Stimmung in der Wirtschaft kühlt deutlich ab
Firmen in Südostoberbayern befürchten schwächere Nachfrage

Erschienen am: 29.12.2014
München – Die Unternehmen in Südostoberbayern haben ihre Geschäfts-erwartungen spürbar nach unten korrigiert. Der IHK-Konjunkturindex für die Region ist gegenüber dem Frühjahr von 134 auf 118 Punkte gefallen. Dies ergab die aktuelle Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für die Region Südostoberbayern mit den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim.

„Die schlechteren Aussichten in der Weltwirtschaft und die Krisen wie in der Ukraine, in Syrien und im Irak schlagen auf die heimische Wirtschaft durch“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Die Firmen sorgen sich aber auch vor einer schwächeren Inlandsnachfrage – dies geben 50 Prozent der Unternehmen in Südostoberbayern als größte Sorge an. Ein ausgeprägter Konjunktureinbruch sei aber derzeit nicht zu erwarten, erklärt Driessen. Auch der BIHK-Konjunkturindex für ganz Bayern ist seit dem Frühjahr von 129 auf 121 ‎Punkte gesunken und hat damit den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren erreicht.

In Südostoberbayern rechnen nur noch 15 Prozent der Betriebe mit mehr Aufträgen in den kommenden zwölf Monaten. Im Frühjahr gaben dies noch 38 Prozent der Unternehmen an. Rund 11 Prozent erwarten dagegen schlechtere Geschäfte – im Frühjahr sagten dies erst 6 Prozent der befragten Betriebe. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist damit seit dem Frühjahr regelrecht abgestürzt – von 32 auf 4 Punkte. Ihre aktuelle Situation bewerten die Betriebe dagegen ähnlich gut wie im Frühjahr. Unverändert bezeichnen 43 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als „gut“. Nur 8 Prozent sagen, dass ihre Lage „schlecht“ sei. Der Saldo der Geschäftslage liegt mit 35 Punkten auf gleichem Niveau wie im Frühjahr.

Trotz der schwächeren Aussichten fahren die Unternehmen ihre Investitions- und Beschäftigungspläne nicht zurück: Der Anteil der Betriebe, die ihre Belegschaft aufstocken wollen, ist mit 14 Prozent konstant geblieben. Gleichzeitig rechnen 13 Prozent mit einem Job-Abbau. Damit bleibt der Saldo der Beschäftigungspläne mit 1 Punkt knapp im positiven Bereich. Der Arbeitsmarkt in der Region dürfte also stabil bleiben.

Auch bei den Investitionen gibt es noch keine Bremsspuren: Wollten im Frühjahr 31 Prozent die Investitionsbudgets erhöhen, planen dies aktuell fast unverändert 28 Prozent. Gleichzeitig ist auch der Anteil derer, die ihre Investitionen kürzen wollen, von 19 auf 15 Prozent gesunken. Der Saldo der Investitionspläne ist damit mit 13 Zählern fast unverändert.