AOK: In den Landkreisen Mühldorf und Altötting gibt es mehr Krankmeldungen als im Vorjahr

Mühldorf. Die aktuelle Auswertung der AOK zum Krankenstand für 2015 zeigt: Im Landkreis Mühldorf sind AOK-versicherte Arbeitnehmer gesünder als im bayernweiten Vergleich. Mit 4,4 Prozent liegt der Krankenstand unter dem Bayernwert von 4,7 Prozent. In den Landkreisen Altötting und Traunstein lag der Krankenstand mit 4,5 % etwas über, in Rosenheim mit 4,2 % deutlich unter dem Mühldorfer Wert.

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich mehr Beschäftigte krank gemeldet. Der Krankenstand kletterte im Kreis Mühldorf um 0,2 Prozentpunkte.

Auffällig ist die Zunahme der Atemwegserkrankungen. 47,9 Krankmeldungen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder gab es im vergangenen Jahr im Landkreis wegen dieser Krankheitsart. Im Jahr zuvor waren es nur 38,2 Krankmeldungen. Experten führen die Steigerung auf die Erkältungswelle im Jahr 2015 zurück. Sie ist vor allem in den ersten drei Monaten aufgetreten. Demgegenüber entfielen auf Muskel-/Skeletterkrankungen 27,9, auf Verletzungen 16,3 und auf Erkrankungen des Verdauungssystems 14,5 Arbeitsunfähigkeitsfälle. „Geht es um die Dauer der Erkrankung, so verursachen Muskel- und Skeletterkrankungen von allen Krankheitsarten immer noch die meisten Ausfalltage“, so Dieter Trost von der AOK in Mühldorf. Statistisch gesehen war deswegen 2015 jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer im Kreis Mühldorf 4,8 Tage krank geschrieben. 2,8 Fehltage ergaben sich aus Atemwegserkrankungen, 3,1 Krankheitstage wegen Verletzungen. Insgesamt war im Freistaat durchschnittlich jeder AOK-versicherte Arbeitnehmer 17,1 Kalendertage krank, im Landkreis Mühldorf waren es im Schnitt 16 Tage.



Die Landkreise im Freistaat waren von der Erkältungswelle in den ersten drei Monaten 2015 unterschiedlich stark betroffen.
Die Krankenstanddaten der AOK weisen innerhalb Bayerns ein deutliches Nord-Süd-Gefälle auf. Während in Ober- und Unterfranken der Krankenstand mit jeweils 5,3 Prozent am höchsten war, betrug er in Oberbayern lediglich 4,2 Prozent. Die Ursachen hierfür: Nordbayerische Unternehmen haben deutlich ältere Belegschaften. Oberbayerische Arbeitgeber dagegen profitieren von einem starken Zuzug jüngerer Arbeitnehmer.

„Um arbeitsbedingte Erkrankungen zu vermeiden, unterstützen wir Unternehmen aus unserer Region beim betrieblichen Gesundheitsmanagement“, so Dieter Trost. Allein im AOK-Direktionsbereich Altötting/Mühldorf nutzen jährlich rund 60 Unternehmen diesen Service. Bayernweit waren es allein im letzten Jahr mehr als 3.200 Unternehmen. Dabei zählte etwa jedes dritte Unternehmen zum verarbeitenden Gewerbe, jedes sechste Unternehmen gehörte der Gesundheits- und Sozialbranche an. Vom betrieblichen Gesundheitsmanagement profitieren auch kleine und mittelständische Unternehmen. Rund 40 Prozent der Unternehmen mit langfristigen Projekten zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beschäftigen weniger als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die AOK Bayern stemmte damit mehr als jedes fünfte BGF-Projekt der gesetzlichen Krankenkassen bezogen auf ganz Deutschland.
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