„Einen alten Baum verpflanzt man nicht“ – Fachtag zum Thema „Ein Leben lang zu Hause wohnen“

Einen Fachtag zum Thema „Ein Leben lang zu Hause wohnen“ veranstaltete kürzlich die Fachstelle für Senioren am Landratsamt Mühldorf. Die Veranstaltung im Großen Sitzungsaal wurde im Rahmen der Aktionswoche „Zu Hause daheim“ des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration durchgeführt. Zahlreiche Vertreter von Gemeinden, Wohlfahrtsverbänden, Seniorenbeauftragen und Kreisräte nahmen daran teil.

Gemäß dem Sprichwort „einen alten Baum verpflanzt man nicht“, ist der Wunsch, seinen Lebensabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen, allgegenwärtig. Dies ist auch die wichtigste Erkenntnis aus der großen Befragung der Bürgerinnen und Bürger im Rahmen des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes des Landkreises Mühldorf. Daher wurde mit der Einrichtung der Fachstelle für Senioren am Landratsamt ein niedrigschwelliges Senioren- und Wohnberatungsangebot geschaffen. Diese bietet einerseits Beratung und Unterstützung und soll gleichzeitig auch durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit die Bürgerinnen und Bürger für diese Thema sensibilisieren – nicht erst im Alter, wie Landrat Georg Huber in seinem Grußwort betonte „Auch wenn man mitten im Leben steht, lohnt es sich, frühzeitig über das Thema Leben im Alter nachzudenken und vorzusorgen.“

Matthias Burger von der Fachstelle für Senioren zog Bilanz über die Arbeit der Fachstelle. So seien in den vergangenen fünf Jahren 3.000 Beratungsgespräche mit 900 Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt worden. 1.500 davon waren Hausbesuche. Dabei wurden insgesamt 100.000 Euro Spendengelder vermittelt und 1.200 Tafel-Pakete ausgegeben. Schwerpunktthemen waren Versorgung im pflegerischen und hauswirtschaftlichen Bereich, Wohnen im Alter und Altersarmut.

Susanne Moog, Innenarchitektin und Beraterin der Beratungsstelle Barrierefreiheit der Bayerischen Architektenkammer informiert über alternative Wohnformen. So stellt sie anschaulich Quartierskonzepte, Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften dar. Die Beratungsstelle Barrierefreiheit bietet kostenfreie Beratungen zur Barrierefreiheit und DIN 18040 1-3 sowohl für Betroffene und Angehörige, als auch für Handwerker und Ingenieure, (Pflege-) Einrichtungen und öffentliche Auftraggeber, an.

Die ehrenamtliche Wohnberaterin Susanne Vogt-Höfer stellte die Wohnberatung im häuslichen Umfeld vor. Insgesamt wurden bisher 80 Beratungen durchgeführt, die Tendenz ist steigend. „Es gibt viele Chancen und Möglichkeiten, Wohnungen und Häuser barrierefrei zu gestalten. Oft sind es nur kleine Maßnahmen, die das Leben in den eigenen vier Wänden auch im Alter ermögliche“, so die ehrenamtliche Wohnberaterin. Zurzeit sind im Landkreis fünf ehrenamtliche, qualifizierte Wohnberater tätig. Bei ihrer Beratungstätigkeit können sie künftig auf eine hilfreiche Handreichung zurückgreifen. Beim Fachtag wurde nämlich die Broschüre „Ein Leben lang zu Hause wohnen im Landkreis Mühldorf a. Inn vorgestellt.“ Sie zeigt Chancen und Möglichkeiten für das Wohnen zu Hause auf und enthält wertvolle Informationen zu den Themen Barrierefreiheit, Gestaltung des Wohnraumes und Sicherheit im häuslichen Umfeld. Der Ratgeber informiert auch über Angebote, Dienstleistungen und Ansprechpartner zu den Themen Pflege, Behinderung und finanziellen Leistungen.

Exemplare der Broschüre und weitere Informationen zum Thema Seniorenarbeit erhält man bei der Fachstelle für Senioren am Landratsamt Mühldorf a. Inn unter der Telefonnummer 08631/699-950 oder per E-Mail seniorenarbeit@lra-mue.de. Außerdem ist die Broschüre in allen Kommunen des Landkreis Mühldorf kostenlos erhältlich.

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