Tourismus in der Region Inn-Salzach floriert
IHK-Studie: Gäste geben pro Tag 131 Euro aus / Strukturreformen notwendig

Altötting/Mühldorf am Inn – Der Tourismus in der Region ist auf Erfolgskurs. Wie aus einer von der IHK für München und Oberbayern präsentierten Studie hervorgeht, konnten die beiden Landkreise 2014 490.000 Übernachtungen und 6,5 Millionen Tagesgäste verzeichnen. Insgesamt hat jeder Übernachtungsgast pro Tag durchschnittlich 131 Euro ausgegeben. Davon profitiert auch die öffentliche Hand mit Steuereinnahmen in Höhe von 19,1 Millionen Euro.

Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting - Mühldorf, unterstreicht die Bedeutung des Wirtschaftszweiges für den Standort. „Der Tourismus sichert über 3.500 Arbeitsplätze in unserem Landkreis und erwirtschaftet einen Brutto-Umsatz von nahezu 200 Millionen Euro. Ausschlaggebend für diesen Erfolg ist die einzigartige Kombination der Tourismusdestination Inn-Salzach: Kultur, Natur und Pilgertourismus.“

Genauso gut sind die Zahlen für ganz Oberbayern. Die Aufenthaltstage von Touristen im Regierungsbezirk sind innerhalb von fünf Jahren um über ein Drittel gestiegen, heißt es in der Studie. Bei den Übernachtungen kam es im gleichen Zeitraum zu einem Plus von 17 Prozent. Ebenso sind die Ausgaben der Übernachtungsgäste in Oberbayern deutlich gestiegen: Sie wendeten 2014 im Schnitt pro Tag 164 Euro auf, ein Viertel mehr als 2009.

Die oberbayerische Tourismuswirtschaft verbuchte 2014 insgesamt 44 Millionen Übernachtungen und 263 Millionen Aufenthaltstage. Die Branche sorgt inklusive anteiliger Umsatz-, Lohn- und Einkommensteuern für Steuereinnahmen von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr allein in Oberbayern.

Reformbedarf sieht die Studie aber weiterhin in den oberbayerischen Tourismusstrukturen. Diese müssten deutlich effizienter und schlanker werden. Ein Kirchturmdenken führe angesichts eines international immer breiter werdenden Wettbewerbs nicht zum Ziel. Touristische Angebote dürften nicht von jeder einzelnen Gemeinde oder von jedem Landkreis entwickelt werden, sondern müssten aus der Perspektive des Gastes von ganzen Regionen konzipiert und vermarktet werden.

Die Studie fordert, dass die Förderpolitik Anreize für Kooperationen, Zusammenschlüsse und mehr Beteiligung der Tourismusbetriebe setzt. Auch sollten systematisch Besucherdaten in Museen oder Schlössern erfasst werden, so dass bessere Informationen über Gäste vorliegen und damit Werbemaßnahmen optimiert werden können.

Die Studie, an der neben der IHK München auch der Tourismus Oberbayern München e.V. (TOM) und der Bezirk Oberbayern des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern e.V.) beteiligt waren, spricht sich außerdem deutlich gegen eine zusätzliche Tourismusabgabe aus. Die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus in Oberbayern“ ist online unter www.ihk-muenchen.de/tourismus erhältlich.
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