Verkehrsunfallbilanz 2011 des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd
Erschienen am: 06.03.2012
Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd umfasst die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen (Vergleichszahlen 2010 in Klammern).

Auf den etwa 15.000 Straßenkilometern und sonstigen öffentlichen Verkehrsflächen des Schutzbereiches, einschließlich 50 Autobahnkilometer im Raum München als Übertragungsbereich, wurden der Polizei im Jahr 2011 insgesamt 33.697 Verkehrsunfälle (34.400) gemeldet. Dies bedeutet einen Rückgang um 2 %.

Auf dem Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd (ohne Übertragungsbereich) konnte bei der Gesamtunfallentwicklung ein leichter Rückgang von 33.715 auf 33.209 Unfälle (- 1,5 %) festgestellt werden.
Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden stieg die Zahl leicht um 1,1 % auf 5.875 (5.809) an. Verbunden damit war auch ein Anstieg der Zahl der Verletzten um 1,3 % auf 7.886 (7.781). Bei den Verkehrstoten musste ein erheblicher Anstieg der Opferzahlen von 93 auf 115 (+ 23,7 %) registriert werden. Vier weitere Verkehrsteilnehmer kamen im Übertragungsbereich ums Leben.
Landkreisvergleich
Kreis/Stadt
Unfälle
gesamt
mit Personen-
schaden
Verletzte
Tote
Stadt Rosenheim
2.269 (2.305)
385 (416)
468 (501)
0 (1)
LKR Rosenheim
5.948 (6.179)
1.140 (1.171)
1.522 (1.636)
16 (12)
Miesbach
2.858 (2.942)
465 (443)
623 (617)
13 (10)
Berchtesgadener
Land
2.726 (2.690)
554 (543)
729 (738)
10 (13)
Traunstein
4.497 (4.449)
833 (795)
1.143 (1.080)
13 (10)
Altötting
2.731 (2.872)
463 (449)
654 (592)
11 (8)
Mühldorf
2.918 (2.825)
461 (441)
667 (574)
15 (16)
Weilheim-
Schongau
3.488 (3.696)
572 (592)
769 (780)
13 (6)
Bad Tölz-
Wolfratshausen
3.289 (3.258)
599 (557)
766 (730)
17 (9)
Garmisch-
Partenkirchen
2.485 (2.498)
403 (402)
545 (533)
7 (8)
Hauptunfallursachen
Bei den Geschwindigkeitsunfällen ist ein positiver Trend dahingehend festzustellen, dass die Gesamtzahl von 3.312 auf 2.687 Unfälle und damit um 18,9 % zurückging und sich auch die Zahl der Verletzten von 1.622 auf 1.500 (- 7,5 %) verringerte. Absolut ernüchternd ist in diesem Segment allerdings wieder die Zahl der getöteten Personen, die sich von 27 auf 44 oder um 63 % erhöhte! Damit nimmt die Ursache Geschwindigkeit bei der Gesamtzahl der getöteten Verkehrsteilnehmer mit mehr als einem Drittel den Spitzenplatz ein.

Im Bereich der Alkoholunfälle ist - entgegen dem Trend der letzten Jahre - wieder ein Anstieg von 627 auf 633 Unfälle (+ 0,9 %) festzustellen. Allerdings ergibt sich hier ein Rückgang bei den Verletzten von 391 auf 323 (- 17,4 %). Konträr dazu entwickelte sich bei den getöteten Personen die Zahl zum Negativen und stieg von 10 auf 14 an (+ 40 %).

Bei den Unfällen mit Flucht musste wiederum ein leichter Anstieg um 4,1 % verbucht werden (von 6.549 auf 6.821), wobei sich die Zahl der geklärten Fälle um 0,2 % von 2.602 auf 2.597 Fälle geringfügig verringerte. Damit sank die Aufklärungsquote von 39,7 % auf 38,1 % (- 1,6 %).

Die Zahl der bei den Unfällen beteiligten Radfahrer erhöhte sich von 1.673 auf 1.745 (+ 4,3 %). Ebenfalls stieg dabei die Zahl der Verletzten von 1.457 auf 1.522 (+ 4,5 %) an und es wurden im Vergleich zum Vorjahr drei Radfahrer mehr getötet (2011: 17 / 2010: 14; entspricht + 21,4 %).

Bei der Anzahl der an Verkehrsunfällen beteiligten motorisierten Zweiräder ergab sich insgesamt eine Zunahme um 9,2 % (von 1.058 auf 1.163), dazu stieg die Zahl der Verletzten von 911 auf 1.019 (+ 11,8 %) an. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich (entgegen dem bayernweiten Trend) eine Abnahme bei den getöteten Kradfahrern von 20 auf 19 (- 5 %). Hauptunfallursachen sind in diesem Bereich nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit.

Die Zahl der Schulwegunfälle blieb gegenüber dem Vorjahr gleich bei 70 Unfällen, wobei sich aber die Zahl der verletzten Schüler von 72 auf 82 erhöhte (+ 13,9 %). Glücklicherweise waren diese Verletzungen zumeist nur leichterer Art. Und wie im Jahr zuvor wurde auch 2011 kein Schüler bei einem Unfall getötet.
Verkehrsüberwachung und Prävention
Die Polizeidienststellen führten 2011 im gesamten Schutzbereich 8.006 (7.804) Geschwindigkeitsmessungen durch. 4,2 Millionen Fahrzeuge durchliefen die Kontrollstellen. 90.804 (101.788) Fahrzeugführer mussten wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen beanstandet werden. Das entspricht einer Beanstandungsquote von 2,1 % (- 0,1 %).

2.212 (2.425) Fahrzeuglenker wurden bei Verkehrssicherheitskontrollen alkoholisiert am Steuer ihres Fahrzeuges angetroffen und zur Anzeige gebracht. Unter Einfluss von illegalen Drogen standen 352 (398) kontrollierte Fahrzeugführer. Gegen sie wurden ebenfalls Straf- oder Bußgeldverfahren eingeleitet.

Im Rahmen der Verkehrserziehung machten die Jugendverkehrserzieher der Polizei im vergangenem Jahr 12.300 (12.900) Schulkinder der vierten Jahrgangsstufe mit den wichtigsten Verkehrsregeln vertraut. Dabei legten die meisten Kinder nach entsprechendem Training mit Erfolg die Fahrradprüfung ab.

Der Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrsüberwachung wird im Jahr 2012 weiterhin verstärkt in den Bereichen Geschwindigkeit, Alkohol/Drogen und Einhaltung der Verkehrsvorschriften, vor allem auch bei motorisierten Zweirädern und Radfahrern liegen.

Im Rahmen der Prävention richtet das Polizeipräsidium Oberbayern Süd gemeinsam mit der Stadt Rosenheim am 16. Juni 2012 in Rosenheim den zentralen „Bayerischen Landestag der Verkehrssicherheit“ aus, an dem auch Herr Innenminister Hermann teilnehmen wird.

Rasen tötet ... gelassen fahren - sicher ankommen