Der monatliche Bauernland-Informationsaustausch, der immer einhergeht mit der Betriebsbesichtigung eines Mitglieds, fand im September gleich zwei Anlaufstellen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf dem Programm standen die Mühlbach Alpakas der Familie Wiesmüller in Mitterhausen bei Alzgern und die Galloway-Ranch mit Hofladen der Familie Gernt, einen Kilometer entfernt im Alten Pfarrhof direkt an der B12.
Kaum hatten sich die gut 40 Mitglieder im Stall des zertifizierten Alpakazüchters Hubert Wiesmüller eingefunden, begann dieser auch schon zu schwärmen. „Alpakas sind etwas Besonderes. Alpakas sind Seelentiere, einfühlsam, intelligent, aufgeschlossen und neugierig, die genau wissen, wen sie vor sich haben. Durch unseren guten Umgang mit den Tieren erhalten wir ihr Vertrauen in Form von liebevollen und netten Gesten zurück.“
Nachdem die Tiere wegen des Besucherandrangs in ihrem Stall anfänglich nicht zu sehen waren, ließen sie sich mit Alpaka-Leckerlies gerne aus dem hinteren Stallbereich locken, um sich den neugierigen Blicken zu stellen. Siebzehn Tiere von cremeweiß bis dunkelbraun sind am Mühlbach zu Hause. Diese friedlichen, in sich ruhenden Tiere mit den großen Kulleraugen und viel Wolle sind mehr als nur Tiere mit vier Beinen. „Das Ziel ist es in erster Linie, gesunde Alpakas mit einem starken Charakter, korrektem Körperbau und feiner Faser, wie man die hochwertige Wolle der Alpakas nennt, zu züchten und zu verkaufen.
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„Die Alpakazucht am Mühlbach ist kein Streichelzoo. Billigtiere für den Hausgebrauch, die zum Kuscheln oder „Rasenmähen” gedacht sind, sind bei mir nicht zu haben“, meint Hubert Wiesmüller. Ein Erlebnis der besonderen Art ist eine Wanderung mit den Alpakas in die Natur. Auf Augenhöhe mit den sanften Tieren geht es über Wiesen und Felder. Informationen zu Treckingtouren oder dem Ankauf von Zuchttieren gibt es auf den Internetseiten vom Bauernland INN-Salzach unter dem Menüpunkt „Bauernland entdecken“.
Alpakas sind in unseren Breitengraden im Bereich der Liebhaberei anzusiedeln und nicht zur Fleischgewinnung gedacht.
Ganz anders ist das bei den Galloway-Rindern der „Hofmetzgerei Gernt im Alten Pfarrhof“. Hier dienen die Tiere, die bis zur Schlachtreife unter kontrolliert biologischen Richtlinien aufgezogen werden, der Fleischgewinnung. Die Tiere leben das ganze Jahr über in einer großen Koppelhaltung im Freien. Sind die Alpakas zierlich und mit einer unglaublich weichen und warmen Wolle ausgestattet, so dass man gerne hineingreifen möchte, ist so ein massiges Galloway Rind genau das Gegenteil. Wenn der Galloway-Bulle auf einen zusteuert ist man froh, zwischen sich und dem Bullen einen massiven Zaun zu wissen. Hinter diesem macht es dennoch Freude, die in sich ruhenden, gemächlichen Galloways bei der Futteraufnahme zu beobachten. Wie bei fast allen Tieren sind es natürlich die Jungtiere, die unser Herz erweichen, und dann ist auch hier das ein oder andere „Mei sind die nett!“ zu hören.
Das Leben im Freien mit viel Auslauf, nur Grünland- oder Heufütterung und genug Raum für jedes Tier, Konflikten in der Herde auszuweichen, danken diese friedlichen Tiere mit einer hervorragenden Fleischqualität, berichtet Konrad Gernt. Geschlachtet und verarbeitet werden die Galloway-Jungrinder in der hofeigenen Metzgerei. Das hat den großen Vorteil, dass die Tiere auch hier keinem Stress ausgesetzt werden und am Ende ein wunderbar zartes, mildes Stück Fleisch in der Pfanne brutzelt.
Zu später Stunde fanden sich die Besucher vom Bauernland dann noch in dem geräumigen Hofladen zur Brotzeit mit Wienern aus Wild- oder Rindfleisch ein. Dort wurde gefachsimpelt und man schmiedete neue Ideen. Wie immer war es wieder ein durch und durch interessantes Zusammentreffen der Bauernland-Mitglieder. Mehr Informationen zum Bauernland INN-Salzach und Termine finden sich im Internet unter www.mehr-vom-land.de |
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