Altötting/Mühldorf – „Mit dem Bürger – für den Bürger“ ist das Leitmotiv von Günther Knoblauch, der aus Altersgründen nicht mehr als Bürgermeister von Mühldorf kandidieren durfte und nun für die Landkreise Altötting und Mühldorf am Inn im Bayerischen Landtag aktiv ist.
Um die Meinungen und die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in die Landtagsarbeit einbringen zu können, ist ein ständiger Dialog mit allen gesellschaftlichen Gruppierungen nötig. Günther Knoblauch lud daher die Mitglieder der Kreisbrandinspektionen aus Altötting und Mühldorf zu einem Informationsgespräch in den Pauliwirt Erharting ein.
Die beiden Kreisbrandräte Werner Huber aus Altötting und Harald Lechertshuber aus Mühldorf begrüßten mit ihren Kreisbrandinspektoren und Kreisbrandmeistern diese Initiative. Künftig wollen sie jährlich die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse der praktischen Feuerwehrarbeit vor Ort erörtern.
Im Vorfeld der Beratungen über ein neues Feuerwehrgesetz im Landtag spannten sich die Themen von der Altersgrenze für Feuerwehrler, über den teuren LKW-Führerschein, bis hin zur neuen digitalen Alarmierung an der Grenze zu Österreich.
„Wer sich im Ehrenamt bei der Feuerwehr für die Allgemeinheit engagiert, darf nicht noch mit mehreren Tausend Euro für den LKW-Führerschein zur Kasse gebeten werden.“ Hier waren sich alle Feuerwehrverantwortlichen aus den beiden Landkreisen einig.
Fast jeder Feuerwehr-LKW wiegt mit den Ausrüstungsgegenständen etwa 10 t und erfordert damit einen eigenen Führerschein. Diesen müssen die Freiwilligen selbst bezahlen. Von der alten Bundesregierung wurde ein Kompromiss eingeführt – eine erleichterte Fahrerlaubnis für LKW bis 7,5 t. Eine Farce, wenn man bedenkt, dass fast alle Einsatzfahrzeuge schwerer sind. Abhilfe würde ein Feuerwehr-Führerschein schaffen, der für die freiwillige Arbeit gilt – ähnlich wie bei der Bundeswehr und dem THW.
Ein weiteres Problem ist die demographische Entwicklung, die auch bei der Feuerwehr die Zahl der Aktiven zu reduzieren droht. Mit dem Abgeordneten sprachen sich die Spitzenfeuerwehrler dafür aus, für Unterricht, Fahrdienst und Ordnungsdienst die bestehende Altersgrenze von 63 Jahren abzuschaffen. Es sei Vergeudung von Engagement im Ehrenamt auf diese erfahrenen Männer und Frauen zu verzichten und gleichzeitig mit Kampagnen nach Nachwuchs zu suchen.
Eine Reihe von weiteren Themen will Günther Knoblauch in den Landtag in München einbringen. Seiner Meinung nach muss zur Entlastung der Kommunen die Förderung der Einsatzfahrzeuge überdacht werden. Die Fahrzeuge werden immer teurer, aber die Pauschalförderungen des Freistaates passen sich dieser Entwicklung nicht an. Die Leidtragenden sind die Städte und Gemeinden als Finanzierer der Feuerwehr.
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