Ende der B15neu: Sieg für wenige, Verlust für alle
IHK: Bedarf ist Tatsache / Chance für wirtschaftliche Entwicklung vertan

Schwindegg – Auf heftige Kritik in der regionalen Wirtschaft stößt das Ende der Planungen einer neuen Trasse der B15neu zwischen Landshut und Rosenheim. „Die gänzliche Herausnahme aus dem Bundesverkehrswegeplan ist nur schwer nachvollziehbar, besonders aufgrund der definitiv stetigen Zunahme des Verkehrs. Mit Streichungen schafft man langfristig weder eine Entlastung für Straßen noch für die Bevölkerung“, kommentiert Ingrid Obermeier-Osl, Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern und Vorsitzende des IHK-Gremiums Altötting-Mühldorf, die gestern bekannt gewordene Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung.

„Ein leistungsfähiges Straßennetz ist wegen des stark zunehmenden privaten und gewerblichen Verkehrs unerlässlich für eine florierende Wirtschaft und die weitere Entwicklung der Region“, erläutert Obermeier-Osl. „Jeder weiß, dass es bei unserer Verkehrsinfrastruktur ganz offensichtlichen Nachholbedarf gibt, der durch ein paar Ortsumfahrungen nicht ansatzweise gedeckt wird“, beklagt die IHK-Vizepräsidentin. Die Absage komme einer Realitätsverweigerung gleich, kritisiert Obermeier-Osl die Staatsregierung. „Die Region wird weiter Fachkräfte verlieren und Unternehmen werden sich mit ihren Arbeitsplätzen eher anderswo ansiedeln“, so Obermeier-Osl. Die Gremiumsvorsitzende erwartet, dass es bei den nun anstehenden Planungen der Ortsumfahrungen ebenso zu Protesten kommen wird. „Der Schwarze Peter wird hin und her geschoben, während der von allen verursachte Verkehr unablässig zunimmt. Leidtragende sind auch die Anwohner an den bisherigen Ortsdurchfahrten“, sagt die IHK-Vizepräsidentin.

Das IHK-Gremium Altötting-Mühldorf ist die demokratisch gewählte Interessen-vertretung von mehr als 14.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf. Das IHK-Gremium hatte sich in den vergangenen Jahren mehrfach für den Bau der B15neu ausgesprochen. Das Gremium hat sein Votum unter anderem mit Prognosen begründet, die in der Region bis 2030 eine Zunahme des privaten Verkehrs um 10 Prozent, im gewerblichen Bereich um 39 Prozent, erwarten.
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