Schwindegg – Das IHK-Gremium Altötting-Mühldorf fordert dringend mehr Investitionen in das vielerorts überlastete Straßennetz. „Die Landkreise Mühldorf und Altötting gehören als Teil Oberbayerns zum erfolgreichsten Wirtschaftsraum in Deutschland. Unsere Region zieht immer mehr Unternehmen, Einwohner und Touristen an. Die Hauptverkehrsachsen müssen entsprechend mitwachsen, sonst droht der Verkehrsinfarkt“, mahnt die IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Gremiums Altötting-Mühldorf, Ingrid Obermeier-Osl, in einer Reaktion auf die heutige Pressekonferenz des bayerischen Innen- und Verkehrsministers Joachim Herrmann (CSU) in Nürnberg zu Bauvorhaben des Freistaats im Jahr 2015.
Obermeier-Osl begrüßt, dass Herrmann den Lückenschluss der A 94 zwischen Pastetten und Heldenstein hervorhob und ein Budget von 50 Millionen Euro zusicherte, womit die Fertigstellung der Lappachtalbrücke in diesem Jahr gedeckt sei. Dennoch sei die geplante Investitionssumme von 1,5 Milliarden Euro für die Straßen in ganz Bayern viel zu gering, so die IHK-Vizepräsidentin. „Der Bedarf ist viel höher, dieses Schneckentempo können wir uns nicht mehr lange leisten. Allein der A-94-Ausbau zwischen Pastetten und Heldenstein wird 420 Millionen Euro kosten“, so Obermeier-Osl. Für weitere dringende Projekte in Oberbayern, wie den Ausbau der A 8 zwischen Inntaldreieck und Salzburg, die Trasse der B15neu zwischen der A 94 und Rosenheim oder auch Umfahrungen wie bei Garmisch-Partenkirchen mit dem Wank- und Kramertunnel, veranschlagt die IHK rund 2,5 Milliarden Euro.
Obermeier-Osl fordert deswegen neue Finanzierungswege, um den Investitionsstau zu lösen. Zum einen müssen zusätzlich zu den Einnahmen aus der Lkw-Maut und aus anderen Nutzungsgebühren mehr Bundesmittel für die Verkehrsinfrastruktur bereitgestellt werden. Dazu fordert die Wirtschaft, wie für die A 94 bereits geplant, mehr privates Kapital für öffentliche Bauprojekte zu aktivieren.
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