Polizeiliche Kriminalstatistik 2011
Erschienen am: 06.03.2012
Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte (Verstöße gegen das Strafgesetzbuch und strafrechtliche Nebengesetze ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd umfasst die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen sowie die Kreisfreie Stadt Rosenheim. Diese Region umfasst 9.178 qkm, es werden etwa 1,25 Mio. Einwohner polizeilich betreut.

Gesamtentwicklung

Im Jahr 2011 wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd 55.400 Straftaten statistisch erfasst. Im Vergleich zu 2010 bedeutet dies eine Steigerung um 1.263 Delikte oder 2,3 %.

Vergleicht man die Entwicklung der letzten sieben Jahre, so ist – trotz der leichten Steigerung im letzten Jahr – insgesamt eine rückläufige Tendenz der Gesamtstraftaten seit 2004 zu erkennen. Trotz des Anstiegs gegenüber dem Vorjahr um 1.263 Delikte oder 2,3 % liegen die Zahlen damit weiter auf niedrigem Niveau und stellen den zweitniedrigsten Wert der letzten 8 Jahre dar.

Polizeiliches Fazit

Der Rückblick auf das Jahr 2011 zeigt sich insgesamt als erfreulich. Entsprechend dem bayernweiten Trend musste zwar ein leichter Anstieg der Gesamtzahlen verzeichnet werden, insgesamt befinden wir uns aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau. Im Langzeitvergleich können sich die Bürgerinnen und Bürger in der Region nicht nur sicher fühlen, sondern auch sicher leben.

Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote lag mit 65,0 % zwar leicht unter dem Vorjahr (65,2 %) aber dennoch um 1,0 % über dem Landesschnitt Bayern (64,0 %). Von den insgesamt 55.400 Straftaten wurden 35.991 Fälle aufgeklärt.

Kriminalitätsbelastung

Die Häufigkeitszahl bezeichnet die Anzahl der polizeilich erfassten Straftaten auf jeweils 100.000 Einwohner.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd lag die Häufigkeitszahl 2011 bei 4.480 Straftaten pro 100.000 Einwohner, was einen Anstieg zum Vorjahr um 2,1 % bedeutet. Die Belastung liegt aber dennoch fast 10 % unter dem Landesdurchschnitt Bayern von 4.969 Straftaten. Berücksichtigt man dabei, dass nur die amtlich gemeldeten Einwohner zur Berechnung herangezogen werden können, also nicht z.B. Touristen, Durchreisende, Personen mit ausländischem Wohnsitz oder Ausländer, welche sich illegal aufhalten, dann bedeutet das nach wie vor ein gutes Ergebnis.

Tatverdächtigenstruktur

2011 wurden 28.703 Tatverdächtige ermittelt (2010: 27.540), von denen 12.535 und damit 43,7 % mit Wohnsitz im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd gemeldet waren.

Darunter befanden sich 9.492 nichtdeutsche Personen. Die entspricht einem Anteil von 33,1 % (Vorjahr 28,8 %). Diese Steigerung ist mit dem Anstieg der Aufgriffe im Zusammenhang mit illegaler Migration begründet.

Zieht man die spezifischen Verstöße gegen das Ausländer- und Asylverfahrensgesetz ab, die nur durch Nichtdeutsche begangen werden können, so blieb der Ausländeranteil an allen Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr (19,1 %) mit 19,6 % annähernd gleich.

Im Hinblick auf die Geschlechterverteilung zeigt sich, dass Straftaten weiterhin vorwiegend von Männern begangen werden. So beträgt deren Anteil an den Tatverdächtigen 77,3 %. Dies zieht sich durch sämtliche Deliktsbereiche. Lediglich bei den Diebstählen und den Vermögens- und Fälschungsdelikten ist ein geringfügig höherer Anteil von weiblichen Tatverdächtigen festzustellen.

Von allen ermittelten Tatverdächtigen waren 6.739 und damit um 23,5 % jünger als 21 Jahre. Knapp jeder vierte Tatverdächtige war ein Kind, Jugendlicher oder Heranwachsender. Nach wie vor ist eine Überrepräsentation dieser Altersgruppe bei den Tatverdächtigen im Vergleich zu ihrem Anteil an der Wohnbevölkerung zu erkennen. Insbesondere Jugendliche und Heranwachsende waren besonders häufig an Diebstahls-, Sachbeschädigungs- und Körperverletzungsdelikten beteiligt.

Opfer

Bei allen Straftaten im Jahr 2011 wurden insgesamt 43.271 Personen als Geschädigte erfasst und damit um 1,0 % weniger als im Jahr zuvor.
Die speziellen Opferzahlen in der Polizeilichen Kriminalstatistik müssen vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass statistische Daten hier nur bei Gewalt- und Sexualdelikten, Nötigung und Bedrohung sowie Freiheitsberaubung und Widerstandshandlungen erhoben werden.
Hierbei wurden insgesamt 10.045 Opfer registriert, was einen Anstieg um 2,8 % darstellt. Sie waren überwiegend (62,7 %) männlichen Geschlechts.

Dem Opferschutz wird beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd ein hoher Stellenwert beigemessen. Bereits bei der Sachbearbeitung durch die zuständige Dienststelle wird das Opfer auf seine Rechte und Möglichkeiten hingewiesen.

Die Diebstahlsdelikte haben weiterhin den höchsten Anteil an der Gesamtkriminalität. Eine gravierende Verschiebung der Kriminalitätsstruktur ist nicht festzustellen.

Ausgewählte Delikts- und Phänomenbereiche:

Gewaltkriminalität

Bei der Gewaltkriminalität setzte sich die rückläufige Tendenz weiter fort. Die Delikte gingen um 140 (- 9,4 %) gegenüber dem Vorjahr auf 1.356 zurück. Die Aufklärungsquote konnte dabei nochmals auf 85,3 % (Vorjahr 84,2 %) gesteigert werden. Auffällig in diesem Deliktsbereich ist der hohe Anteil von alkoholisierten Tatverdächtigen (41,3 %).

Innerhalb der Gewaltkriminalität haben sich im Vergleich zu 2010 nur geringfügige Veränderungen bei den einzelnen Deliktsbereichen ergeben. Die gefährlichen und schweren Körperverletzungen sowie die Körperverletzungen mit Todesfolge nahmen im Deliktsbereich Gewaltkriminalität den Hauptanteil von 82,2 % ein (- 1,2 %), Raubdelikte 10,3 % (+ 0,3 %), Vergewaltigungen 6,4 % (Vorjahr: 4,3 %) und Mord und Totschlag 1,1 % (- 1,2 %).

Straßenkriminalität

Die Delikte der Straßenkriminalität2 sind im Jahr 2011 um 24 Fälle auf 10.219 Straftaten gering angestiegen (+ 0,2 %).
Die Aufklärungsquote bei der Straßenkriminalität liegt bei 17,6 % (Vorjahr: 19,4 %). Sie steigt mit der Qualität der Delikte. Während z.B. bei Fahrraddiebstählen aufgrund kaum vorhandener Ermittlungsansätze lediglich 8,5 % (Vorjahr 8,1 %) der Fälle aufgeklärt werden konnten, liegt die Aufklärungsquote von Raubdelikten bei 75,0 % (Vorjahr 71,8 %).

Die Anteile der einzelnen Delikte innerhalb der Straßenkriminalität haben sich im Vergleich zu 2010 auch nur geringfügig verschoben.

Sexualdelikte

Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung erhöhte sich im Berichtszeitraum 2011 um 135 Fälle auf 654 Delikte (+ 26,0 %), womit der rückläufige Trend der letzten Jahre wieder umgekehrt wurde. Diese Zunahme ist in erster Linie auf gesteigerte Fallzahlen im Bereich der „Verbreitung pornografischer Schriften“ zurückzuführen. Die Aufklärungsquote liegt bei 84,1 % (Vorjahr: 85,7 %).

Diebstahlskriminalität

Die Zahl der Diebstahlsdelikte stieg von 15.965 auf 16.038 Fälle im Jahr 2011. Dies entspricht einer geringfügigen Steigerung um 73 Fälle oder um 0,5 %. Die Fallzahlen bleiben aber damit auf dem niedrigen Niveau der letzten Jahre.

Während die Fälle des einfachen Diebstahls mit 1,6 % leicht zurück gingen, stiegen die schweren Diebstähle (hier bricht der Täter z.B. in ein Objekt/Gebäude ein oder überwindet eine Sicherungseinrichtung) im Vergleichszeitraum um 5,3 % an. Die Aufklärungsquote bei den Diebstählen sank leicht auf 34,5 % (Vorjahr 36,6 %).

Bei den Pkw-Diebstählen konnten die im Vorjahr deutlich gesunkenen Fallzahlen auf exakt gleichem Niveau gehalten werden. So wurden abermals 210 Fälle registriert, wovon 145 Delikte aufgeklärt werden konnten. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 69,0 %, die damit nach der deutlichen Steigerung im Vorjahr weiter geringfügig erhöht werden konnte.

Die Einbruchsdiebstähle in Wohnungen stiegen um 15 Fälle auf 288 und damit um 5,5 % an. Die Aufklärungsquote sank mit 21,2 % um 5,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Die Vermögens- und Fälschungsdelikte3 fielen in 2011 leicht von 9.704 auf 9.634 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang um 70 Fälle bzw. um 0,7 %. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt bei 79,4 % (Vorjahr 81,2 %).

Rauschgiftkriminalität

Die den Phänomenbereich Rauschgiftkriminalität4 umfassenden Delikte sanken von 2.996 auf 2.903 Fälle im Jahr 2011. Dies entspricht einem Rückgang um 93 Fälle oder um 3,1 %. Die Aufklärungsquote bei der Rauschgiftkriminalität lag im Jahr 2011 bei insgesamt 97,1 % (Vorjahr 96,8 %).

Die negative Entwicklung bei den Drogentoten setzte sich 2011 nicht fort. War im Vorjahr noch eine über 40 %-ige Steigerung von 21 auf 30 Tote zu verzeichnen, so wurden im Jahr 2011 insgesamt 11 Drogentote registriert. Dies stellt den niedrigsten Wert seit 10 Jahren dar, der im Durchschnitt bei 19,5 Opfern liegt.

Sowohl im Bund als auch in Bayern ist für das Jahr 2011 ein Rückgang der Zahlen bei den Rauschgifttoten festzustellen.

Internetkriminalität

Im Jahr 2011 wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik insgesamt 1.318 Straftaten erfasst, in deren Zusammenhang das Internet vom Täter genutzt wurde. Hierzu zählen beispielsweise sämtliche Angriffe auf heimische PC/Netzwerke und der nachfolgende Missbrauch von Passwörtern, Kontodaten oder sonstigen vertraulichen Informationen ebenso wie auch die einfache Beleidigung innerhalb sozialer Netzwerke, wie z.B. „facebook“, oder der Betrug bei Onlinegeschäften oder Auktionsplattformen.

So hat zum Beispiel mehr als jede 10. Straftat beim Betrug einen Bezug zum Internet.

Im Bereich der Internetkriminalität ist grundsätzlich ein deutlicher Anstieg festzustellen. Dies schlägt sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik jedoch nur bedingt nieder, u.a. aus dem Grund, dass eine erhebliche Anzahl der angezeigten Straftaten ihren spezifischen Tatort im Ausland haben (z.B. Server steht im Ausland) und damit nicht in die Statistik einfließen.

Sowohl im repressiven Bereich, als auch in der Prävention wird dieser Entwicklung Rechnung getragen. So wurde neben der Einstellung neuer, fachkompetenter Beschäftigter im Bereich der Kriminalpolizei auch die Schulung und Fortbildung der Kolleginnen und Kollegen auf diese speziellen Anforderungen hin angepasst.

Im Rahmen der verhaltensorientierten Prävention wird diese Thematik fortlaufend den unterschiedlichen Zielgruppen bei Aufklärungsveranstaltungen und durch eine umfangreiche Medienberichterstattung näher gebracht.

Alkohol

Im Jahr 2011 begingen 3.948 Tatverdächtige die Straftaten unter Alkoholeinfluss (Vorjahr 4.088). Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen fiel damit von 14,8 % im Vorjahr auf 13,9 %.

Auffällig hierbei ist jedoch nach wie vor der hohe Anteil der Jugendlichen und Heranwachsenden, die alkoholisiert Straftaten begehen, wenngleich die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr rückläufig waren. Bei den Erwachsenen standen 12,4 % bei der Tatausführung unter Alkoholeinfluss (- 0,6 %), bei den Heranwachsenden traf dies bei 26,3 % der Tatverdächtigen zu (- 3,8 %). 16,4 % der Jugendlichen und 1 % der Kinder waren bei Tatausführung nicht nüchtern (- 1,9 % bzw. – 0,5 %).

Bei den Gewaltdelikten ist der Anteil alkoholisierter Täter allgemein sehr hoch. Hier begingen mit 40,4 % der Tatverdächtigen gleich viele wie 2010 ihre Tat(en) unter dem Einfluss von Alkohol.

Ein Schwerpunkt des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd war auch im Jahr 2011 weiterhin die Bekämpfung des Alkoholmissbrauches bei Minderjährigen.

Bei polizeilichen Kontrollen wurden insgesamt 1.178 unter 18-Jährige festgestellt, die mehr oder weniger alkoholisiert waren. Im Rahmen dieser Kontrollen wurden die Minderjährigen den Umständen nach in Gewahrsam genommen bzw. den Eltern übergeben. Das zuständige Jugendamt wurde je nach Einzelfall im Nachgang über den Vorfall informiert.

Beim Alkoholkonsum in diesen Altersgruppen sind männliche Personen mit 67,9 % überrepräsentiert.

Häusliche Gewalt

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 1.207 Fälle Häuslicher Gewalt polizeilich registriert, wobei oftmals mehrere Straftaten pro Fall vorlagen. Insgesamt stellt dies einen geringen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 10 Fälle oder 0,8 % dar.

Allein drei vorsätzliche Tötungsdelikte im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd hatten ihren Ursprung im Bereich der Häuslichen Gewalt.

Häusliche Gewalt ereignete sich zu fast ¾ aller Fälle (73,5 %) innerhalb der Ehe bzw. Lebenspartnerschaft oder im Zusammenhang mit Trennungsphasen. Diese können für das überwiegend weibliche Opfer eine erhebliche (Lebens-) Gefahr bedeuten, da das Risiko in einer Trennungsphase signifikant erhöht ist.

Auffallend bei den Delikten, die sich in ihrer Verteilung nur gering verschoben haben, ist weiterhin die Tatsache, dass mit 29,5 % fast in jedem dritten Fall (Vorjahr 34,4 %) der Häuslichen Gewalt Alkohol im Spiel war und der Täter unter Alkoholeinfluss stand.

Bei 390 Fällen und damit 32,3 % (Vorjahr 27,9 %) waren während der Tat ein oder mehrere Kinder anwesend.

Polizeilicher Staatsschutz

In die hier nachfolgend dargestellte Staatsschutzlage fließen Staatsschutzdelikte5, aber auch Delikte der allgemeinen Kriminalität, wie z. B. Körperverletzung, Beleidigung, Hausfriedensbruch, Nötigung oder Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein, sofern ein politisch motivierter Tathintergrund vorliegt. Zusammen mit den Staatsschutzdelikten bilden sie den Phänomenbereich der Politisch motivierten Kriminalität (PMK).

Die Politisch motivierte Kriminalität wird in folgende vier Unterbereiche, angelehnt an die jeweilige ideologische Ausrichtung, aufgeteilt:

 PMK – rechts
 PMK – links
 PMK – Ausländer
 Sonstige Staatsschutzdelikte (hierunter werden alle staatsschutzrelevanten Delikte subsumiert, bei denen keine explizite politische Motivation erkennbar ist bzw. eine Zuordnung nicht möglich ist).

Gesamtentwicklung

Die Gesamtzahl im Staatsschutzbereich stieg von 191 Fällen im Vorjahr auf 229 Straftaten im Jahr 2011 (+ 19,9 %).

Bei der Mehrzahl der 140 Fälle (2010: 128) von rechtsgerichteter Kriminalität handelt es sich um Propagandadelikte, wie politisch motivierte Schmierereien, das öffentliche Zeigen/Verwenden von Nazisymbolen oder das Abspielen indizierter Tonträger. Nachdem die Fallzahlen ab dem Jahr 2007 (176 Fälle) zunächst zurückgingen (2008: 157; 2009: 115), musste ab 2010 wieder eine Steigerung festgestellt werden.

Bei den 79 linksgerichteten Taten ist festzustellen, dass die deutliche Erhöhung der Fallzahlen auf politisch motivierte Sachbeschädigungen durch Schmierereien und Straftaten im Zusammenhang mit versammlungsrechtlichen Ereignissen zurückzuführen ist.

Im Übrigen handelte es sich bei den sonstigen Delikten hauptsächlich Sachbeschädigungen und Propagandadelikte.

Die Bekämpfung des Rechtsextremismus - das Ausschöpfen aller repressiven und präventiven Möglichkeiten - ist eines der erklärten Jahresziele 2012 des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.

Bedeutende Fallbeispiele 2011

Frauenleiche im Schrank aufgefunden: Am 6. August wurde bei der Räumung einer Traunsteiner Wohnung die stark verweste Leiche der 28-jährigen Mieterin aufgefunden. Die daraufhin eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kripo Traunstein konnte den ehemaligen Lebensgefährten als dringend tatverdächtig ermitteln. Der Mann wurde am 1. September 2011 festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erließ der Ermittlungsrichter aufgrund einer Reihe von Indizien gegen den Mann einen Haftbefehl wegen Totschlags, er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Serieneinbrecher auf frischer Tag erwischt: Ein Zeuge beobachtete in den frühen Morgenstunden des 16. Februar in Bad Tölz einen Mann dabei, wie dieser versuchte, in ein Schmuckatelier einzubrechen, und verständigte sogleich die Polizei. Im Rahmen der Fahndung konnte der 73-jährige Mann wenig später festgenommen werden. Sein in der Nähe abgestellter VW-Bus war voll mit Einbruchswerkzeug. Im Rahmen der aufwändigen Ermittlungen konnten ihm schließlich mehrere Einbrüche in Schmuckgeschäfte nachgewiesen werden. Der einschlägig vorbestrafte 73-Jährige erbeutete dabei Schmuck im Wert von fast 400.000 € und wurde dafür mittlerweile zu 8 ½ Jahren Gefängnis verurteilt.

Schwunghafter Drogenhandel aufgedeckt: Nach umfangreicher Ermittlungsarbeit der Kripo Mühldorf und Aussagen einiger Drogenkonsumenten konnte im Sommer ein umfangreicher Drogenhandel in Altötting aufgedeckt werden. Insgesamt vier Männer im Alter zwischen 20 und 28 Jahren handelten bereits seit Jahren mit Haschisch und Marihuana. Dabei wurden insgesamt mehrere Kilo Rauschgift an mehr als 30 Abnehmer verkauft, darunter auch viele Jugendliche. Zwei der vier Männer sitzen bislang immer noch in Untersuchungshaft, gegen die beiden anderen wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.

Umfangreiche Straftatenserie geklärt: Mit einer Festnahme am 28. Mai gelang es der Polizei in Waldkraiburg, eine ganze Serie verschiedener Straftaten zu klären. Nach aufwändigen Ermittlungen konnten einer Gruppe von bis zu sechs Jugendlichen insgesamt 54 Straftaten nachgewiesen werden. Diebstähle von Motorrollern, welche sie aus Langeweile gestohlen und wieder weggeworfen hatten, Sachbeschädigungen, Ladendiebstähle und sogar kleinere Einbrüche gingen auf ihr Konto. Das Jugendgericht verhängte die Ableistung von bis zu 60 Sozialstunden und teilweise Freizeitarrest.

Bei Trinkgelage Messer gezückt: In Wolfratshausen kam es am Abend des 4. Juli auf einer Terrasse zu einer tätlichen Auseinandersetzung unter Bekannten. Nach ausgiebigem Bierkonsum eskalierte ein Streit, bei dem ein 53-Jähriger nach vorausgegangenen massiven Beleidigungen ein Messer zog, was ihm ein 31-Jähriger dann aus der Hand zu schlagen versuchte. Dabei verletzte sich dieser an der Hand und musste später im Krankenhaus genäht werden. Alle vier anwesenden Personen waren zum Zeitpunkt des Vorfalls hochgradig alkoholisiert. Der 53-Jährige wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und anderen Delikten angezeigt und mittlerweile zu einer Geldstrafe verurteilt.

Mann tötet Ex-Partnerin und richtet sich selbst: Am 27. November gegen 21.30 Uhr wurde der Polizei ein Suizid auf der Bahnlinie Rosenheim-Holzkirchen gemeldet. Der 48-Jährige, der sich vor den Zug geworfen hatte, war sofort tot. Sehr zeitnah konnte ein Bezug zu einer ehemaligen Lebensgefährtin in Kolbermoor hergestellt werden. Die Beamten fanden dann noch in der Nacht die 43-Jährige tot in ihrer Wohnung auf, ihr Ex-Partner hatte sie erstochen, ehe er sich selbst das Leben genommen hatte.