Mühldorf – Noch 200 unbesetzte Lehrstellen im Landkreis Mühldorf / Jede vierte Stelle bleibt frei.
Die Bewerberlücke in der regionalen Wirtschaft verharrt auch heuer auf hohem Niveau. Zu Beginn des Ausbildungsjahrs sind in den Betrieben im Landkreis Mühldorf noch 200 von insgesamt über 800 angebotenen Lehrstellen frei, so die aktuellste Statistik der Arbeitsagentur. Damit bleibt fast jeder vierte Ausbildungsplatz unbesetzt.
„Vor allem kleine und mittlere Unternehmen müssen um jeden Azubi kämpfen. Aufgrund der guten Konjunktur und des absehbaren Fachkräftemangels bieten sie reichlich Lehrstellen an, sie bekommen aber immer weniger Bewerbungen“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern und Vorsitzende des IHK-Gremiums Altötting-Mühldorf. Insgesamt treten im Landkreis Mühldorf mit Beginn des Ausbildungsjahres 354 Jugendliche eine Lehre bei IHK-zugehörigen Unternehmen an, wie aus der vorläufigen Zwischenbilanz der IHK für München und Oberbayern mit Stand Ende August hervorgeht. Dies ist ein Minus von 1,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Damals begannen noch 361 Jugendliche eine Ausbildung. Die zahlenmäßig stärksten fünf IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Industriemechaniker, Industriekaufleute, Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer und Kaufleute für Büromanagement.
Besonders groß ist der Azubimangel im Einzelhandel und in der Gastronomie. Obermeier-Osl unterstreicht jedoch, dass das Problem quer durch alle Branchen gehe. „Es sind auch noch etliche Lehrstellen für Bankkaufleute oder in den Bereichen Energietechnik und Metallbau frei“, so die IHK-Vizepräsidentin. „Der Mangel an Ausbildungsbewerbern wird für unsere Wirtschaft immer mehr zum Dauerzustand“, beklagt Obermeier-Osl.