Ob sie die Warnung vor starken Getränken kannten, die der Bibliothekar Johann Wilhelm Petersen 1782 in seiner „Geschichte der deutschen Nationalneigung zum Trunke“ ausgesprochen hat, ist nicht bekannt. Ihre Wirkung bei Genuss im Übermaß, dass sie „Blut und die Lebensgeister heftig umhertreiben“ und „die Ideen plötzlich und unlenkbar kommen und gehen lassen“ bestätigten zwei Zecher Anfang August auf einem Sportgelände jedoch in augenfälliger Weise.
Das gemütliche Beisammensein im Rahmen einer Geburtstagsfeier beflügelt die 44 und 41 Jahre alten Arbeiter derart, dass sie sich ein immer heftiger werdendes Wortgefecht lieferten, wer im Hinblick auf den Anderen zu Besserem fähig wäre. Von der Bar der Sportgaststätte erfolgt dann gegen 04:30 Uhr ein Verlagerung des verbalen Duelles auf den angrenzenden Sportplatz, um bei einem Ringkampf nun handfest den Matadoren festzustellen.
Die Konfrontation von Angesicht zu Angesicht in Ringerpose dauerte jedoch nicht lange, weil der Ältere seinen Kontrahenten mit einem Kinnhaken - weder Griechisch-Römisch noch Freistil! - schlagartig und überraschend außer Gefecht setzte. Vier Stiche im Kreisklinikum waren nötig, um eine ca. 5 cm lange Platzwunde am lädierten Unterkiefer wieder zu schließen.
Auch wenn hier anscheinend der „Gschwindere der Gsündere“ war, wird gegen ihn nun Strafanzeige wegen des Verdachtes der vorsätzlichen Körperverletzung erstattet.
Hannes Schneider
Polizeirat |
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