Altötting / Mühldorf – Bei den Unternehmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf herrscht weiterhin beste Stimmung. Wie aus dem aktuellen Konjunkturbericht der IHK für München und Oberbayern hervorgeht, bewerten 58 Prozent der Betriebe ihre Ge-schäftslage als gut, nur fünf Prozent sind hingegen unzufrieden. Mit einem positiven Saldo von 53 Punkten liegen die Bewertungen wieder nahezu auf dem Rekordniveau vom Herbst 2016 (55 Punkte).
An diesem Boom wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern. In den kommenden zwölf Monaten rechnet über ein Viertel der Befragten mit einer weiteren Verbesse-rung, eine Eintrübung erwarten stattdessen lediglich drei Prozent. Gegenüber Jah-resbeginn sind die Erwartungen im Saldo von 16 auf 24 Punkte gestiegen. „Noch nie war der Optimismus bei den Unternehmern in der Region seit Beginn der Auswertun-gen größer“, erklärt Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Regionalausschusses Altötting-Mühldorf.
Mit der Aussicht auf weiterhin gute Geschäfte wollen 18 Prozent der Betriebe neue Mitarbeiter einstellen. Es bleibt allerdings fraglich, ob die Unternehmen ihre Pläne umsetzen können, da qualifizierte Mitarbeiter Mangelware sind. Ganze 63 Prozent sehen im Fachkräftemangel ein Risiko für die Geschäftsentwicklung, eine Zunahme von fünf Punkten seit Anfang des Jahres. Obermeier-Osl unterstreicht diese Feststel-lung: „Im Vergleich zu Bayern und Oberbayern sind die Sorgen wegen fehlender Fachkräfte bei unseren Betrieben deutlich größer. Wir müssen die Attraktivität des Standortes stärker vermarkten – besonders gegenüber München – und Fachkräfte in die Region locken“.
Ebenfalls größer als im bayerischen Durchschnitt ist die Skepsis gegenüber den politischen Rahmenbedingungen. Mehr als die Hälfte aller befragten Betriebe sieht im Brexit oder der neuen US-Regierung ein Risiko, hinzukommen regionalspezifische Themen, erklärt die IHK-Vizepräsidentin: „Für unseren Wirtschaftsraum ist der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke von Altötting nach München sowie deren Elektrifizierung essentiell. Hier geht es aber seit Jahren nur schleppend voran. Zudem spielt die Energiepolitik eine große Rolle, insbesondere für das Chemiedreieck. Neben dem Standortfaktor Stromkosten muss es Sicherheit bei der Versorgung geben. Selbst kleinste Unterbrechungen können die Produktionsprozesse in der chemischen Industrie lahmlegen, dementsprechend sensibel sind die Unternehmen beim Thema Energiewende“. |
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