Die bayerischen Unternehmen sehen den Fachkräftemangel als eines der größten Risiken für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Als Gegenmittel setzen sie verstärkt auf Imagepflege als attraktiver Arbeitgeber sowie auf Rekrutierungen aus dem Ausland. Ganz vorne mit dabei sind die Unternehmen aus der Region Südostoberbayern. Dies ist das Ergebnis einer Sonderauswertung der IHK-Konjunkturbefragung vom Herbst 2013.
Der Handlungsbedarf ist groß: 30 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, sie hätten offene Stellen, die sie mehr als zwei Monate nicht besetzen können. Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, vertrauen die befragten Unternehmen derzeit vor allem auf bewährte Mittel: 72 Prozent bilden ihre künftigen Fachkräfte selbst aus. 64 Prozent forcieren die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.
„Die Unternehmen tendieren immer stärker dazu, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben“, sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern. Dies gelte insbesondere auch für Unternehmen aus der Region Südostoberbayern. Laut IHK-Studie plant hier jedes vierte Unternehmen (27 Prozent), mehr Fachkräfte aus dem Ausland einzustellen. Derzeit bauen 19 Prozent der befragten regionalen Unternehmen auf Auslandsrekrutierungen, um den Personalmangel zu bewältigen.
Zugleich wollen die Unternehmen in Südostoberbayern noch stärker als bisher Auszubildende aus dem Ausland anwerben. Nach der IHK-Studie planen zehn Prozent der befragten Unternehmen, dieses Engagement deutlich auszubauen. Derzeit holen sechs Prozent (bayernweit vier Prozent) ihre Azubis aus dem Ausland.
„Bemerkenswert dabei ist, dass nicht nur große, sondern immer mehr kleine Unternehmen die Auslandsrekrutierung in Betracht ziehen“, betont der IHK-Hauptgeschäftsführer. Laut IHK-Umfrage beschäftigen derzeit 17 Prozent der befragten Unternehmen in der Größenklasse 20 bis 49 Mitarbeiter ausländische Fachkräfte. Für die Zukunft planen dies sogar 31 Prozent.
Die kompletten Ergebnisse der IHK-Studie sind im Internet unter
www.muenchen.ihk.de (Webcode: FBBA13) kostenlos abrufbar.