Platz 4 beim Euregiocup in Bozen für U16
Maxi Horn als bester Zuspieler ausgezeichnet.
Erschienen am: 06.06.2011
[jti] Die Volleyballjugendmannschaft des TSV Mühldorf hat beim 3. internationalen Euregiocup in Bozen mit ihrem vierten Platz für Furore gesorgt. In einem Starterfeld, das sich als das „Who is Who“ des europäischen Volleyballs liest, mit Teams aus Polen (Czestochowa), Serbien (Vojvodina Novi Sad), der slowenischen Auswahlmannschaft, aus Österreich (Hypo Tirol Innsbruck), sowie als zweiten deutschen Vertreter dem VfB Friedrichshafen. Aus Italien dabei das Nachwuchsteam des Champion League-Siegers Trentino Volley, das Team von Sisley Treviso, Pallavolo Padua und noch weitere Mannschaften aus der Umgebung. Insgesamt 12 Teams kämpften an zwei Tagen um den Turniersieg.

Die Mühldorfer wieder mit nahezu allen Spielern der letztjährigen deutschen Meistermannschaft (nur Michael Zierhut fehlte verletzt) wollte das schlechte Abschneiden beim Osterturnier in Modena vergessen lassen. Aber schon im ersten Satz gegen den letztjährigen Sieger Trentino schien der Gegner wieder übermächtig zu sein. 13:25 für die Italiener hieß es nach 15 Minuten.

Im zweiten Satz konnten die Innstädter schnell mit 4:1 in Führung gehen, aber die Trientiner kamen wieder zurück ins Spiel, übernahmen ihrerseits mehr die Initiative und führten schon mit 18:14 als Thomas Brandstetter mit sechs Aufschlägen in Folge die 20:18 Führung für das Team aus Bayern schaffen konnte. Zwar wurde es noch einmal knapp, der erste Satzball konnte nicht verwandelt werden, aber mit dem zweiten Satzball erreichten die Mühldorfer den Satzausgleich. Zwar machten im Entscheidungssatz die Trientiner den ersten Punkt, aber dann war der TSV an der Reihe. 8:1 hieß nach einer Aufschlagserie von Maxi Horn. Diesen Vorsprung ließen sich die Jungs von Trainer Jogi Tille nicht mehr nehmen und siegten sicher mit 15:7.

Im zweiten Spiel gegen den Nachwuchs des Champion-League-Teilnehmers aus Innsbruck Hypo Tirol Innsbruck zeigten sich selbst von einer Aufschlagserie des besten österreichischen Auswahlspielers unbeeindruckt. Ihre Antwort: sie setzten gerade diesen Spieler mit Aufschlägen so unter Druck, sodass dieser gegen Ende des ersten Satzes entnervt von gegnerischen Coach vom Feld genommen wurde. 25:19 und 25:21 hieß es am Ende für Mühldorf.


Team TSV Mühldorf
Stehend: Co-Trainer Paul Brandstetter, Benedikt Bauer, Clemens Wickler, Thomas Brandstetter, Hauke Ferch, Trainer Joachim Tille
Knieend: Johannes Tille, Leonhard Tille, Fabian Gumpp, Maxi Horn

Unten:
Maxi Horn Bester Zuspieler


Mit diesem Sieg war die zweite Gruppenphase als Erster erreicht, was hieß, dass man nun einen Zweiten und einen Dritten aus den anderen Gruppen zugelost bekam. Gleich im ersten Spiel kam es zum deutsch-deutschen Duell mit dem Nachwuchs des deutschen Meisters aus Friedrichshafen. Diese Mannschaft mit fünf Jugendnationalspielern bestückt, alle mit einem Gardemaß von nahezu 2 Metern, dem gegenüber standen die Mühldorfer, dessen größter Spieler der Startaufstellung Hauke Ferch gerade mal 1,92 m misst. Die Jungs aus Mühldorf, die auch zum Teil auf dem Sichtungslehrgang der Nationalmannschaft in Berlin waren und dort zwar als sehr spielfähig eingestuft, aber als zu klein aussortiert wurden, zeigten den langen Kerls vom Bodensee, wie schnell Volleyball gespielt werden kann.

Unter der gekonnten Regie von Zuspieler Maxi Horn punkteten gerade Thomas Brandstetter und Hauke Ferch von der Mittelposition nach Belieben. Auch Clemens Wickler, der Michael Zierhut hervorragend vertrat, und Leonhard Tille zeigten auf der Annahme-Außenposition überragende Abwehrleistungen und überzeugten immer wieder im Block und im Angriff. Fabian Gumpp, nach seiner Sprunggelenksverletzung wiedergenesen, brachte mit seinen kraftvollen Schlägen aus dem Hinterfeld und auch vom Netz den Gegner geradezu zur Verzweiflung. Und nicht zuletzt der Libero Johannes Tille um zwei Jahre jünger als nahezu alle Spieler, zeigte auf dieser Position schon sehr viel Übersicht und Reife. Bene Bauer, der einzige Einwechselspieler der Mühldorfer, zeigte immer dann wenn er auf dem Feld war seine Stärken im Angriff und besonders Aufschlag. So konnte er einige wichtige Punkte beisteuern.

Mit 25:14 und 25:21 wurde die Friedrichshafener geradezu deklassiert.

Im letzte Spiel am Samstag ging es um den Gruppensieg und den Einzug in die Runde der ersten vier Teams. Das Team aus Padova wollte aber auch unbedingt in die Finalrunde einziehen. Aber auch die Mühldorfer brauchten so nahe am Halbfinale unbedingt einen Sieg. So begannen beide Mannschaften sehr nervös. Die Italiener immerhin mit drei Spielern, die in Modena in der Norditalienauswahl gespielt haben, waren zwar gegen Ende des ersten Satzes mit 21: 20 in Führung, aber eine Aufschlagserie von Leonhard Tille beendete diesen Satz mit 25:21. Der zweite Satz verlief ganz ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Doch Padova war gegen Ende des Satzes etwas glücklicher und siegte mit 26:24. Den Entscheidungssatz nahmen die Mühldorfer wieder das Heft in die Hand konzentrierte Aufschläge konnten die Norditaliener oft nicht entschärfen und verloren mit 11:15. Damit qualifizierten sich die Mühldorfer für das Halbfinale gegen Trentino, die sich in ihrer Gruppe gegen die Serben von OK Vojvodina Novi Sad und Promovolley Trento durchgesetzt haben.

Im ersten Satz begannen die Mühldorfer furios. Schnell hieß es 11:3, die Blockspieler aus Trient waren vollkommen verunsichert. Doch dann schlichen sich Annahmeschwächen in die sonst so souveräne Abwehr der Innstädter ein. Die Italiener holten Punkt um Punkt auf, bis zum 14:14. Noch einmal gingen die Mühldorfer mit 17:14 in Führung konnten aber auch diesmal den Vorsprung nicht halten und der Satz ging mit 20:25 an Trentino. Im zweiten Satz kämpften sich die Mühldorfer zurück. Faszinierende Abwehraktionen auf beiden Seiten veranlassten die Zuschauer zu Beifallsstürmen. Vor allem Leonhard Tille, Clemens Wickler und Johannes Tille hechteten sich um jeden Ball und immer wieder schaffte es Maxi Horn den Ball aus nahezu aussichtslosen Positionen so zu stellen, dass der Ballwechsel oft durch einen Mühldorfer Angreifer erfolgreich abgeschlossen werden konnte. 25:21 hieß es nach 27 Minuten. Im Entscheidungssatz konnten die Innstädter das Spiel bis zum 7:8 ganz offen gestalten, doch dann waren sie mit ihrer Kraft am Ende. Im Schnitt um 10 cm kleiner, mussten sie doch bei jeder Aktion alles geben. Der Satz ging mit 8:15 an Trentino.

Das Spiel um den dritten Platz gegen Sisley Treviso begannen die Gegner sehr gut. Angeführt von ihrem 2,05 großen Zuspieler brachten sie die Mühldorfer immer wieder in Bedrängnis. Dennoch konnten die Innstädter mit enormen Kampfgeist das Spiel zu ihren Gunsten gestalten und siegten im ersten Satz mit 25:23. In zweiten Satz drehte Sisley den Spieß um und gewann mit 25:19. Im dritten Satz brachte eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung die Wende im Spiel. 8:6 führten die Mühldorfer und der Aufschlag des Gegner segelte ins Aus. Aber der Schiedsrichter gab in gut. In der Folge noch zwei Netzkantenroller bei Aufschlägen des Gegner und der Abstand wurde zu groß. Mit 15:11 verloren die Mühldorfer ihren letzten Satz bei diesem Turnier.

Trainer Tille:“ Die Begeisterung der Zuschauer, die uns als die kleinste Mannschaft und die Underdogs immer unterstützt haben und die vielen Stimmen von Offiziellen und anderen Trainers haben uns sehr stolz auf unsere gezeigten Leistungen gemacht. Der TSV Mühldorf ist mit seinen Jugendspieler ist nicht nur in Europa angekommen, wir spielen auch im Konzert der Großen mit. Kompliment an alle meine Spieler und besonders auch an Maxi Horn, der von den Trainern und Offiziellen als bester Zuspieler des Turniers mit einem Pokal ausgezeichnet wurde.“

Foto: Maxi Horn Bester Zuspieler
Mühldorf im Angriff