München – Die Unternehmen in Südostoberbayern haben ihre Geschäfts-erwartungen zum zweiten Mal in Folge nach unten korrigiert. Der IHK-Konjunkturindex für die Region ist gegenüber dem Dreijahreshoch im Frühjahr 2014 von 134 auf 116 Punkte gefallen. Mehr als jeder zweite Betrieb bezeichnet die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die ungewisse Inlandsnachfrage als Risikofaktoren. Dies ergab die Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2015 der IHK für München und Oberbayern für die Region Südostoberbayern mit den Landkreisen Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf a. Inn und Traunstein sowie der Stadt und dem Landkreis Rosenheim.
„Neben außenpolitischen Risiken wie dem Ukraine-Konflikt und der Euroschuldenkrise entfalten die hausgemachten Belastungsproben der Wirtschaft ihre Wirkung – darunter die Rente mit 63 sowie der Mindestlohn und die damit verbundene Bürokratie“, sagt Peter Driessen, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern. „Dauerhaftes Wirtschaftswachstum ist kein Selbstläufer“, mahnt Driessen.
In Südostoberbayern rechnen nur noch 11 Prozent der Betriebe mit mehr Aufträgen in den kommenden zwölf Monaten. Im Frühjahr 2014 gaben dies noch 38 Prozent der Unternehmen an. 13 Prozent erwarten dagegen schlechtere Geschäfte – im Frühjahr 2014 sagten dies erst 6 Prozent der befragten Betriebe. Der Saldo der Geschäftserwartungen fällt damit erstmals seit zwei Jahren mit minus 3 Punkten in negatives Terrain. Damit zeichnet sich nur ein Mini-Wachstum ab.
Ihre aktuelle Situation bewerten die Betriebe dagegen ähnlich gut wie im Frühjahr 2014. Fast unverändert bezeichnen 42 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als „gut“. Nur 5 Prozent sagen, dass ihre Lage „schlecht“ sei. Der Saldo der Geschäftslage liegt mit 37 Punkten nur knapp unter dem Höchstwert der vergangenen zwei Jahre, der mit 39 Punkten vor einem Jahr erreicht wurde.
Trotz der schwächeren Aussichten fahren die Unternehmen ihre Investitions- und Beschäftigungspläne nicht zurück: Der Anteil der Betriebe, die ihre Belegschaft aufstocken wollen, ist mit 15 Prozent annähernd konstant geblieben. Gleichzeitig rechnen weiterhin 13 Prozent mit einem Job-Abbau. Damit bleibt der Saldo der Beschäftigungspläne mit 2 Punkten knapp im positiven Bereich. Der Arbeitsmarkt in der Region dürfte also stabil bleiben.
Auch bei den Investitionen zeigen sich noch keine Bremsspuren: Wollten im Frühjahr 2014 31 Prozent die Investitionsbudgets erhöhen, planen dies aktuell immerhin noch 27 Prozent. Im selben Zeitraum ist auch der Anteil derer, die ihre Investitionen kürzen wollen, von 19 auf 12 Prozent gesunken. Der Saldo der Investitionspläne erreicht mit 15 Zählern sogar den höchsten Wert seit über einem Jahr. |
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