Einen nicht ganz alltäglichen Einsatz hatten am Samstag Nachmittag die Beamten der Polizei Waldkraiburg zu bewältigen. Es schien ein wenig wie bei Hitchcocks „Die Vögel“. Aus der Tropschallee wurde gemeldet, dass die Anwohner von mehreren Krähen gleichzeitig angegriffen werden. Hintergrund dürfte ein zu Boden gestürzter Nestling sein, den sie verteidigen.
Bei Eintreffen der Streife werden von mehreren Anwohnern diverse Angriffe geschildert. Es wurde von bis zu 10 Krähen berichtet, die sich gemeinschaftlich oder im Wechsel auf Menschen und oder Haustiere stürzten. Die Anwohner könnten daher ihr Wohngebäude nicht mehr verlassen. Ein 72jähriger Mann wurde beim Versuch, seinen Hausmüll in die Mülltonne zu bringen von einer Krähe am Hals verletzt. Ein Nachbarhund (größeres Kaliber) wurde laut Zeugenaussagen ziemlich ramponiert.
Die eingesetzten Polizisten konnten sich selbst von der enormen Angriffslust der Krähen überzeugen. Beim Versuch, bis zur Haustür vorzudringen, wurde ein Beamter von zwei Krähen angegriffen und konnte sich nur mittels Pfeffersprayeinsatz der wilden Vögel erwehren.
Der zuständige Jagdpächter wurde verständigt. Diesem gelang es schließlich, den herabgefallenen Nestling von seinen Elterntieren unbemerkt aus dem Dickicht zu bergen. Das Jungtier kam nach einem kurzen Zwischenstopp im Tierheim Pürten zu einer Wildtieraufzuchtstation. Die Anwohner konnten vom Jäger beruhigt werden: wenn das Jungtier nicht mehr da ist, hören die Angriffe auf.