Im Rahmen der Kreistagssitzung hat Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle am Freitag, 19. April, Landrat Georg Huber stellvertretend für den Landkreis Mühldorf a. Inn als einer der ersten Landkreise das Qualitätssiegel zur Bildungsregion in Bayern überreicht. Landrat Georg Huber nahm neben einer Plakette auch 31 Urkunden für die Kommunen entgegen. Diese wurden am Mittwoch, den 8. Mai, an Bürgermeister und Gemeindevertreter stellvertretend für alle Bildungsakteure des Landkreises Mühldorf a. Inn übergeben. Referenten waren neben Bürgermeistersprecher des Landkreises, Dr. Karl Dürner, auch Dr. Karin Oechslein, Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Oberbayern-West, Dr. Joachim Belz, Geschäftsführer von ODU, Patricia Rieder, Leiterin des Kinderhauses St. Antonius in Gars, und Hans Wax, Schulamt Mühldorf a. Inn.
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„Diese hohe Auszeichnung würdigt alle Menschen, die sich in Bildungseinrichtungen, bei Bildungsträgern, in der Wirtschaft, der Verwaltung und in den Kommunen des Landkreises gemeinsam mit Eltern und Ehrenamtlichen unermüdlich und nachhaltig für unsere Bildungsregion engagieren“, sagte Landrat Georg Huber. „Denn wir können nur etwas erreichen, wenn wir die Menschen, die in der Region die Bildungslandschaft mit gestalten können, nachhaltig zusammen bringen.“ Der Landkreis Mühldorf a. Inn setzt sich seit Jahren für ein umfangreiches Bildungs- und Ausbildungsangebot im Landkreis ein. Das Förderprogramm „Lernen vor Ort“ war hierbei ein wichtiger Katalysator für den Landkreis Mühldorf a. Inn. Ziel ist die Entwicklung eines lokalen Bildungsmanagements in der Kommune, das allen Bürgerinnen und Bürgern erfolgreiche Bildungsbiografien ermöglicht und Lust auf Lernen macht. „Der Bachelorstudiengang Maschinenbau in Mühldorf in Kooperation mit der Fachhochschule Rosenheim, der im Herbst starten wird, ist nur der erste Schritt. Weitere Schwerpunkte für die Zukunft sind geplant“, sagt Landrat Georg Huber.
„Wir müssen uns den Herausforderungen des demographischen Wandels stellen, indem wir Bildung als wichtigen Standortfaktor sehen“, so Dr. Karl Dürner. „Bedarfsgerechte Betreuungsangebote für alle Lebensphasen sowie familienorientierte Ortsentwicklungen, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen, sind dabei wichtige Aspekte, die im Fokus der gemeinsamen Arbeit im Landkreis stehen müssen. Hand in Hand können wir die Zukunft unserer Heimat festigen, deshalb unterstütze und begrüße ich als Sprecher der Bürgermeister ausdrücklich die Initiative des Landkreises zum Auf- und Ausbau eines kommunalen Bildungsmanagements für unsere Region.“
Dr. Karin Oechslein betonte den hohen Stellenwert der Bildung: „Bildung ist die beste Wirtschaftsförderung.“ Eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Bildungslandschaft im Landkreis Mühldorf a. Inn sei vor allem Transparenz: „Alle reden miteinander, die mit Bildung zu tun haben und dies nicht erzwungenermaßen, sondern völlig selbstverständlich“, sagte Dr. Karin Oechslein. „Die regelmäßigen Symposien und Bildungskonferenzen sind ein Garant für die institutionalisierte Fortsetzung eines von langer Hand geplanten Prozesses.“
Dr. Joachim Belz stellte als Repräsentant eines mittelständischen, produzierenden Unternehmens im Landkreis Mühldorf die Relevanz einer Bildungs- und Ausbildungsregion heraus: „Wir benötigen an diesem Standort in Mühldorf unter anderem qualifizierte Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Diese Facharbeiter gewinnen wir nicht in München oder Stuttgart, sondern in und aus dieser Region. Wir greifen auf das regionale Potential zurück und sind damit auf dieses regionale Potential und dessen Qualifikation auch angewiesen. Das unterstreicht die Bedeutung einer hochwertigen Bildung und Ausbildung im Landkreis und es unterstreicht den Stellenwert einer guten Zusammenarbeit zwischen den Bildungsanbietern, den Bildungsträgern und den Unternehmen in der Region.“
Auch Patricia Rieder gratulierte dem Landkreis zum Qualitätssiegel und wies auf den Veränderungsprozess der Struktur in den Krippen hin, einhergehend mit einer veränderten Erwartungshaltung: „Kitas gewinnen für die Familien als Bildungseinrichtungen immer stärker an Bedeutung. Wir sind nicht mehr nur ein Haus für Kinder, sondern auch für deren Familien und das wollen wir auch sein.“ Dabei treffen unterschiedliche Lebenswelten aufeinander, deren Bedürfnisse und Probleme variieren: „Wie unser Landrat Georg Huber schon gesagt hat, sind wir hier im Landkreis Mühldorf wirklich auf einem guten Weg“, so Patricia Rieder.
Hans Wax resümierte ausschnittsweise in seinem Statement wichtige Veränderungen und Weiterentwicklungen hinsichtlich Bildung im Landkreis in den letzten Jahren: dazu gehört ein Konzept zur ganzheitlichen Sprachförderung, das Ausbildungsverzeichnis im Internet und die beiden Bachelorstudiengänge im Rahmen eines dualen Studiums. Der Erfolg dieser Arbeit spiegele sich laut Hans Wax unter anderem auch in der Wirtschaft wider: „Menschen mit einem erfolgreichen Bildungsweg tragen in der Regel viel zum Bruttosozialprodukt bei. Menschen, die den Landkreis verlassen, tragen nichts zum Landkreisbudget bei und Jugendliche, die wir nicht zur Ausbildungsreife führen können, belasten den Landkreishaushalt erheblich.“
Landrat Georg Huber bedankte sich besonders bei allen Bildungsakteuren: „Sie haben sich gemeinsam mit uns auf den Weg zur Bildungsregion gemacht, uns langjährig in unserer Netzwerkarbeit vor Ort begleitet und uns bei der Erstellung der Bewerbung für das Qualitätssiegel unterstützt. Mit einer gemeinsamen Verantwortung für Bildung können Maßnahmen in einer funktionierenden und verantwortungsvollen Bildungsgemeinschaft auch weiterhin umgesetzt werden.“
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