Trübere Stimmung in der Wirtschaft
Zuversicht der Betriebe in Südostoberbayern schwindet
Erschienen am: 27.10.2012
Die Stimmung in der Wirtschaft in Südostoberbayern trübt sich ein. Der IHK-Konjunkturindex für die Region ist seit dem Frühjahr deutlich von 128 auf 115 Punkte gefallen. Er liegt aber immer noch leicht über dem Niveau des mehrjährigen Durchschnitts. Dies ergab die Auswertung der Herbst-Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für Südostober-bayern mit den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim.

„Die konjunkturelle Abkühlung in Bayern macht sich auch in Südostoberbayern bemerkbar“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Die Euroschulden-krise und die schwachen Absatzaussichten im In- und Ausland sorgen für zunehmende Unsicherheit, so Driessen weiter. In Bayern insgesamt liegt der BIHK-Konjunkturindex mit 116 Punkten zehn Zähler unter dem Wert der vorherigen Befragung.

Deutlich geschrumpft ist der Anteil der Unternehmen in Südostoberbayern, die optimistisch nach vorn schauen – von 25 Prozent im Frühjahr 2012 auf nun 16 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Unternehmen, die mit schlechteren Geschäften rechnen, von 7 Prozent auf 24 Prozent. Der Saldo der Erwar-tungen – also die Differenz der Anteile der optimistischen und pessimistischen Betriebe – bricht von 18 auf minus 8 Punkte ein, der niedrigste Wert seit mehr als drei Jahren.

Ihre aktuelle Situation schätzen die Unternehmen dagegen immer noch als sehr gut ein. Der Saldo der Geschäftslage bewegte sich sogar nach oben – von 39 auf 43 Punkte. 47 Prozent der Betriebe bezeichnen ihre Situation immer noch als „gut“, 50 Prozent als „befriedigend“ und nur 3 Prozent als „schlecht“.

Die gedämpften Erwartungen der Wirtschaft drücken auf die Beschäftigungs-pläne der Unternehmen. Nur noch 16 Prozent der Betriebe planen, ihre Belegschaft aufzustocken. 67 Prozent der Unternehmen wollen die Mitarbeiterzahlen konstant halten. Der Anteil der Unternehmen, die Stellen streichen wollen, steigt von 9 auf 17 Prozent. Unterm Strich ist damit aber kein großer Stellenabbau in Sicht. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Oberland wird in den kommenden zwölf Monaten stabil bleiben.

Bei den Investitionen reagieren die Unternehmen noch nicht so stark auf die Abkühlung. Dies zeigt der Saldo der Investitionsabsichten an, der nach 11 Punkten im Frühjahr lediglich leicht auf 8 Punkte gesunken ist. Noch will jeder vierte Betrieb (24 Prozent) seine Investitionen steigern. Gleichzeitig liegt der Anteil der Unternehmen, die ihre Investitionsbudgets kürzen, mit 16 Prozent sogar leicht unter dem Frühjahrs-Wert von 19 Prozent.