[jti] Die zweite Herrenmannschaft des TSV Mühldorf hat ein weiteren Schrift vorwärts in Richtung Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga gemacht. Mit zwei Siegen gegen den Gastgeber SV Studentenstadt Freimann und das Team vom TuS Oberding konnten sie den Abstand zu den Verfolgern vergrößern.
Mit nur sieben Spielern konnte die Mannschaft von Trainer Jogi Tille zum Spieltag anreisen. Verletzungen, berufliche, private Termine ließen den Kader zusammenschmelzen. Auch Leonhard Tille, eine der Stützen der Mannschaft, war nicht dabei, da er bei der Ersten als Libero spielen durfte.
Der erste Satz gegen die Heimmannschaft verhieß nichts Gutes. Alle Angreifer, die trotz guter Pässe von Zuspieler Mo Kolbinger, entweder am gegnerische Block oder gar an der Netzkante scheiterten, waren meilenweit von ihrer Normalform entfernt. Die Annahme noch einigermaßen stabil, aber der Angriff katastrophal. Auch der 35-jährige Routinier Patrick Dreyer ließ sich anstecken. 21:25 hieß es zum Schluss für den Gegner.
|
Thomas Brandstetter (links) und Hauke Ferch im Block - [Foto jti] |
Trainer Jogi Tille hatte nicht viele Alternativen, einzig der 14-jährige Johannes Tille saß als zweiter Zuspieler auf der Bank. Eine Veränderung musste sein, also musste Moritz Kolbinger Johannes Tille weichen. Nach einer ordentlichen Standpauke ließ sich der zweite Satz besser an. Ausgeglichen wogte das Spiel hin und her, keine Mannschaft konnte sich absetzen.
Die Angreifer kamen etwas besser ins Spiel, reduzierten ihre Fehlerquote und auch in der Abwehr erreichte sie die ersten Bälle. Die Mittelblocker Hauke Ferch und Fabian Kolsch kamen ebenfalls zu ihren ersten Punkten. Knapp mit 27:25 ging der Satz an Mühldorf. Nach diesem Satzverlust war die Moral des Gegners, die schon das erste Spiel gegen Oberding mit 1:3 verloren hatten, gebrochen. Obwohl viel älter und erfahrener als die junge Truppe der Mühldorfer (Durchschnittsalter 20 Jahre), ließ die Gegenwehr nach.
Schnell waren die Innstädter mit 12:3 in Führung und gewannen den dritten Satz locker mit 25:15. Auch im vierten Satz immer in Führung (über 12:6 und 21:15) ließen sie nichts mehr anbrennen und siegten mit 25:21.
Der Gegner im zweiten Spiel, die TuS Oberding, im Hinspiel siegten die Mühldorfer nach einer klaren 2:0 Führung noch knapp mit 3:2, brachte noch mehr Erfahrung mit aufs Spielfeld.
Die meisten Spieler schon in der Landesliga und höher im Einsatz, fanden viel besser ins Spiel. Mit platzierten Aufschlägen setzten sie die Innstädter stark unter Druck, sodass Zuspieler Johannes Tille keine großen Alternativen in der Passverteilung hatte. Auch die Angriffssicherung ließ viele Wünsche offen. Immer wieder tropfte der Ball vom gegnerischen Block zu Boden, ohne eine Reaktion der Sicherung.
Am Ende hieß es 21: 25 für Oberding. Im zweiten Satz waren die Mühldorfer schon 14:11 in Führung, als eine krasse Fehlentscheidung die Mühldorfer aus dem Gleichgewicht brachte. Als schließlich auch noch Trainer Jogi Tille eine gelbe Karte, wegen angeblich zu lautstarken Reklamierens bekam, wendete sich der Satz.
Knapp mit 24:26 ging der Satz nach einer weiteren Fehlentscheidung an Oberding. Die junge Truppe ließ etwas die Köpfe hängen und gerade der in den ersten Sätzen nicht berauschen spielende Routinier Patrick Dreyer ging mit besten Beispiel voran: In der Satzpause hinterließ seine Aussage:“ Was glaubt ihr, wie die sich ärgern werden, wenn wir das Spiel noch gewinnen!“ bei den Jüngeren wohl starken Eindruck. Auch auf dem Spielfeld setzte er mit nun viel besseren Angriffen und einigen tollen Abwehraktionen seine Vorbildfunktion sehr gut um. In seinem Sog und, das muss auch erwähnt werden, durch etwas überhebliche Wechsel des Gegner, der nacheinander zwei seiner Stammspieler auswechselte, kippte das Spiel.
Die Mühldorfer nun mit viel mehr Selbstvertrauen drehten auf dem Spielfeld richtig auf. Auch die Rückwechsel des Gegners nützten ihnen nichts mehr. Knapp mit 25:22 und klar mit 25:17 gingen die nächsten beiden Sätze an Mühldorf. Thomas Brandstetter und Tobias Frischmann als Außenangreifer punkteten immer wieder, Plötzlich griffen sie wesentlich selbstbewusster an, schlugen den Block geschickter an und trafen besser die Lücken in der Abwehr.
Johannes Tille hatte nun das Spiel gut in der Hand, verteilte die Bälle sehr geschickt indem er doch immer wieder den Angreifer einsetzte mit dem die Gegner nicht rechneten. Der Entscheidungssatz verlief bis zum 5:5 ausgeglichen, bis Patrick Dreyer zu einer Aufschlagserie ansetzte und das Team mit 10:5 in Führung brachte. Gute Blocks, knallharte Angriffe und gefährliche Aufschläge sicherten schließlich den 15:9 Satzerfolg und 3:2 Spielsieg.
Trainer Tille: „Heute im ersten Satz ist mir schon Angst und Bang geworden, wie dieser Spieltag wohl enden wird. Die Stärke von Oberding war uns ja schon aus dem ersten Spiel bekannt. Unsere Jugendlichen hatten wohl auch sicher zunächst ein kleines Problem mit der Netzhöhe, spielten sie doch in den Weihnachtsferien sehr erfolgreich zwei Jugendturniere in Modena und Graz bei niedrigeren Netzhöhen. Besonders allerdings freut mich, dass sie sich nicht einfach einer Niederlage ergeben, sondern dass sie alles versuchen ein Spiel zu drehen. Das zeugt von guter Moral und Kampfgeist. Das aber ist es, was wir bei den Jugendmeisterschaften braucht. Hoffen wir, dass alle Jungs bis zu den Meisterschaften gesund bleiben.“
|