(Mühldorf/Inn, 17. Oktober 2014) Die Südostbayernbahn hat erfolgreich das elektronische Stellwerk (ESTW) im neuen Kreuzungsbahnhof Steinhöring in Betrieb genommen. Damit sind viele Verbesserungen für Reisende im Regionalverkehr möglich. Neben den besseren Betriebsabläufen steht die Station Steinhöring nun barrierefrei und grundlegend modernisiert den Reisenden offen. Zahlreiche Bahnübergänge wurden mit moderner Sicherungstechnik versehen.
Der Ausbau ist zugleich Voraussetzung dafür, dass der von der Bayrischen Eisenbahngesellschaft (BEG) bestellte Stundentakt im regionalen Bahnnetz pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2014 angeboten werden kann. „Der gesamte Zugverkehr zwischen Wasserburg(Inn) und Ebersberg auf einer Länge von fast 19 Kilometern wird nun zentral von der Leitstelle in Mühldorf gesteuert“, sagt Denis Kollai. Der Investitionsleiter der Südostbayernbahn freut sich, dass die Inbetriebnahme des ESTW und des Kreuzungsbahnhofs Steinhöring erfolgreich und für Zugreisende nahezu unbemerkt verlief. Lediglich am Samstag, 27. September 2014, wurde während der Umstellungsphase ein Schienenersatzverkehr angeboten.
Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Modernisierung der Strecke des so genannten Filzenexpress beträgt rund 9,6 Millionen Euro, davon 9,2 Millionen Euro Infrastrukturbeitrag der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung für den Schienenpersonennahverkehr des Freistaats Bayern. Allein in Steinhöring wurden 5,7 Millionen Euro investiert.
Für das ESTW wurde das bisher nur teilweise vorhandene Kabelkanalsystem um 13,2 Kilometer ergänzt. Insgesamt wurden mehr als 55 Kilometer neue Kabel verlegt. Der Bahnübergang Bärmühle wurde mit einer neuen Sicherungsanlage mit Halbschranken und Lichtzeichen ausgestattet und analog dem Bahnübergang Hintsberg an das neue Stellwerk Steinhöring angeschlossen. Mit der neuen Gleisinfrastruktur wurde auch die Verkehrsstation erneuert. Dabei wurde ein neuer Bahnhofsvorplatz 80 Meter weiter östlich vom bisherigen Zugang errichtet. Den Reisenden steht nunmehr eine 120 Meter lange stufenfreie Station mit 76 Zentimeter hoher Bahnsteigkante zur Verfügung. Neu sind auch Wetterschutzanlagen, Fahrkartenautomat, Entwerter sowie eine Fahrgastinformation, die die Reisenden optisch und akustisch über Abweichungen im Betriebsablauf informiert, zur Verfügung.
In den letzten 2 Jahren wurden bereits die Haltepunkte Edling, Tulling und Forsting erneuert, auf 76 Zentimeter Bahnsteighöhe ertüchtigt und stufenfrei ausgeführt. 15 Bahnübergänge wurden geschlossen oder mit neuen technischen Bahnübergangssicherungsanlagen ausgerüstet. Ende 2013 wurde die Streckengeschwindigkeit von 50 auf 80 km/h angehoben, um eine attraktive und leistungsfähige Infrastruktur für den sogenannten Filzenexpress zur Verfügung zu stellen.
|
|